HIGH-CLASS
REVIEW
Driver
2
per Side
1
Dynamic
1
Balanced
Impedance
18 Ohm
PZ / ES / PL
0
Sound
8.5
Bass
8
Mids
8.5
Trebles
Sensitivity
106 dB
8.3
Handling
9
Haptic
A
Value
+
Daily Life
Frequency
20 - 40000 Hz
Intro
Der IKKO OH1 eröffnet das bunte Treiben meiner neuen Kategorie “High-Class“ und ist somit der erste IEM den ich rezensieren darf, der über 100€ kostet und an dem sich die kommenden In-Ears in dem Segment, wie der Moondrop Kanas Pro, oder der Accutone Studio 1, messen müssen.
Handling
Der OH1 hat vielleicht nicht eine solch pompöse Verpackung wie zum Beispiel der 1More E1010, allerdings ist dort alles enthalten was es braucht. Eine geschmeidige Stofftasche, 6 Paar Silikonaufsätze (Balanced und Vocal), wo sich allerdings kein allzu großer Unterschied ausmachen lässt (Die Vocaltips klingen etwas offener als die balancierten) und ein anständiges 4-Kerne-Kabel mit MMCX Anschluss. Dieses könnte allerdings etwas solider sein und es ist leider keine Remote/Mikro optional erhältlich.
Optisch ähnelt der OH1 etwas einem Backenzahn von der Seite mit einem an Diamanten angelehnten Relief. Sie sind aus Vollmetall und recht schmal in der Bauform. Sie sitzen bequem, ergonomisch und bieten einen sicheren Halt, zumindest was mich betrifft. Die beiden Seiten sind klar mit Links und Rechts markiert, allerdings bin ich der Meinung, dass es bei IEMs belanglos ist, da es theoretisch meist nur eine Möglichkeit gibt diese so zu tragen, dass es sich auch richtig anfühlt. Etwas wichtiger ist dies bei Kabeln, wo hier auf eine farbliche Markierung zurückgegriffen wird.
Die Isolation ist wirklich gut, sehr gut sogar im Rahmen der passiven Isolation! Mit den richtigen Tips, kann man sich nahezu komplett von der Außenwelt isolieren und ebenso wird diese auch nicht beschallt.
Sound
Trotz seiner tollen Optik, Verarbeitung und Tragekomfort ist der Klang das Herzstück des OH1.
Der Bass ist in der Tat einer der kontrolliertesten und detailliertesten die ich bisher hören durfte. Er spielt tief, ohne zu früh abzurollen und zeigt auch im Mittenbass vom Hörempfinden ein fast lineares Klangbild. Der Sub-Bass ist betonter im Vergleich zu den höheren Bässen, aber das ist auch genau das was ich musikalisch mag und zu schätzen weiß. Selbiges finde ich zum Beispiel auch beim Kanas Pro sehr gelungen, obwohl die Betonung da noch stärker gegenüber dem Mittenbass ausfällt. Der OH1 kann jedoch mehr Druck erzeugen und auf gut Deutsch fetzt er einfach mehr im Tiefton. Der Bass ist definitiv mit die stärkste Eigenschaft des OH1 und präsentiert sich schnell, natürlich und akkurat mit detaillierten Bassverläufen. Dabei sorgt der dynamische Treiber wie der Name schon sagt auch für die benötigte Dynamik um ein für mich perfektes Hörerlebnis zu garantieren, was bei reinen BA-Konfigurationen nicht immer der Fall ist, ob wohl ich gestehen muss, dass ich in der Preisklasse auch noch keine reine BA-Konfiguration dauerhaft hören durfte. Hier muss ich auf den KZ AS10, oder AS06 zurückgreifen.
Der Bass rutscht, dank seiner fein abgestimmten, schnell und präzise agierenden Art, zu keiner Zeit in die Mitten. Diese können so unbedrängt ihr volles Potenzial entfalten. Hier übernimmt der BA-Treiber nahtlos und elegant. Die Mitten überzeugen mit Klarheit und strotzen vor Energie. Diese Lebendigkeit ist es was die Mitten im Gesamtklangbild so hervorstechen lässt. Sie sind in den tieferen Mitten etwas hinter den Bässen und Höhen positioniert, aber gehen vor allem im höheren Bereich mehr nach vorne, was ebenso zu meinen Präferenzen gehört. Dazu lösen sie wirklich beeindruckend auf. Egal was ihnen vorgesetzt wird, können sie natürlich und detailgetreu wiedergeben und im Raum positionieren. Sie sind dabei nicht hart, sondern bilden weich und harmonisch die Klänge ab. Dennoch ist hier ab und zu der BA Treiber zu hören, was die Mitten zwar auf keinen Fall dünn erscheinen lässt, aber auch nicht so kraftvoll wie so manch dynamischer Treiber. Durch den soliden Körper der unteren Mitten und dem Anstieg im oberen Bereich, präsentieren sich Männer und Frauenstimmen mit natürlichem Klang und typischer Charakteristik.
Die Höhen leben in einer perfekten Symbiose mit den Mitten und Bässen. Das bedeutet das hier keine ermüdenden Peaks auftreten und sie trotzdem unermüdlich rauf und runter spielen. Sie haben nicht die größte Erweiterung, klingen dadurch aber sehr natürlich, ohne übertrieben analytisch und spitz zu sein. Für manche Höhenfanatiker eventuell zu wenig, aber für mich genau richtig. Sie haben trotzdem eine beeindruckende Detailfülle und sorgen für den klaren und luftigen Klang.
Kleinste Feinheiten kann der OH1 aufdecken und sie auch noch ortbar machen. Die Höhen sind ebenso wie auch der Rest überzeugend und machen den OH1 zu einem wirklich runden, erlebnisreichem Hörvergnügen!
Hatte ich eben gesagt unermüdlich? Nicht ganz und das ist ein kleiner Kritikpunkt. Bei schneller Rockmusik, oder generell Musik mit überschwänglichem und vermehrten, schnell aufeinander folgenden, höhenlastigen Anteil von Instrumenten/Klängen, wirkt der BA-Treiber etwas gestresst. Das heißt, dass er nicht mehr ganz so spielerisch hinterherkommt und den Content oben herum leicht komprimiert. Das will ganz und gar nicht heißen, dass solche Musikrichtungen tabu sind, aber man sollte sich dessen trotzdem bewusst sein, das hier eventuell mit Abstrichen zu rechnen ist. Hier präsentiert sich der Kanas Pro (Single-DD) zum Beispiel reifer. Das ist natürlich ein hoch angesetzter Maßstab, denn viele Budget-IEMs weisen dieses Problem auch weitaus stärker auf, aber bei so viel Geld darf man auch etwas kritischer zu Werke gehen, so zumindest mein Ansatz.
In der Abbildung und Bühne zeigt der OH1 keine Schwäche. Etwas mehr Tiefe könnte man sich wünschen, aber was in der Breite passiert ist schon bemerkenswert. Klare Instrumententrennung, enorme Transparenz, kein Gefühl der Enge (räumlich) und vor allem kein überlappender Klanggulasch. Stark!
Outro
IKKO veröffentlicht mit dem OH1 ein Erstlingswerk das es in sich hat. Wenn sie dieses Niveau halten können und eventuell noch zu toppen wissen, zum Beispiel durch ein 3-Wege-Sytem, was die Höhen auch unter hoher Belastung sauber auftreten lässt, dürfen wir mehr als gespannt sein. Der OH1 wird jedenfalls seinen Bekanntheitsgrad zweifelsohne schnell und zurecht steigern und auch in Zukunft wohl noch so manchen Audioenthusiasten glücklich machen.
http://www.ikkoaudio.com/productinfo/130265.html
https://penonaudio.com/ikko-oh1.html
Intro
The IKKO OH1 opens the colourful hustle and bustle of my new category "High-Class" and is therefore the first IEM I can review, which costs over 100€ and the upcoming in-ears in the segment, such as the Moondrop Kanas Pro, or the Accutone Studio 1, have to measure themselves against.
Handling
The OH1 may not have such a pompous packaging as the 1More E1010, but it contains everything it needs. A sleek cloth bag, 6 pairs of silicone tips (Balanced and Vocal), where there's not so much difference (the Vocaltips sound a bit more open than the balanced ones) and a decent 4-core cable with MMCX connector. However, this could be a bit more solid and there is unfortunately no remote/micro available as an option.
The OH1 looks a bit like a molar from the side with a diamond relief. They are made of full metal and quite narrow in shape. They sit comfortably, ergonomically and offer a safe hold, at least as far as I am concerned. The two sides are clearly marked with left and right, but I am of the opinion that it is irrelevant for IEMs, because theoretically there is usually only one way to wear them so that it feels right. This is a bit more important for cables, where a coloured marking is used.
The isolation is really good, very good even in the context of passive isolation! With the right tips, you can almost completely isolate yourself from the outside world and also this is not sounded.
Sound
Despite its great appearance, workmanship and wearing comfort, the sound is the heart of the OH1.
The bass is indeed one of the most controlled and detailed I've ever heard. It plays low without rolling off too early and shows an almost linear sound even in the mid bass from the hearing sensation. The sub-bass is more accentuated compared to the higher lows, but this is exactly what I like and appreciate musically. I find the same in the Kanas Pro as well, although the emphasis is even stronger compared to the midbass. However, the OH1 can generate more pressure and in good German it simply smashes more in the bass. The bass is definitely one of the strongest features of the OH1 and presents itself fast, natural and accurate with detailed bass lines. As the name suggests, the dynamic driver also provides the necessary dynamics to guarantee a perfect listening experience for me, which isn't always the case with pure BA configurations, whether or not I have to admit that I wasn't allowed to hear a pure BA configuration permanently in the price range. Here I must fall back on the KZ AS10, or AS06.
Thanks to its finely tuned, fast and precise action, the bass never slips into the midrange. They can unfold their full potential without any problems. Here the BA driver takes over seamlessly and elegantly. The mids are convincing with clarity and bursting with energy. This vitality is what makes the mids stand out in the overall sound image. They are positioned a bit behind the bass and treble in the lower mid-range, but they are more forward in the higher range, which is also one of my preferences. In addition, they resolve really impressively. No matter what you give them, they can reproduce it naturally and true to detail and position it correctly in the room. They are not hard, but soft and harmoniously reproduce the sounds. Nevertheless, the BA driver can be heard here from time to time, which doesn't make the mids appear thin at all, but also not as powerful as some dynamic drivers. Due to the solid body of the lower mids and the rise in the upper range, men and women's voices present themselves with natural sound and typical characteristics.
The highs live in perfect symbiosis with the mids and lows. This means that there are no fatiguing peaks and they still play up and down tirelessly. They don't have the biggest extension, but they sound very natural without being overly analytical and sharp. Maybe too little for some high fanatics, but just right for me. Nevertheless, they have an impressive wealth of details and provide a clear and airy sound.
The OH1 can reveal the smallest details and make them locatable. The highs are just as convincing as the rest and make the OH1 a really round, exciting listening pleasure!
Did I just say tireless? Not quite and that is a small point of criticism. With fast rock music, or generally music with exuberant and multiplied, fast following, treble-heavy parts of instruments/sounds, the BA driver seems somewhat stressed. This means that it doesn't follow quite so playfully anymore and slightly compresses the content around the top. That doesn't mean at all that such music styles are taboo, but you should be aware that you might have to reckon with some compromises. Here, for example, the Kanas Pro (single-DD) presents itself more mature. This is of course a high standard, because many budget IEMs have this problem much stronger, but paying that much money you can be more critical, at least that's my approach.
The OH1 shows no weakness in image and stage. One could wish for a little more depth, but what is happening on a broad scale is already remarkable. Clear separation of instruments, enormous transparency, no feeling of tightness (spatially) and above all no overlapping sound goulash. Great!
Outro
With the OH1, IKKO publishes a first work that has a lot to offer. If they can maintain this level and possibly even top it, for example with a 3-way system, which makes the highs appear clean even under high stress, we can be more than excited. The OH1 will increase its popularity without a doubt quickly and rightly and will probably make many audio enthusiasts happy in the future.
http://www.ikkoaudio.com/productinfo/130265.html
https://penonaudio.com/ikko-oh1.html
Legend
Haptic:
Here the processing plays a role and the usability of the scope of supply. Additionally the appearance, wearing comfort and robustness.
Value:
Here I evaluate for me subjectively the price/performance ratio - does not flow into the evaluation!
Z: No Brainer
A: money well spent
B: all right, you can do
C: gives better for less money
D: overpriced
E: collector's price
Daily life:
Here, I focus on the long-term audibility and whether I can hear it well out of the box. This is of course very subjective and therefore only a minimal deduction or bonus.
(-0.1, 0, +0.1)
Rating in Letters
S: 9.5 - 10
A: 9.0 - 9.4
B: 8.0 - 8.9
C: 7.0 - 7.9
D: 6.0 - 6.9
E: 5.0 - 5.9
F: 0.0 - 4.9
Second Opinion: