HIGH-CLASS
REVIEW
Treiber
3
pro Seite
0
Dynamisch
3
Balanced
Widerstand
14 Ohm
PZ / ES / PL
0
Klang
8
Bass
8
Mitten
8
Höhen
Empfindlichkeit
113 dB
8
Handling
8.5
Haptik
C
Value
0
Alltag
Frequenzgang
20 - 20000 Hz
Intro
THIEAUDIO wurde erst 2019 gegründet, gehört zu dem Vertrieb LINSOUL AUDIO und stellt somit sozusagen die erste eigene Hausmarke dar.
Der VOYAGER 3 und 14 erlangen immer mehr Popularität unter den Audiophilen auch wenn noch nicht allzu viel über diese zu lesen ist.
Diese Rezension dreht sich um die 3-BA-Treiber-Konfiguration, den VOYAGER 3.
Handling
Für seine 3 BA-Treiber ist der VOYAGER 3 recht klobig geraten, obwohl so viel Platz gar nicht nötig gewesen wäre. Wie man drei BA-Treiber auf kleinsten Raum unterbringt, beweist zum Beispiel eindrucksvoll der AUDIOSENSE T300.
Allerdings ist der VOYAGER 3 für einen Aufpreis von 50 € auch als Custom verfügbar. Diese sind meist etwas größer, als Universal-IEMs und wenn diese dem Ohr angepasst sind, merkt man dies auch nicht so sehr, allerdings sind die Schallröhrchen hier in der Universal-Variante etwas dick und können leicht im Gehörgang drücken, wenn man auf zu große Tips setzt. Das macht es etwas tricky den richtigen Tip zu finden, um auch eine gute Isolation zu erreichen, welche mit einem optimalen Sitz hervorragend ist. Dadurch, dass komplett auf eine Luftöffnung verzichtet wurde, kann es aber vor allem bei Siliontips auch zu einem Unterdruck kommen, der etwas unangenehm ist.
Am Gehäuse befinden sich Dip-Schalter, mit welchem sich der Klang beeinflussen lässt, aber dazu weiter unten mehr. Ansonsten sieht der VOYAGER 3 mit seiner individuellen Faceplate sehr ansprechend aus und macht einen robusten Eindruck.
Zum Lieferumfang gehören eine Auswahl an Foam- und Silikontips, sowie eine großes Kunstleder-Case, bei welchem es sich um dasselbe Case wie beim REECHO SPRING handelt, nur in schwarz.
THIEAUDIO setzt auf einen 2-Pin-Anschluss, der nach außen gestülpt ist und so zum Beispiel bei den neueren Knowledge Zenith Modellen zu finden ist. Das dazugehörige 8 Kerne-Kabel ist sehr hochwertig.
Klang
Zum Einsatz kommt beim V3 eine etwas ungewöhnliche Konfiguration, von zwei Knowles CI-22955 und einem ED-29869. Dabei kümmern sich einer der beiden 22955 jeweils um den Bass, der andere um den Mittenbereich. Sie werden jedoch durch den selben Klangschlauch geführt, mit einem 1500 Ohm Filter. Der 29869 für den Hochton hat einen 680 Ohm Filter spendiert bekommen, welcher unangenehme Spitzen etwas unter Kontrolle bringen soll, dies aber nicht zur kompletten Zufriedenstellung schafft und das in jeder der einstellbaren Klangcharakteristiken.
Kurz zur Erklärung: Wir haben 2 Dip-Schalter, woraus sich 4 verschiedene Einstellungen ergeben. Dabei lässt sich mit Schalter 1 der Bass beeinflussen, mit Schalter 2 die Höhen.
Nun ist es jedoch so, dass der Bass wirklich nur in einem sehr geringen Ausmaß beeinflusst wird, egal welche Einstellung ich wähle. Dadurch ergibt sich, dass zwischen der Einstellung 1on/2on und 1off/2on nur ein sehr geringer Unterschied festzustellen ist und ebenso zwischen 1off/2off und 1on/2off. Daher beschränke ich mich in der Bewertung beim Bass auf die allgemeine Performance und bei den Mitten und Höhen jeweils auf 1on/2on und 1off/2off.
Wichtig ist hierbei, dass sich meine Bewertung nach der Konfiguration 1on/2on richtet.
Der Bass lässt sich zwar durch den ersten Dip-Schalter beeinflussen, allerdings ändert sich hier nichts an der Qualität, oder dem Grundton, sondern nur leicht in der Quantität. Er ist ein klein wenig schludrig und nicht ganz Pegelfest. Dazu fällt er im Tiefbass schnell ab, kann etwas zum Dröhnen neigen und lässt die Mitten zeitweise etwas hohl erscheinen. Zum subjektiven Positiven: Er ist weich und warm, hat aber dennoch einen festen Kick und einen vollen Körper. Dabei hat er einen schnelle Reaktionzeit. Dabei spielt er recht linear. Ein typischer BA-Bass eben, mit trockenen und warmen Charakter. In dem Fall mir etwas zu warm und nicht klar und strukturiert genug. Dies wird ganz leicht mit dem Dip-Switch 1 auf off korrigiert, aber dann muss man mit etwas weniger Quantität vorlieb nehmen. Qualitativ ändert sich aber nichts.
1on/2on:
Die Mitten sind ein bisschen ein zweischneidiges Schwert. Grundsätzlich sind sie angenehm warm und soft. Stimmen haben ein recht natürliches Timbre und durch die oberen Mitten und gepushten Höhen eine schöne Präsenz, ohne zu aufdringlich zu sein. Der V3 eignet sich hervorragend für Vocals, wenn man es etwas entspannter mag. Orchestermusik klingt ebenso sehr gut, vor allem wenn es um Cellos, Bratschen und generell Instrumente geht, welche auf einen vollen Körper setzen. Die Mitten werden definitiv vom Bass beeinfluss. Nun kann man für sich selber entscheiden, ob man dies als Vor-, oder Nachteil betrachten möchte. Fest steht aber, dass die Mitten dadurch nicht zu sehr in den Hintergrund gedrängt werden und gut Parole bieten können.
Die Höhen haben zwar keine extreme Erweiterung, aber das macht den V3 im Hochton recht entspannt. Nichts für Höhenfanatiker, oder fürs analytische Hören, aber dennoch werden genügend Informationen zur Verfügung gestellt, damit es spannend bleibt und man nicht den Eindruck hat vom Bass und den Mitten übermannt zu werden. Doch merkt man, dass sich die Bühne nicht wirklich horizontal öffnet, was durch spielfreudigere Höhen begünstigt wäre, dafür aber sehr stark im Panoramabild und in der Tiefe ist. Sibilanten sind hier leider stets ein Thema.
1off/2off
Stellt man beide Dip-Switch auf off, so werden die Höhen merklich geglättet und abgeflacht. Leider interessiert das aber nicht die Sibilanten, welche immer noch präsent sind. Nach der Umstellung wirken die Mitten etwas stumpfer und zurück gesetzter, was aber im Grunde nur subjektiv ist, da die Höhen die Wärme nicht mehr auffangen. Der V3 klingt flacher und nicht mehr so aufregend, auch wenn dies generell kein Attribut des V3 ist. Allerdings hat man in dieser Konfiguration weniger Probleme, wenn man empfindlich im Hochton ist. Stimmen fehlt es etwas an Lebendigkeit und auch die Details sind eigeschränkter wahrnehmbar, da diese nun subtiler vorhanden sind, aber natürlich nicht verschwinden. Im Grunde kann man mit der Einstellung etwas anfangen, wenn man es noch wärmer mag, unaufgeregter und etwas intimer. Für Hörbücher und Filme vielleicht sogar eine willkommene Anpassungsmöglichkeit. Hätte ich allerdings nur diese Einstellung zur Verfügung, würde die Bewertung schlechter ausfallen.
Outro
Die Idee der klanglichen Veränderung und Optimierungsmöglichkeit mit einem Dip-Switch an der Frequenzweiche ist sicherlich nichts Neues, aber dennoch ambitioniert und sicherlich ein nettes Feature, allerdings hätte ich mir hier eine größere Veränderung erhofft. Vor allem der Bass-Switch hat wenig Einfluss.
Auch wenn ich grundsätzlich Bass mag, ist meine Lieblingseinstellung dennoch 1off/2on. Hier muss ich zwar auf ein klein wenig Bass-Quantität verzichten, allerdings klingt der dieser dann subjektiv definierter. Dazu habe ich die angehobenen Höhen und nehme durch die zusätzliche Energie, Luftigkeit, Transparenz und Auflösung, gerne auch mal einen Peak, oder die Sibilanten in Kauf. Der VOYAGER 3 ist ein wirklich guter IEM und wird sicherlich noch einige Fans mehr abgreifen können, mit seiner Klangcharakteristik. Er könnte aber noch mehr Feintuning vertragen, denn die technischen Voraussetzungen hat er. So schafft er es bei mir aber nicht weiter Oben anzugreifen und ordnet sich im oberen Mittelfeld ein. Dennoch will ich den V3 nicht schlechter machen als er ist. Man muss nur wissen was man mit ihm hören will, denn als Allrounder entpuppt er sich nicht. So ist er bei manchen musikalischen Vorlagen umwerfend (Klassik, Country, Singer-Songwriter und grundsätzlich Pop), bei anderen lässt er einen aber etwas ratlos zurück (Rock, EDM, Hip-Hop) und zudem ist der der V3 sehr zickig bei schlechteren Aufnahmen.
Intro
THIEAUDIO is still green behind the ears and was founded in 2019. It is part of the LINSOUL AUDIO distribution and thus represents the first own house brand, so to speak.
The VOYAGER 3 and 14 are gaining more and more popularity among audiophiles, even if there is not much to read about them yet.
This review is about the 3-BA driver configuration, the VOYAGER 3.
Handling
For its 3 BA drivers, the VOYAGER 3 is quite clumsy, although so much space would not have been necessary. The AUDIOSENSE T300, for example, impressively proves how to fit three BA drivers into the smallest space.
However, the VOYAGER 3 is also available as custom for an additional 50 €. These are usually a bit bigger than universal IEMs and if they are adapted to the ear, you won't notice that much, but here in the universal version the sound tubes are a bit thick and can easily press in the ear canal if you use too big tips. This makes it a bit tricky to find the right tip to achieve a good isolation, which is excellent with an optimal fit. Because there is no air opening at all, there can be a negative pressure, especially with silicone tips, which is a bit unpleasant.
There are dip-switches on the case, with which the sound can be influenced, but more about this below. Otherwise, the VOYAGER 3 looks very appealing with its individual faceplate and makes a robust impression.
The scope of delivery includes a selection of foam and silicone tips, as well as a large imitation leather case, which is the same case as the REECHO SPRING, but in black.
THIEAUDIO relies on a 2-pin connector that is turned outwards and can be found, for example, on the newer Knowledge Zenith models. The corresponding 8-core cable is of very high quality.
Sound
The V3 uses a somewhat unusual configuration of two Knowles CI-22955s and an ED-29869, with one of the two 22955s taking care of the bass and the other of the midrange. However, they are routed through the same sound tube, with a 1500 Ohm filter. The 29869 for the tweeter has been equipped with a 680 Ohm filter, which should bring unpleasant peaks under control, but does not completely satisfy the user in each of the adjustable sound characteristics.
A short explanation: We have 2 dip-switches, resulting in 4 different settings. With switch 1 the bass can be influenced, with switch 2 the treble.
But now it is the case that the bass is really only influenced to a very small extent, no matter which setting I choose. This means that there is only a very small difference between 1on/2on and 1off/2on and also between 1off/2off and 1on/2off. Therefore I limit the evaluation of the bass to the general performance and the mids and highs to 1on/2on and 1off/2off.
It's important to note that my evaluation is based on the 1on/2on configuration.
The bass can be influenced by the first dip-switch, but this doesn't change the quality or the keynote, only the quantity. It's a little bit sloppy and not quite level stable. In addition, it drops quickly in the low bass, can tend to boom a bit and makes the mids appear a bit hollow at times. On the subjective positive side: it's soft and warm, but still has a firm kick and a full body. At the same time it has a fast reaction time. Thereby he plays quite linear. A typical BA bass with a dry and warm character. In this case a bit too warm and not clear and structured enough. This is slightly corrected with the dip switch 1 to off, but then you have to make do with slightly less quantity. Qualitatively nothing changes.
1on/2on:
The mids are a bit of a double-edged sword. Basically they are pleasantly warm and soft. Vocals have a quite natural timbre and have a nice presence due to the upper mids and pushed highs without being too obtrusive. The V3 is perfect for vocals if you like it a bit more relaxed. Orchestral music sounds just as good, especially when it comes to cellos, violas and instruments in general that rely on a full body. The mids are definitely influenced by the bass. Now you can decide for yourself if you want to consider this as an advantage or a disadvantage. One thing is certain, however, that the mids will not be pushed too far into the background and will be able to stand up well.
The trebles don't have an extreme extension, but that makes the V3 quite relaxed in the high frequencies. Nothing for treble fanatics, or for analytical listening, but still enough information is provided to keep it exciting and to avoid the impression of being overwhelmed by the bass and mids. But you notice that the stage doesn't really open horizontally, which would be favoured by more playful highs, but instead is very strong in the panoramic image and depth. Unfortunately, sibilants are always a topic here.
1off/2off
If both dip switches are set to off, the high frequencies are noticeably smoothed and flattened. Unfortunately this does not interest the sibilants, which are still present. After the change, the mids look a bit duller and set back, but this is basically only subjective, as the highs don't absorb the warmness anymore. The V3 sounds flatter and less exciting, even though this is generally not an attribute of the V3. However, you'll have fewer problems in this configuration if you're sensitive to high frequencies. Voices lack a bit of liveliness and the details are also more limited in their perception, as they are now more subtle, but of course don't disappear. Basically, you can do something with the setting if you like it even warmer, more unagitated and a little more intimate. For audio books and films perhaps even a welcome adjustment possibility. But if I only had this setting available, the rating would be lower.
Outro
The idea of changing the sound and optimizing it with a dip switch on the crossover is certainly nothing new, but it is ambitious and certainly a nice feature, although I would have hoped for a bigger change here. Especially the bass switch has little influence.
Even though I basically like bass, my favourite setting is still 1off/2on. Here I have to do without a little bit of bass quantity, but it sounds more subjectively defined. In addition I have the increased treble and due to the additional energy, airiness, transparency and resolution I'm willing to accept some peaks or sibilants. The VOYAGER 3 is a really good IEM and will surely be able to pick up some more fans with its sound characteristics. But it could use some more fine-tuning, because it has the technical requirements. So it doesn't manage to attack the top and is placed in the upper midfield. Nevertheless, I don't want to make the V3 worse than it is. You just have to know what you want to hear with it, because it doesn't turn out to be an all-rounder. So it's stunning with some musical templates (classical, country, singer-songwriter and basically pop), but with others it leaves you a bit perplexed (rock, EDM, hip-hop) and besides that the V3 is very bitchy with worse recordings.
Legende
Haptik:
Hier spielt die Verarbeitung mit rein und die Nutzbarkeit des Lieferumfangs. Zusätzlich das Erscheinungsbild, Tragekomfort und die Robustheit.
Value:
Hier bewerte ich für mich subjektiv das Preis-/Leistungsverhältnis - fließt nicht in die Bewertung ein!
Z: No Brainer
A: gut investiertes Geld
B: kann man schon machen
C: gibt besseres für weniger Geld
D: überteuert
E: Liebhaberpreis
Alltag:
Hier lasse ich vor allem die Durchhörbarkeit einfließen und ob ich ihn Out-Of-The-Box gut hören kann. Das ist natürlich sehr subjektiv und daher nur ein minimaler Abzug, oder Bonus.
(-0.1, 0, +0.1)
Bewertung in Buchstaben
S: 9.5 - 10
A: 9.0 - 9.4
B: 8.0 - 8.9
C: 7.0 - 7.9
D: 6.0 - 6.9
E: 5.0 - 5.9
F: 0.0 - 4.9
Zweite Meinung: