HIGH-CLASS
REVIEW
Driver
3
per Side
1
Dynamic
2
Balanced
Impedance
18 Ohm
PZ / ES / PL
0
Sound
7.5
Bass
9
Mids
8.5
Trebles
Sensitivity
102 dB
8.3
Handling
9
Haptic
B
Value
0
Daily Life
Frequency
20 - 22000 Hz
Intro
AUDIOSENSE überrascht mich immer wieder mit ihren hochwertigen und stimmigen Produkten zu sehr annehmlichen Preisen. Seit kurzem versuche ich mich selbst am IEM-Selbstbau und stelle daher auch fest, was für ein Arbeitsaufwand dahinter steckt und was für ein finanzielles Investment (Einzelteile) von Nöten ist (jetzt mal den Gehirnschmalz vorab außer Acht gelassen). Wenn ich nun also zum Beispiel einen T260 nachbauen und dazu auch noch denselben Lieferumfang bieten möchte, schaff ich das als Endkunde so erst einmal nicht zum Verkaufspreis von Audiosense. Dafür müsste ich stets den Händlerpreis erhalten und vor allem auch auf Masse bestellen.
Kurzum: Audiosense fährt mit ihren Produkten keine große Marge ein (natürlich wird die Spanne bei ihren preislich höheren Produkten größer) und bleibt dabei nah an den Bedürfnissen des Kunden. Sehr sympathisch!
Aber genug mit der Beweihräucherung und zurück zu den Hard-Facts: Hier geht es um den AQ3, welcher im Jahr 2020 nach der T-Serie 2019 eine neue Serie eingeläutet hat. Dazu verbaut AUDIOSENSE zum ersten Mal in ihren eigenen Produkten einen dynamischen Treiber in einer Hybrid-Konfiguration, zusammen mit zwei BA-Treibern (Mitten/Höhen). So gut auch die Übergänge und das Zusammenspiel der einzelnen Treiber mit Hilfe einer ausgezeichneten Frequenzweiche funktionieren, so hab ich das Gefühl, AUDIOSENSE wäre mit einem anderen dynamischen Treiber etwas besser beraten gewesen, was den AQ3 hätte noch höher klettern lassen können.
Handling
Der Lieferumfang lässt kaum Wünsche offen. Besonders ist sicherlich das wasserdichte Case, was vielleicht nichts für die Handtasche ist, aber sehr viel Stauraum bietet und einen sehr hochwertigen Eindruck macht. Dazu gibt es Foam-Tips (3mal die gleiche Größe) und eine Auswahl an Silikontips.
Das Kabel ist mir am Ohr einen kleinen Tick zu steif, sitzt dafür aber bombenfest und hat auch sonst eine schöne Haptik. Abgerundet wird das Ganze mit einem Reinigungstool.
Das Gehäuse ist optisch an den T800 angelehnt. Der Wackelbildeffekt auf der Faceplate ist ganz nett und auch die Passform ist sehr angenehm, obwohl ich schon ergonomischere Bauweisen gesehen habe. Die Dicke der Schallröhrchen beschränkt ein bisschen bei der Tipauswahl, vor allem was die Größe betrifft. Benötigt man normalerweise etwas dickere, so kann es eventuell zu einem unangenehmen Druck im Ohr kommen.
Die Isolation funktioniert gut und auch nach außen dringen wenig, bis keine Störgeräusche.
Man sollte etwas Vorsicht walten lassen, wenn man die Schutzgitter entfernt. Die Filter beim AQ3 sind quasi kleine, runde Aufkleber auf den einzelnen Schallröhrchen (2 Filter – Bass/Mitten, 3 Wege-Schallführung). Bewegt man, oder beschädigt diese sogar, hat das immense Auswirkungen auf den Klang. Entfernt man beispielsweise den Filter vom Bass, entfaltet sich dieser zum Biest, was aber klanglich dann auch nicht mehr vertretbar ist.
Sound
AUDIOSENSE enttäuscht mich klanglich auch beim AQ3 nicht. Die Mitten und Höhen sind ein Genuss, wenn man auf eine entspannte und natürliche Präsentation steht.
Der Bass wird von einem 10mm dynamischen Treiber dargestellt. Hier gibt es viel Licht, aber auch Schatten. Solange kein Sub-Bass verlangt wird, glänzt der Bass mit einem sehr natürlichen Anspracheverhalten und einem angenehmen Punch im Mittenbass und feinen Details. Gehen wir allerdings einen Tick tiefer und ein bisschen Weg von den unzähligen High-Fidelity-MQA-Playlisten von TIDAL, hin zu zeitgenössischer Pop-Musik, oder Hip-Hop, so stellen wir fest, dass der dynamische Treiber ein kleines Problem mit den ganz tiefen Tönen hat. Der Sub-Bass ist da, aber er klingt nicht mehr so natürlich wie der Rest, sondern etwas stumpf und hohl, wie eher von einem BA-Treiber gewöhnt. Die Dynamik und ein natürlich klingender Druck sind nicht mehr vorhanden und er bietet keinen soliden Stützfeiler für solche tiefbasslastigen Genres. Wer allerdings mehr in der Klassik, akustischer Musik, Rock, oder generell in Genres zu Hause ist, wo ein Bass auf eine natürliche Art und Weise erzeugt wird, der wird mit der Basspräsentation des AQ3 zufrieden, wenn nicht sogar begeistert sein. Bassheads, Hip-Hop, Elektro, oder EDM-Fans ist vielleicht woanders besser beraten. Für mich ist der Bass zum Großteil Top, selten aber auch mal Flopp.
Oh ja, die Mitten haben es mir angetan. Sie haben nicht die Transparenz eines UE RR, oder Separation und Knackigkeit eines TIA TRIO, aber sie klingen verdammt natürlich und realistisch. Stimmen werden recht intim und fokussiert herausgearbeitet und haben ein wundervolles Timbre. Nicht zu kalt, nicht zu warm und leicht vorangehend. Die Mitten wissen zu begeistern, auch wenn ich mir noch ein bisschen mehr Lebendigkeit z.B. eines SOLARIS wünschen würde. Dafür wird es beim AQ3 nie grenzwertig, oder gar unangenehm und generell hat der AQ3 nicht den Anspruch mit Überraschungen und für ekstatische Schnappatmung zu sorgen. Hier gilt nur: Natur pur.
Die Höhen gehen den Weg gemeinsam mit den Mitten. Der Übergang ist samtig weich und finden die ausgewogene Mischung aus Detailwiedergabe, Micro-Management, sowie ein Hauch von Brillanz, ohne dabei ihre Natürlichkeit zu verlieren, spitz zu werden, oder zu künstlich.
Sie bleiben geschmeidig und nehmen es locker leicht, ohne aber ins Langweilig abzudriften, zu dunkel, oder stumpf zu werden. Nichts für Trebleheads, aber wer sich mehr auf die Musik einlassen und sich fallen lassen will, ohne diese analytisch zu betrachten, ist hier genau richtig.
Die Bühne eröffnet keine neuen Dimensionen, aber ist dennoch der Signatur sehr dienlich, da sie eine natürlich Weite generiert und auch in der Tiefe einige Ebenen darstellen kann. Das geht zwar alles noch schärfer und separierter, aber hey, dann ist es auch irgendwann wirklich nicht mehr natürlich, egal wie aufregend es sein kann Dinge scheinbar auf den Millimeter genau im Raum orten zu können. Mich stellt das 3D-Bild mehr als zufrieden, auch wenn es natürlich Luft nach oben gibt.
Outro
Der AQ3 wird sicherlich ein bisschen polarisieren, da er es leider nicht schafft eine breite Masse zufrieden zu stellen. Da muss es aber auch nicht immer sein! Er ist eine herausragende Empfehlung wenn es um Stimmen-, oder um die natürliche Instrumenten-Wiedergabe geht. Ebenso wird er auch auf eine längere Hörperiode kein Stressfaktor darstellen, sondern sich eher immer mehr dem Zuhörer offenbaren und bei ihm einschmeicheln. Dennoch ist er keine uneingeschränkte Empfehlung und hat im Sub-Bass so seine Problemchen. Kann man darüber hinwegsehen, bekommt man einen sehr natürlichen, leicht warmen IEM, der einen mit seiner intimeren (was man von AUDIOSENSE auch gewohnt ist), unaufgeregten Art und Weise in seinen Bann ziehen kann!
Intro
AUDIOSENSE surprises me again and again with their high-quality and coherent products at very reasonable prices. Recently, I have been trying to build an IEM myself and therefore I am also finding out what kind of work is behind it and what kind of financial investment (components) is necessary (now let's disregard the brainwax in advance). So if I want to build a T260 for example and offer the same scope of delivery, I can't do it for the retail price of Audiosense. For this I would always have to get the dealer price and, above all, I would have to order on mass.
In short: Audiosense doesn't make a big margin with their products (of course the margin is bigger with their higher priced products) and stays close to the needs of the customer. Very likeable!
But enough with the adulation and back to the hard facts: This is about the AQ3, which introduced a new series in 2020 after the 2019 T series. For the first time, AUDIOSENSE is using a dynamic driver in a hybrid configuration in its own products, together with two BA drivers (mid/high). As good as the transitions and the interaction of the individual drivers work with the help of an excellent crossover, I have the feeling that AUDIOSENSE would have been better advised with another dynamic driver, which could have made the AQ3 climb even higher.
Handling
The scope of delivery leaves hardly anything to be desired. The waterproof case is certainly special, which might not be for the handbag, but offers a lot of storage space and makes a very high-quality impression. Additionally, there are foam tips (3 times the same size) and a selection of silicone tips.
The cable is a little bit too stiff at the ear, but it fits very well and has a nice feel to it. The whole thing is rounded off with a cleaning tool.
The case is visually similar to the T800. The wobble effect on the faceplate is quite nice and the fit is also very pleasant, although I have already seen more ergonomic designs. The thickness of the sound tubes limits the choice of tipa, especially regarding the size. If you normally need something thicker, you might experience some uncomfortable pressure in the ear.
The isolation works well and little or no noise can penetrate to the outside.
You should be a little careful when removing the protective grids.The filters on the AQ3 are basically small, round stickers on the individual sound tubes (2 filters - bass/middle, 3-way sound path). If you move them, or even damage them, this has a huge impact on the sound. For example, if you remove the filter from the bass, it becomes a beast, which is no longer acceptable in terms of sound.
Sound
AUDIOSENSE does not disappoint me in terms of sound, even with the AQ3. The mids and highs are a pleasure if you like a relaxed and natural presentation.
The bass is represented by a 10mm dynamic driver. Here there is a lot of light, but also shadows. As long as no sub-bass is required, the bass shines with a very natural response and a pleasant punch in the mid-bass and fine details. However, if we go a bit deeper and a little bit away from the countless high-fidelity MQA playlists of TIDAL, towards contemporary pop music, or hip-hop, we notice that the dynamic driver has a little problem with the very low frequencies. The sub-bass is there, but it doesn't sound as natural as the rest, but a bit dull and hollow, as more used to from a BA driver. The dynamics and a natural sounding pressure are no longer there and it doesn't offer a solid support for such low bass genres. However, those who are more at home in classical, acoustic music, rock, or genres in general where bass is produced in a natural way will be satisfied, if not thrilled, with the bass presentation of the AQ3. Bassheads, hip-hop, electro, or EDM fans may be better off somewhere else. For me, the bass is mostly top, but rarely floppy.
Oh yes, the mid-range is my favourite. They don't have the transparency of a UE RR, or separation and crispness of a TIA TRIO, but they sound damn natural and realistic. Voices are brought out quite intimate and focused and have a wonderful timbre. Not too cold, not too warm and slightly forward. The mids know how to inspire, even if I would wish for a bit more liveliness of a SOLARIS for example. But with the AQ3 it never gets borderline or even unpleasant and in general the AQ3 doesn't claim to be full of surprises and to provide ecstatic snap breathing. The only thing that applies here is: pure nature.
The highs go the way together with the mids. The transition is velvety smooth and finds the balanced mixture of detail reproduction, micro-management and a touch of brilliance without losing its naturalness, becoming sharp or too artificial.
They stay smooth and take it easy without drifting into boredom, becoming too dark or dull. Nothing for trebleheads, but if you want to get more involved with the music and let yourself go without looking at it analytically, this is the place to be.
The stage doesn't open up any new dimensions, but is nevertheless very useful for the signature, as it generates a natural width and can also represent some layers in depth. This can be done even sharper and more separated, but hey, then at some point it really isn't natural anymore, no matter how exciting it can be to be able to locate things seemingly exactly to the millimeter in space. I'm more than satisfied with the 3D image, even though there is of course air up there.
Outro
The AQ3 will certainly polarize a bit, as it unfortunately doesn't manage to satisfy the masses. But it does not always have to be! It is an outstanding recommendation when it comes to voice or natural instrument reproduction. It will also not be a stress factor for a longer listening period, but will rather reveal itself to the listener more and more and ingratiate itself with him. Nevertheless, it is not an unrestricted recommendation and has its problems in the sub-bass. If you can overlook this, you will get a very natural, slightly warm IEM, which can fascinate you with its more intimate (what you are used to from AUDIOSENSE), unexcited way!
Legend
Haptic:
Here the processing plays a role and the usability of the scope of supply. Additionally the appearance, wearing comfort and robustness.
Value:
Here I evaluate for me subjectively the price/performance ratio - does not flow into the evaluation!
Z: No Brainer
A: money well spent
B: all right, you can do
C: gives better for less money
D: overpriced
E: collector's price
Daily life:
Here, I focus on the long-term audibility and whether I can hear it well out of the box. This is of course very subjective and therefore only a minimal deduction or bonus.
(-0.1, 0, +0.1)
Rating in Letters
S: 9.5 - 10
A: 9.0 - 9.4
B: 8.0 - 8.9
C: 7.0 - 7.9
D: 6.0 - 6.9
E: 5.0 - 5.9
F: 0.0 - 4.9
Second Opinion: