HIGH-CLASS
REVIEW
Treiber
2
pro Seite
1
Dynamisch
0
Balanced
Widerstand
16 Ohm
PZ / ES / PL
1
Klang
6
Bass
4.5
Mitten
4
Höhen
Empfindlichkeit
105 dB
4.8
Handling
9
Haptik
C
Value
-
Alltag
Frequenzgang
20 - 40000 Hz
Intro
Die Firma oBravo wurde 2006 gegründet und hat sich vor allem mit ihren eigenen patentierten Treiberentwicklungen (AMT - Air Motion Transformer & PMD – Planar Magnetic Driver) einen Namen gemacht. Ursprünglich wurden diese für Over-Ears (40mm) entwickelt und sind seit einigen Jahren nun auch im In-Ear-Format erhältlich. Mit den verwendeten Materialien und Technologien sprich oBravo eher die High-End Klasse an, was sich auch deutlich in den zum Teil aufgerufenen Preisen wiederspeigelt.
Der CUPID bildet hier eine Ausnahme und ist in der Einsteiegervariante “schon“ für unter 200 € erhältlich. Der Cupid möchte die beiden Welten eines dynamischen und planar magnetischen Treiber vereinen.
Das ließ mich aufhorchen, denn so sehr ich den TIN HIFI P1 (planar magnetischer Treiber) auch liebe, so fehlt mir doch der dynamische Bass und etwas Körper in den Mitten. Ich habe mich dadurch sehr auf den ersten Höreindruck des CUPID gefreut, bin ich doch davon ausgegangen hier vielleicht einen weiterentwickelten P1 zu bekommen, aber die Freude sollte nicht von langer Dauer sein.
http://www.obravoaudio.com/en/our-story/
Handling
Es gibt drei Varianten des CUPID (CUPID BASIC 195 €, CUPID – 280 €, CUPID ULTIMATE – 340 €). Ich habe netterweise von oBravo für die Rezension den CUPID ULTIMATE erhalten. Aber keine Angst, es ändert sich lediglich der Lieferumfang, denn der In-Ear ist immer derselbe.
In der ULTIMATE Version bekommen wir ein OCC MMCX-Kabel mit einem 2.5mm Anschluss. Dazu einen 2.5mm auf 3.5mm Adapter und einem um auf 4.4mm zu kommen. Dazu gibt es 3 Größen an Comply-Foam-Tips und Twisted-Silikon-Tips, sowie ein Kabel-Klett und ein Stretch-Täschchen, was nur für die In-Ears zum Schutz dient. Das Kabel lässt sich darin nicht verstauen.
Der CUPID ist aus Metall gefertigt und ist sehr sauber und hochwertig verarbeitet. Mich stört allerdings der MMCX Anschluss., da dieser modifiziert wurde. Zwar ist der Anschluss theoretisch mit anderen MMCX-Kabel kompatibel, aber oBravo hat einen zusätzlichen Verschluss mit angebracht, wodurch der Anschluss tiefer liegt und Third-Party-Kabel nicht mehr verwendet werden können. Das Kabel von oBravo ist allerdings wiederum auch für andere MMCX-In-Ears verwendbar, was dies natürlich durch den 2.5mm Anschluss interessant macht.
Am Tragekomfort ist nichts auszusetzten, auch wenn sich einige vielleicht eine Versteifung am Kabel wünschen würden, um einen sichereren Halt über dem Ohr zu gewährleisten. Die Isolation ist stark von den gewählten Tips abhängig, aber mit den Comply-Tips ist diese excellent.
Klang
Hilfe, wer mit dem CUPID eine Langzeitbeziehung eingehen möchte, der braucht Nerven aus Drahtseilen. Was zwischen 2 und 5 kHz so passiert ist wirklich extrem und steht in keinem Verhältnis zum restlichen Frequenzverlauf. Ich muss gestehen, dass ich erst mit einer defekten Unit gerechnet habe, da ich natürlich auch gerne mal einen Überblick verschaffe, was andere Rezensenten über ihre Erfahrungen schreiben. Der CUPID kommt größtenteils äußerst positiv weg und ich möchte diese Meinungen auch auf keinen Fall untergraben, denn jeder hat so seine eigenen persönlichen Vorlieben und Hörgewohnheiten. Es ist wirklich schwer den Klang des CUPID zu beschreiben, aber ich versuch mein Bestes- Dazu gibt ein paar Sachen, die für mich wirklich schwer zu tolerieren sind. Also gleich vorweg: Jedem das Seine, meins ist der CUPID nicht! … aber der Reihe nach.
Der Bass wird vom dynamischen Treiber übernommen (was ich auch von den Mitten behaupten würde). Er Ist zwar nicht sonderlich dominant, aber er schafft es dennoch die Mitten zu überlagern und klingt dabei etwas steril. Merkwürdige Kombination. Der Bass scheint nicht so ganz zu wissen was er will und das wirkt sich auf das Hörempfinden aus. Musik mit dem CUPID zu hören ist wirklich ein Stressfaktor, da nichts so zu sein scheint, wie es eigentlich sollte. Der Bass ist eher trocken und hat wenig Körper, zumindest keinen vollen, denn er klingt eher etwas hohl und leblos. Je nach Musik ist er aber ganz okay. Ich würde sagen, dass sich der Cupid noch am ehesten für elektronische Musik ohne Vocals eignet, da man da auch nicht den Vergleich zu realen Instrumenten, oder Stimmen hat.
Die Mitten klingen gedämpft, distanziert und gleichzeitig schrill. Auch wieder eine sehr ungewöhnliche Mischung. Ich würde sagen, dass es einfach überhaupt nicht gelungen ist die beiden Treibertechnologieren in eine harmonische Balance zu bekommen. Der Übergang von den Mitten zu den Höhen ist wie ein Schlag ins Gesicht. Die Mitten sind stark zurück genommen und es gibt nicht viel Musik, welche man einigermaßen durchhören kann. Wir reden hier nicht von spezifischen Genres, sondern wirklich wenn von einzelnen Tracks. Billie Eilish ist hier mit ihrem Album WHEN WE ALL FALL ASLEEP, WHERE DO WE GO? z. B. eine Ausnahme, ohne zu sagen das der CUPID hier richtig klingt, aber erträglich.
Die Höhen sind wohl der eigentliche Dealbreaker des CUPID. Eigentlich erhofft man sich bei einer Kombination von unterschiedlichen Techniken der Klangerzeugung die positiven Eigenschaften dieser zu verbinden. Ich habe das Gefühl beim CUPID ist genau das Gegenteil passiert. Nimmt man nur den Bass und Mitten allein, habe ich schon deutlich bessere dynamische Treiber gehört. Nimmt man jetzt den planaren Treiber für die Höhen dazu, könnte man sich anhand des TIN HIFI P1 einen Eindruck verschaffen, was im Hochton möglich wäre. Beim CUPID wird weder das Potenzial der Technologie ausgeschöpft, noch überhaupt ein hörbares Ergebnis erzielt. Überspitz, tonal absolut unnatürlich und einfach nur viel zu viel, was die unteren und mittleren Höhen betrifft. Das steht in keinem Verhältnis zum Rest der Signatur und macht diese auf allen möglichen Wegen disharmonisch. Wenn wir jetzt von der Detailwiedergabe sprechen, dann ist diese dem CUPID durchaus zu attestieren, aber eben keine “echten“ Details, sondern eine Verstärkung der unnatürlichen Klangwiedergabe. Da macht es auch keinen Sinn mehr in die Analyse zu gehen.
Was die Bühne und Separation betrifft, so bestätigt sich noch einmal der Gesamteindruck. Die Bühne ist schwer zu greifen. Mal sehr intim, mal merkwürdig geweitet. Die Separation ist ganz gut.
Um es noch einmal zu betonen. Es liegt keine Vertauschung der Polarität bei meinem CUPID vor, was eine verschobene Bühne und vor allem auch Instrumenten-/Stimmenanordnung erklären würde.
Outro
Während ich Rezensionen schreibe, habe ich auch immer den jeweiligen In-Ear im Ohr und meine Lieblingsplaylist laufen. Nicht weil ich mich nicht auf meine vorigen Höreindrücke verlasse, sondern weil es ist eine Art Tradition ist und mich bei der Arbeit entspannt.
Ich war froh, als sich das Ende dieser Rezension abgezeichnet hat. Denn das war alles andere als eine Entspannung für mich, sondern endete in einem verstörendem Höreindruck und Kopfschmerzen. Okey, ich gebe zu, dass ich es nicht ganz durchgehalten habe.
Ich habe wirklich versucht alles auszuschließen was ging, was einen Defekt der In-Ear betreffen könnte. Messung, Polarität, Recherche. Da im Internet allerdings auch einige Graphen existieren, die ein sehr ähnliches Frequenzbild des CUPID zeigen, wie ich es erhalten habe, gehe ich davon aus, dass es sich wirklich um das Endprodukt handelt. Mir liegt es fern irgendjemand für seine Arbeit zu kritisieren, vor allem wenn dieser mit viel Engagement und liebe für das Detail nachgegangen wird, was bei oBravo mehr oder weniger der Fall zu sein scheint. Hier geht es weniger um Masse, sondern Klasse.
Trotzdem sollte eine Rezension sich nicht von solchen Hintergrundinformationen leiten lassen, sondern soweit objektiv bleiben, wie es beim Klang von in-Ears überhaupt möglich ist. Nach diesen Kriterien versagt der CUPID. Unnatürlich, harsch, nicht kohärent. Der CUPID klingt wirklich ungewöhnlich und das nicht im positiven Sinne, da spielt es auch keine Rolle wie umfassend der Lieferumfang ist.
Was kann ich dem CUPID zugutehalten? Tragekomfort und vielleicht einige Effekt-Songs ohne viel Höhenanteil, wo man keine Ahnung hat wie es sich anhören könnte, da es keinen natürlichen Vergleich gibt.
https://www.audioconcierge.co.uk/portfolio/obravo-cupid-ultimate-planar-earphones/
Intro
The company oBravo was founded in 2006 and has made a name for itself especially with its own patented driver developments (AMT - Air Motion Transformer & PMD - Planar Magnetic Driver). Originally these were developed for over-ears (40mm) and have been available in in-ear format for several years now. With the materials and technologies used, oBravo rather appeals to the high-end class, which is also clearly reflected in the prices called up in some cases.
The CUPID is an exception here and is "already" available in the entry-level version for under 200 €. The Cupid aims to unite the two worlds of a dynamic and planar magnetic driver.
This made me sit up and take notice, because as much as I love the TIN HIFI P1 (planar magnetic driver), I miss the dynamic bass and some body in the midrange. I was very much looking forward to the first listening impression of the CUPID, I thought that I might get a more advanced P1 here, but the joy should not last long.
http://www.obravoaudio.com/en/our-story/
Handling
There are three versions of the CUPID (CUPID BASIC 195 €, CUPID - 280 €, CUPID ULTIMATE - 340 €). I have kindly received the CUPID ULTIMATE from oBravo for the review. But don't worry, only the scope of delivery changes, because the in-ear is always the same.
In the ULTIMATE version we get an OCC MMCX cable with a 2.5mm connection. In addition we receive a 2.5mm to 3.5mm adapter and one to get to 4.4mm. There are also 3 sizes of Comply-Foam-Tips and Twisted-Silicon-Tips, as well as a cable velcro and a stretch bag, which is only for the in-ears for protection. The cable cannot be stowed away in it.
The CUPID is made of metal and has a very precise and high-quality finish. However, the MMCX connection bothers me, because it has been modified. Although the connector is theoretically compatible with other MMCX cables, but oBravo has added an additional lock, so the connector is deeper and third party cables can no longer be used. However, the cable from oBravo can also be used for other MMCX in-ears, which of course makes this interesting due to the 2.5mm connection.
There is nothing wrong with the wearing comfort, even if some might wish for a stiffening on the cable to ensure a more secure hold over the ear. The insulation is highly dependent on the tips you choose, but with the Comply tips it is excellent.
Sound
Help, if you want to enter a long-term relationship with the CUPID, you need nerves of steel. What happens between 2 and 5 kHz is really extreme and has no relation to the rest of the frequency response. I have to admit that I first expected a defective unit, because I like to get an overview of what other reviewers write about their experiences. The CUPID comes off very positively for the most part and I don't want to undermine these opinions in any way, because everyone has their own personal preferences and listening habits. It's really hard to describe the sound of the CUPID, but I try my best - there are a few things that are really hard for me to tolerate. So first of all: To each his own, the CUPID is not mine! ...but first things first.
The bass is taken over by the dynamic driver (same thing I would say about the mids). It's not very dominant, but it still manages to overlay the mids and sounds a bit sterile at the same time. Strange combination. The bass doesn't seem to know what it wants and this affects the listening experience. Listening to music with the CUPID is really a stress factor, because nothing seems to be as it should be. The bass is rather dry and has little body, at least not a full body, because it sounds rather hollow and lifeless. But depending on the music it's quite okay. I would say that the Cupid is most suitable for electronic music without vocals, because you don't have the comparison to real instruments or voices.
The mids sound muffled, distant and shrill at the same time. Again a very unusual mixture. I would say that it was simply not possible to get the two driver technologies into a harmonic balance. The transition from the mids to the highs is like a slap in the face. The mids are strongly reduced and there's not much music that you can hear through. We're not talking about specific genres here, but really individual tracks only.Billie Eilish is here with her album WHEN WE ALL FALL ASLEEP, WHERE DO WE GO? for example an exception, without saying that the CUPID sounds right here, but bearable.
The highs are probably the real dealbreaker of the CUPID. Actually, one hopes to combine different techniques of sound production to get the positive qualities of these. I have the feeling that with the CUPID the exact opposite happened. If you take only the bass and mids alone, I have heard much better dynamic drivers.If you now add the planar driver for the treble, you could get an impression of what would be possible in the high frequencies using the TIN HIFI P1. With the CUPID neither the potential of the technology is exhausted, nor is an audible result achieved at all. Excessively sharp, tonally absolutely unnatural and simply far too much as far as the lower and mid treble is concerned. This bears no relation to the rest of the signature and makes it disharmonious in all possible ways. If we now talk about detail reproduction, then the CUPID can certainly be credited with this, but not "real" details, but rather an amplification of the unnatural sound reproduction. So it doesn't make sense to go into analysis.
Concerning the stage and separation, the overall impression is once again confirmed. The stage is difficult to grasp. Sometimes very intimate, sometimes strangely widened. The separation is quite good.
To emphasize it once again. There is no reversal of polarity on my CUPID, which would explain a shifted stage and especially the instrument / voice arrangement.
Outro
While I'm writing reviews, I always have the respective in-ear in my ear and my favorite playlist running. Not because I don't rely on my previous listening impressions, but because it is a kind of tradition and relaxes me at work.
I was glad when the end of this review came. Because it was anything but a relaxation for me, but ended in a disturbing listening impression and headache. Okey, I admit that I didn't quite make it through.
I really tried to rule out everything that could have been done that might have affected a defect in the in-ear. Measurement, polarity, research. But since there are some graphs on the internet that show a very similar frequency response of the CUPID as I got, I assume that this is really the final product. I don't want to criticize anybody for his work, especially if it is done with a lot of dedication and love for detail, which seems to be more or less the case with oBravo. Here it is less about mass but class.
Nevertheless, a review should not be guided by such background information, but should remain objective as far as possible with the sound of in-ears. According to these criteria the CUPID fails. Unnatural, harsh, not coherent. The CUPID sounds really unusual and not in a positive sense, so it doesn't matter how comprehensive the scope of delivery is.
How can I benefit from the CUPID? Wearing comfort and maybe some effect songs without a lot of treble, where you have no idea what it might sound like, because there is no natural comparison.
https://www.audioconcierge.co.uk/portfolio/obravo-cupid-ultimate-planar-earphones/
Legende
Haptik:
Hier spielt die Verarbeitung mit rein und die Nutzbarkeit des Lieferumfangs. Zusätzlich das Erscheinungsbild, Tragekomfort und die Robustheit.
Value:
Hier bewerte ich für mich subjektiv das Preis-/Leistungsverhältnis - fließt nicht in die Bewertung ein!
Z: No Brainer
A: gut investiertes Geld
B: kann man schon machen
C: gibt besseres für weniger Geld
D: überteuert
E: Liebhaberpreis
Alltag:
Hier lasse ich vor allem die Durchhörbarkeit einfließen und ob ich ihn Out-Of-The-Box gut hören kann. Das ist natürlich sehr subjektiv und daher nur ein minimaler Abzug, oder Bonus.
(-0.1, 0, +0.1)
Bewertung in Buchstaben
S: 9.5 - 10
A: 9.0 - 9.4
B: 8.0 - 8.9
C: 7.0 - 7.9
D: 6.0 - 6.9
E: 5.0 - 5.9
F: 0.0 - 4.9
Zweite Meinung: