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REVIEW: SHURE SRH1840 - OPEN BACK

Aktualisiert: 4. Mai 2021

Der SRH1840 vereint Vielseitigkeit und hohe Klangtreue


Frequenzbereich: 10 - 30000 Hz | Schalldruckpegel: 96 dB | Impedanz: 65 Ohm | dynamisch

... musikalisch, stets unaufdringlich, detailliert, authentisch und balanciert.
 

Klang 8.9

Bass Mitten Höhen Bühne Imaging

9 9 9 8.5 9


Handling 9

Verarbeitung Komfort Ohrpads Kopfband Gewicht

9 9 9 9 268 Gramm


Gesamt 8.9

Preis 400 €

 

Quickcheck

Pro Contra - natürlicher Klang - vielleicht etwas zu brav

- hohe Funktionalität - "einfache" Bauweise vielleicht nicht für jedermann

- vielfältig einsetzbar - ... ich tue mich schwer 4 Contras zu finden ...

- harmonisch & musikalisch

 

Intro

Der SRH1840 ist im Endeffekt ein offener SRH1540, auch wenn ich gerade nicht nachvollziehen kann, ob zuerst die Henne oder das Ei war. Ist schlussendlich aber auch egal, denn die Transformation gelingt SHURE in beide Richtungen.

Für mich ist der SRH1840 ein sehr harmonischer und kohärenter Kopfhörer, der über das gesamte Frequenzband überzeugen kann. Musikalisch, stets unaufdringlich, detailliert, authentisch und balanciert.

Handling

Die Bauform teilt sich der SRH1840 mit dem SRH1540. Dementsprechend ist er einer der bequemsten Kopfhörer, die ich bisher testen durfte, auch wenn es noch für mich Kleinigkeiten gibt, um mein persönliches Komfort-Nirwana zu erreichen. So könnten die Velourspads ein klein wenig dicker sein sowie auch die Kopfbandpolsterung. Ansonsten bin ich nahezu wunschlos glücklich, ebenso durch den sicheren Halt, trotz des geringen Anpressdruckes und das Gewicht.


Viel schlichter kann man einen Kopfhörer eigentlich kaum designen und das trifft genau meinen Geschmack. Metall und Plastik bilden eine harmonische Symbiose ohne großen Schnickschnack und Geprotzte. Dabei liegt der Fokus unverkennbar auf die Nutzbarkeit, was für mich ein Produkt mehr aufwertet als vergoldete Kopfbügel.

Ergänzend zum positiven haptischen Eindruck, auch was die Verarbeitung betrifft, erhalten wir eine nützliche Auswahl an Zubehör, wie ein zweites Ersatzkabel, ein Hardcover-Case, ein weiteres Paar Velourspads und einen Adapter auf 6.3mm. Das Kabel hat einen in der Kopfhörerwelt eher unüblichen MMCX-Anschluss, der mehr im IEM-Universum vertreten ist. Leider sind die Anschlüsse etwas zu weit in das Gehäuse verlagert, sodass ich meine eigenen MMCX-IEM-Kabel nicht mit dem SRH1840 verbinden kann, auch wenn der Anschluss passen würde. So wäre ein schnelles umrüsten auf einen balancierten Betrieb möglich gewesen, ohne weiteres Geld in ein teures Spezialkabel zu investieren. Ein kleiner Wermutstropfen.


Durch die baulich bedingte schlechtere Isolation eignet sich der SRH1840 bei geringen Lautstärken weniger für lärmintensive Orte. Ebenso ist er nicht der geeignete Begleiter in ruhigen Umgebungen, wenn Mitmenschen nicht gestört werden sollen.

Klang

Bass

Der Bass des SRH1840 ist nicht nur erstaunlich präsent für einen offenen Kopfhörer, er ist ebenso klanglich nahezu perfekt abgestimmt. Er hat Tiefgang, bringt Textur mit und ist im Vergleich zum SRH1540 linearer. Er behält sich die etwas weichere Spielwiese bei, aber klingt damit sehr natürlich und nicht zu trocken oder steril. Er neigt dabei nicht zum Dröhnen und kann trotz der leichten Geschwindigkeitslimitierung auch schnelle Basspassagen bearbeiten, ohne klein beigeben zu müssen. Ebenso überzeugt er mich mit seiner Dynamik.

Mitten

Im Gegensatz zum SRH1540 klingt der SRH1840 in den Mitten luftiger und etwas harmonischer. Die leichte Grellheit des SRH1540 kann ich hier nicht ausmachen, da auch durch die offene Bauweise die Wahrscheinlichkeit störender Resonanzen verringert wird. Der Mittenbereich des SRH1840 ist butterweich und klingt sehr homogen. Die unteren Mitten haben eine angenehme Körperlichkeit, was mit einer schönen Klarheit im oberen Bereich kombiniert wird. Stimmen haben bei beiden Geschlechtern ein natürliches Timbre und sind gleichermaßen präsent. Auch in der Instrumentendarstellungen kann ich keine Unstimmigkeiten ausmachen, was dem SRH1840 ein äußerst vielfältiges Einsatzgebiet beschert.

Höhen

Die hohen Frequenzen waren beim SRH1540 besonders gelungen und das sind sie auch beim SRH1840. Hier stechen sie nur nicht so positiv heraus, da der Bass und die Mitten auf dem gleichen hohen Level agieren, was den SRH1840 noch ein Stück vom SRH1540 abhebt. Die Höhen haben einen seidigen Charakter mit einer ausgereiften Informationsvielfalt und einer transparenten Präsentation. Sibilanten sind nicht auszumachen und generell gibt es in der Durchhörbarkeit keine Einschränkungen.


Bühne

Ich würde den SRH1840 nicht als Bühnenmonster bezeichnen, aber wie auch so oft in der Rezension deutlich gemacht, hat sie für mich eine absolut realistische Ausdehnung in alle Richtungen, was den SRH1840 abermals mit dem Prädikat "natürlich" auszeichnet.

Imaging

Das Imaging gelingt dem SRH1840 im Vergleich zum SRH1540 etwas besser. Auch der ähnlich veranlagte SENNHEISER HD6XX hat das Nachsehen in Separation, Ortbarkeit und "3D-Illusion", was auch an der ausgeprägteren Erweiterung und damit verbunden mehr Pegel an beiden Frequenzenden liegt. Er ist somit nicht nur ein authentischer, sondern ebenso technisch ausgereifter Kopfhörer, der durchaus höhere Preisklassen angreifen kann.

Outro

Ich habe mich in die Tonalität des SRH1840 verliebt. Er überzeugt nicht nur mit einem natürlichen Klang, sondern ebenso mit einer guten Erweiterung an beiden Enden und einer sehr harmonischen Abstimmung.

Dazu kommt der außerordentliche Tragekomfort, welcher vor allem durch das geringe Gesamtgewicht gegeben ist, aber auch die bequemen Velourspads haben einen großen Anteil daran.


Rein klanglich wüsste ich nicht, in welchem Anwendungsbereich ich mir den SRH1840 nicht vorstellen könnte, auch wenn durch die offene Bauweise einige Isolationsabstriche und damit verbundene Einschränkungen auf der Hand liegen, vor allem wenn einem seine Mitmenschen lieb sind.


Der SHR1840 ist bestimmt kein Kopfhörer-Endgame, aber macht verdammt viel richtig und überzeugt mit schlichtem Design und authentischem Klang, wann immer dies gefragt ist.

Im Vergleich zum mittenbetonteren HD6XX klingt der SRH1840 etwas voller und musikalischer, mit einem lineareren Klangbild, hat aber tonal große Ähnlichkeiten, auch wenn der HD6XX leicht kühler und schlanker wirkt.

Danke an SHURE für die Zurverfügungstellung der Test-Kopfhörer. AMAZON

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