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HIGH-CLASS
REVIEW

SOLO

MEZE AUDIO

Wertung

Preis

8.3

249 €

Review published:

08/2020

Geld

Treiber

1

pro Seite

1

Dynamisch

0

Balanced

Widerstand

16 Ohm

PZ / ES / PL

0

Klang

8

Bass

8

Mitten

8.5

Höhen

Empfindlichkeit

105 dB

8.2

Handling

9.5

Haptik

C

Value

-

Alltag

Frequenzgang

18 - 22000 Hz

Intro

MEZE AUDIO ist bekannt für deren Over-Ears, für die sie über die Jahre unzählige Awards abgeräumt haben, aber könne sie auch In-Ears?

Die 2011 gegründete Firma aus Rumänien erobert seit 2019 mit ihrem Flagship Rai Penta-Hybriden den IEM Markt, hat aber auch schon vorher mit Kabelgebundenen In-Ears experimentiert. In dieser Rezension geht es jedoch um den kleineren Bruder, den Rai Solo mit einem dynamischen Treiber. Bei diesem kommt die so genannte UNIFIED PISTONIC MOTION TECHNOLOGY zum Einsatz, kurz UPM. Hier befinden sich an der Membran keine Drähte, sondern die Membran selbst ist leitend. Dadurch soll das Schwingverhalten verbessert werden, da es weniger Irritationen gibt.

Handling

Der Rai Solo ist in seinem Erscheinungsbild und in der Verarbeitung schon ein kleines Kunstwerk.
Hier haben sich die Jahre Entwicklung durchaus bezahlt gemacht, denn das Endprodukt lässt sich aus ästhetischer und haptischer Sicht mehr als sehen.
Die Ergonomie ist zudem ebenso hervorragend, was für einen sehr angenehmen Tragekomfort sorgt, egal bei welchem Anlass, oder Verwendung.

Als Zubehör bekommen wir eine ein sehr robustes Hartcase und eine Vielzahl an diversen Silikontips (3 Soft-Silicone-Tips S, M, L | 3 Doubleflanged-Tips S, M, L & 2 Long-Doubleflanged Tips M, L), allerdings leider kein Foam-Tips.

Ich bin ehrlich gesagt nicht der allergrößte Fan des beigelegten MMCX-Silberkabels. Es ist von der filigraneren Sorte, was erst einmal nicht das Problem ist, aber mich stören die Metallverstärkungen. Das Kabel macht aber zusammen mit dem Solo einen stimmigen Gesamteindruck, auch wenn ihr es mir etwas weicher und dicker gewünscht hätte.

Die Isolation ist gut und findet eine gute Balance zwischen Minderung der Außengeräusche, aber nicht der vollständigen Abschottung.

Klang

Höre ich einen Unterschied durch die UPM technology? Hm, nicht wirklich, aber das ist ja sehr subjektiv und kann manchmal auch einen positiven Placeboeffekt haben. Der Treiber beeindruckt auf jeden Fall mit Geschwindigkeit und Festigkeit, was durchaus auf diese Technologie zurückgeführt werden kann. Im Endeffekt kommt es aber eher auf das verwendete Material für die Membran an. Im Fall des Rai Solo ist es eine mehrschichtige Membran mit PET-PEI und einer elektrisch leitenden Schicht. Der Solo ist ein eher neutral-hell abgestimmter IEM, mit einer kleinen, manchmal fiesen Spitze um die 3 und 5 kHz.

Der Bass ist ausgesprochen fest und mit trockenen Punch, fühlt sich jedoch eher im Mittenbass wohl und verzichtet auf eine erwähnenswerte Sub-Basserweiterung. Dadurch fehlt es dem Bass etwas an Autorität, was er aber mit einer sehr guten Detailwiedergabe und ansprechender Textur wettmachen kann. Manchmal agiert er etwas blutarm, aber überzeugt stets mit Präzision. Er wird jedoch nie die Basskeule schwingen, sondern sich stets wie eine Gentleman den zurückhalten und nur das nötigste beisteuern, was aber auch gleichzeitig seine Stärke ist und Puristen glücklich machen wird. Im Sub-Bass gibt es jedoch Luft nach oben und ich würde mir etwas mehr Biss wünschen.

Diesen Biss haben dafür definitiv die Mitten. Sie sind durch ihr Tal um die 1 kHz und dem folgenden steilen Anstieg zu den 3 kHz recht hell abgestimmt und stimmenfokussiert. Den Stimmen fehlt es manchmal etwas an Körper, aber dennoch bleibt ihnen ein sehr natürliches Grundtimbre. Die Mitten können generell durch den etwas zu trockenen und höflichen Bass dünner klinge, dafür aber mit Klarheit und Crisp punkten. Ich möchte den Mitten keine Langeweile vorwerfen, denn dafür ist die Transparenz und auch Separation zu gut, aber die lebendigsten sind sie definitiv nicht, sondern gehen eher ins analytische. Dafür sorgt auch die klare Betonung der oberen Mitten. Diese kann sogar recht anstrengend werden und leicht ins unnatürliche abdriften. Bläser und Gitarren klingen manchmal zu aggressiv, wo der Griff dann automatisch zum Lautstärkeregler geht.

Die unteren Höhen melden sich erstmals mit einem 5 kHz Peak an und dieser ist im Zusammenspiel mit den etwas zurückgesetzten Mitten zu forsch ausgefallen. Dadurch wird den Mitten ihrer Vollmündigkeit noch mehr beraubt und es klingt alles weniger emotional und leicht steril. Danach beruhigen sich die Höhen aber drastisch und können sich mit sehr guter Erweiterung und Natürlichkeit im High-End positiv abheben. Kein Klirren, oder Überspitzungen, sondern unerwartet Entspannt und hoch auflösend, ohne es einem unter die Nase zu reiben. Im Micro-, Macro-, Nano-, Mega- und was-auch-immer-danach-kommt- Detailmanagement dürfte er aber noch ein bisschen präsenter sein, aber diese Kritik entspringt eher meiner Annahme der Rai Solo möchte dies mit seiner tonalen Ausrichtung auch in den Vordergrund stellen. An Details hapert es sicherlich nicht, aber bei einem musikalischeren IEM wäre meine Forderung nach mehr Microdetails bestimmt verhaltener.

Die Stärken des Rai Solo liegen eher in den sanften und leisen Tönen, denn bei geladener Musik (z.B. Rock) wird es manchmal etwas unübersichtlich mit Überlagerungen, was natürlich auch sehr abhängig vom jeweiligen Mastering ist, kann es durch die die ohnehin aufgebauschten Mitten unangenehm werden. Dennoch ist die Bühne in ihrer horizontalen Ausrichtung hervorzuheben. In der Vertikalen und auch in der Tiefe ist sie allerdings weniger ausladender.

Outro

Machen wir kurz die Schwächen des Rai Solo fest. Mir persönlich zu braver Bass, dem es etwas an Dynamik fehlt und an Sub-Erweiterung fehlt. Bissige Mitten, die gezähmt werden wollen und leichte Sibilantenbetonung im Hochton. Dazu verzeiht der Rai Solo keine schlechte Aufnahmequalität, was aber eher für ihn und seinen analytischeren Anspruch spricht.
Der Rai Solo hat aber natürlich auch viele positive Argumente auf seiner Seite, wie eine ausgezeichnete Transparenz, Präzision und Imaging. Wenn man die Mitten in den Griff bekommt (EQ) und dem Bass noch ein, zwei dB spendiert, bekommt man einen technisch sehr anspruchsvollen IEM, der dann auch musikalisch überzeugender ist und eine Stärken voll ausspielen kann.

Ohne Anpassungen ist der Rai Solo ein sehr agiler IEM, der eine sehr gute Auflösung mitbringt, aber nicht zu den musikalischsten Vertretern gehört, dafür aber durchaus zum analytischeren Hören einlädt und Freunde der Präzision, Stimmenwiedergabe und des scharfen 3D-Bilds glücklich machen kann. Er profitiert zudem durchaus von wärmeren Quellen. Die Verarbeitung ist zudem auf Topniveau und lasst optisch, als auch ergonomisch kaum wünsche offen.

Intro

MEZE AUDIO is known for its over-ears, for which they have won countless awards over the years, but can they also produce in-ears?
Founded in 2011, the Romanian company has been conquering the IEM market since 2019 with its flagship Rai Penta hybrids, but has also experimented with wired in-ears before. However, this review is about the smaller brother, the Rai Solo with a dynamic driver. This one uses the so-called UNIFIED PISTONIC MOTION TECHNOLOGY, or UPM for short. Here, there are no wires on the membrane, but the membrane itself is conductive. This is intended to improve the vibration behaviour, as there is less irritation.

Handling

The Rai Solo is already a small work of art in its appearance and workmanship.
Here the years of development have paid off, because the final product is more than visible from an aesthetic and haptic point of view.
The ergonomics are also excellent, which makes it very comfortable to wear, no matter what the occasion or use.

As accessories we get a very robust hard case and a variety of different silicone tips (3 Soft-Silicone-Tips S, M, L | 3 Doubleflanged Tips S, M, L & 2 Long-Doubleflanged Tips M, L), but unfortunately no foam tips.

To be honest, I'm not the biggest fan of the included MMCX silver cable. It is of the more filigree kind, which is not the problem at first, but the metal reinforcements bother me. But the cable makes a harmonious overall impression together with the solo, even if you would have wished it a little softer and thicker.

The isolation is good and finds a good balance between reducing the outside noise but not the complete isolation.

Sound

Do I hear a difference through due UPM technology? Hm, not really, but this is very subjective and can sometimes have a positive placebo effect. In any case, the driver impresses with speed and firmness, which can certainly be attributed to this technology. In the end, it's more a question of the material used for the diaphragm. In the case of the Rai Solo, it is a multi-layer membrane with PET-PEI and an electrically conductive layer. The Solo is a rather neutral-bright tuned IEM, with a small, sometimes nasty peak around 3 and 5 kHz.

The bass is extremely tight and with a dry punch, but feels more at home in the mid-bass and does without a noteworthy sub-bass extension. As a result, the bass lacks a bit of authority, but can make up for this with very good detail reproduction and appealing texture. Sometimes it acts a bit anemic, but always convinces with precision. However, it will never swing the bass club, but will always act like a gentleman, holding back and contributing only the most necessary, which is also its strength and will make purists happy. In the sub-bass, however, there is room for improvement and I would like to see a bit more bite.

The midrange definitely has this bite. Due to their valley around 1 kHz and the following steep rise to 3 kHz they are tuned quite bright and vocal focused. The voices sometimes lack a bit of body, but still they have a very natural basic timbre. The mids can generally sound thinner due to the somewhat too dry and polite bass, but they score with clarity and crispness. I don't want to reproach the mids with boredom, because the transparency and separation is too good for that, but they definitely aren't the most lively ones, they rather go into the analytical direction. This is also ensured by the clear emphasis on the upper mids. This can even be quite exhausting and can slightly drift into the unnatural. Horns and guitars sometimes sound too aggressive, where the handle automatically goes to the volume control.

The lower trebles announce themselves with a 5 kHz peak for the first time and this peak has turned out to be a bit too brisk in combination with the somewhat set back mids. This robs the mids of their fullness even more and everything sounds less emotional and slightly sterile. After that, however, the highs calm down drastically and can stand out positively in high-end with very good extension and naturalness. No jingling, or exaggerations, but unexpectedly relaxed and high resolution without rubbing it in your face. In micro-, macro-, nano-, mega- and whatever-comes-next detail management should be a bit more present, but this criticism is more from my assumption the Rai Solo wants to put this in the foreground with its tonal alignment. There's certainly no lack of details, but with a more musical IEM my demand for more micro details would certainly be more restrained.

The strengths of the Rai Solo lie more in the soft and quiet tones, because with loaded music (e.g. rock) it sometimes gets a bit confusing with overlays, which is of course also very dependent on the respective mastering, it can become uncomfortable due to the already boosted mids. Nevertheless the stage is to be highlighted in its horizontal alignment. In the vertical as well as in the depth it is however less expansive.

Outro

Let's take a quick look at the weaknesses of the Rai solo. Personally too well-behaved bass, which lacks some dynamics and sub-expansion. Biting mids that want to be tamed and slight sibilant emphasis in the high frequencies. In addition, the Rai Solo doesn't forgive a bad recording quality, but this rather speaks for him and his more analytical demands.
Of course, the Rai Solo also has many positive arguments on its side, such as excellent transparency, precision and imaging. If you get a grip on the mids (EQ) and add one or two dB to the bass, you get a technically very sophisticated IEM, which is then also musically more convincing and can play out its strengths to the full.

Without any adjustments, the Rai Solo is a very agile IEM, which has a very good resolution, but is not one of the most musical representatives. On the other hand, it invites more analytical listening and can make friends of precision, voice reproduction and sharp 3D imaging happy. It also benefits from warmer sources. The workmanship is of the highest standard and leaves little to be desired both visually and ergonomically.

Legende

Haptik:
Hier spielt die Verarbeitung mit rein und die Nutzbarkeit des Lieferumfangs. Zusätzlich das Erscheinungsbild, Tragekomfort und die Robustheit.


Value:
Hier bewerte ich für mich subjektiv das Preis-/Leistungsverhältnis - fließt nicht in die Bewertung ein!

Z: No Brainer

A: gut investiertes Geld

B: kann man schon machen

C: gibt besseres für weniger Geld

D: überteuert

E: Liebhaberpreis

Alltag:
Hier lasse ich vor allem die Durchhörbarkeit einfließen und ob ich ihn Out-Of-The-Box gut hören kann. Das ist natürlich sehr subjektiv und daher nur ein minimaler Abzug, oder Bonus.

(-0.1, 0, +0.1)

BL-03.jpg

Bewertung in Buchstaben

S: 9.5 - 10

A: 9.0 - 9.4​

B: 8.0 - 8.9​

C: 7.0 - 7.9

D: 6.0 - 6.9​
E: 5.0 - 5.9​

F: 0.0 - 4.9​

SOLO

Zweite Meinung:

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