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REVIEW
Treiber
4
pro Seite
2
Dynamisch
2
Balanced
Widerstand
18 Ohm
PZ / ES / PL
0
Klang
9
bass
8
Mitten
8
Höhen
Empfindlichkeit
105 dB
8.3
Handling
9.5
Haptik
D
Value
0
Alltag
Frequenzgang
12 - 40000 Hz
Intro
Ich freue mich die Gelegenheit zu haben, euch die neuen IEM-Produkte von LITTLE DOT vorstellen zu dürfen, welche mir netterweise als Leihunit zur Rezension zur Verfügung gestellt wurden.
Die Firma hat sich bisher auf Kopfhörerverstärker, Lautsprecher AMPs und DACs spezialisiert. Weniger gekannt sind sie für ihre IEMs, in welche sie aber ebenso jahrelange Entwicklungen investiert haben. Dabei beglücken sie uns nicht nur mit einem Modell, sondern gleich mit vier, wobei jedes Modell eine gewisse Zielgruppe ansprechen soll und dies in unterschiedlichen Preisklassen
CU RAD – audiophile Einsteiger | 70 €
CU WYN – Basshead | 170 €
CU CEN – stimmenorientiert | 450 €
CU KIS – Flagship – balanciert | 620 €
Obwohl ich mir beim Essen gerne das Beste zum Schluss aufhebe, starte ich in dem Fall dennoch mit der Rezension des KIS, welcher unabhängig vom Preis mich in dem Line-Up am meisten überzeugen kann.
Handling
Der Lieferumfang des KIS und auch der andere Modelle ist enorm. Ich kann nicht ganz beurteilen, ob es sich dabei um das Standardzubehör handelt, oder ob bei mir eine zusätzliche Beilage mit hinzugelegt wurde, aber man kann sich vor Silikontip-Auswahl nicht retten und ein Satz Foamtips ist ebenso mit dabei.
Das Kabel ist mit einem 3.5mm balanced Jack versehen was eher selten ist und mit dem beiliegenden Adapter auf 3.5mm Stereo adaptiert werden muss, möchte man den CU KIS an einem Gerät ohne balancierten Output betreiben. Dazu gibt es noch weitere Adapter um von dem 3.5mm balanced Jack auf 2.5 und 4.4mm balanced zu kommen. Für jeden etwas dabei würde ich mal sagen!
Das Gehäuse ist komplett aus Aluminium und im Design so ergonomisch und platzsparend wie möglich gehalten. Das hier 4 Treiber Platz gefunden haben und diese zusammen auch noch funktionieren ist schon beachtenswert. Alle CU-Modelle (bis auf den Kabelgebundenen RAD) setzten auf einen 2-Pinanschluss welcher nach außen gestülpt ist und vom Kabelanschluss komplett gecovert wird. Das sorgt für zusätzliche Stabilität und verhindert den Pinbruch.
Ich finde den CU KIS ausgesprochen bequem zu tragen und obwohl das Kabel (4 Kerne) keine zusätzliche Versteifung hat, bleibt es da wo es hingehört, auch bei schnelleren Bewegungen.
Es fühlt sich haptisch sehr gut an und macht einen wertigen Eindruck. Wenn ich den linken und rechten Kopfhörer seitenverkehrt benutze, kann ich ohne Probleme den CU KIS auch gerade nach unten tragen, ohne das Kabel über die Ohren führen zu müssen.
sound
Der CU KIS ist ein außergewöhnlicher IEM, aber er macht es mir manchmal nicht so einfach. Er ist audiophil durch und durch, aber kein Allrounder. Songs wie “My Baby Just Cares for Me (Live) – Friends ‘N Fellow, oder “My Girl“ – Patricia Barber sind ein Ohrenschmaus, er kann aber bei energiegeladenen Songs (Rock), oder helleren Stimmen nicht immer 100 % Überzeugen.
Anteil daran, dass der KIS zum Ohrenschmaus werden kann, hat definitiv der Bass, welcher von einem dynamischen Treiber wiedergegeben wird. Dieser ist, bzw. kann göttlich sein und das “Warum“ ist gar nicht so einfach zu beschreiben, aber er hat diesen natürlichen und potenten Kick, die kompromisslose Erweiterung im Sub-Bass und vor allem eine betörende Detailwiedergabe, bei sehr guter Agilität und Präzision. Einerseits… Andererseits lässt er mich manchmal etwas verwundert zurück, da er auf einmal zurückhaltender agiert, als ich es erwarten würde. Das sorgt manchmal für Verwirrung, aber diese Schwankungen sind tolerierbar. Ich bin nur manchmal enttäuscht, wenn ich den Bass vollmundig, wohl dosiert, aber mit super Dynamik erlebe und er mir das nicht konstant liefert. Wenn viel Bass vorhanden ist, können ihm kurzzeitig auch mal die Gesichtszüge entgleiten, aber er behält stets die Fassung.
Die Mitten zeigen ähnliche Charaktereigenschaften wie der Bass, auch was die Treiberart betrifft. Sie sind ausgesprochen detailliert und finden eine sehr gute Mischung aus natürlichem Klang und direkter, harter Ansprache. Das sorgt für Lebendigkeit und kann sehr unterhaltsam sein.
Im kompletten Quartett der CU Serie von LITTLE DOT zweigen sich die Mitten des KIS am entspanntesten, sind aber im oberen Bereich immer noch recht heiß. Das lässt schon mal vermuten was uns bei den anderen Serienmitgliedern erwarten könnte. Die Mitten haben Energie, aber diese kann leider auch mal bei energiegeladener Musik potenziert werden, wodurch es unangenehm wird. Dann haben Stimmen zu viel Präsenz und neigen zum Überdrehen. Das ist vor allem bei helleren Stimmen auffällig, muss aber nicht immer auftreten. Hier ist es genau andersherum wie beim Bass. Ich habe eine negative Erwartungshaltung und werde positiv Überrascht. Bei Michael Jackson tue ich mich zum Beispiel etwas schwerer als bei Kesha, Sia, oder Magan Trainor.
Ich feiere die Mitten für ihre größtenteils körperliche, härtere und musikalische Herangehensweise, aber kann ihnen nicht immer komplett bei voller Lautstärke folgen.
Die Höhen (2*BA) würde ich zwar am konstantesten Beschreiben, aber klanglich können sie mit den Mitten und dem hervorragenden Bass nicht ganz mithalten. Dennoch kann von ihnen einiges an Qualität erwartet werden. Sie sind nicht immer ganz Pegelfest und brauchen qualitativ hochwertige Input, da sie weniger verzeihen, aber wenn dies gegeben ist, können sie mit Klarheit und Transparenz punkten. Ihnen fehlt es ein bisschen am Top-End, aber so neigen sie nur selten zur Ermüdung, auch wenn Sibilanten schon eine gewisse Präsenz haben. Als positives Beispiel, ist hier zum Beispiel der CAMPFIRE SOLARIS zu nennen, der dem CU KIS zeigt, wie man im Hochton selbstsicher auftreten könnte. So sind die Höhen des CU KIS detailliert und natürlich wenn der Input stimmt, aber nicht umwerfend.
In seinen räumlichen Dimensionen bietet der CU KIS einiges an Platz, auch wenn er der stets bemerkenswerten Bühne von ULTIMATE EARS IEMs nicht ganz ebenbürtig ist. Dennoch kann er unter anderem mit seiner klaren Instrumententrennung und seinen Imaging-Qualitäten stark abliefern.
Outro
Was zeichnet ein balancierten Allrounder eigentlich aus? Nun, eigentlich sind es meist IEMs die sich beim Tuning nicht unbedingt auf ein Detail spezialisieren, sondern versuchen die komplette Palette so gut wie möglich abzudecken und dabei zu Kompromissen bereit sind. Einer der besten Allrounder der mir hierbei einfällt, ist der 64 AUDIO TIA TRIO, der es schafft sein herausragendes Niveau stets beizubehalten und man nur kleine Abstriche, oder eine dezente Aufwertung beim Genrewechsel hinnehmen muss/darf.
Wenn ich jetzt ein IEM habe, der sich zum Beispiel auf den Bass, Stimmen, oder einzelne Instrumente besonders konzentriert, was durch spezifische Erhebungen und Senkungen im Frequenzgang bewerkstelligt werden kann, dann kann dieser IEM manchmal herausragend für sagen wir Pianomusik sein, aber bei einer Gitarre etwas schräg und im schlimmsten Fall unnatürlich klingen.
Ein weiterer Punkt ist sicherlich, wie sich ein IEM in Alltagssituationen schlägt, wo man auch mal darauf angewiesen ist, in höheren Lautstärken zu hören. Hier ist mir der CU KIS zum Beispiel zu forsch und auf Dauer klanglich unbequem.
Der CU KIS ist also so ein Zwischending und somit etwas widersprüchlich. Er ist kein Allrounder, aber er ist auch auf keinen Fall ein Nischen-IEM. Seine Stärken liegen in den tiefen Frequenzen und durch seine mal mehr, mal weniger kontrollierbare Energie schafft er es zum Beispiel Streichern nicht nur einen vollen Körper, sondern auch Dynamik und Leben einzuhauchen.
Bei der Stimmenwiedergabe kann es zu Schwankungen kommen, was sich in Aggressivität ausdrücken kann. Ebenso finde ich auch zum Beispiel ein Klavier teilweise etwas zu offensiv klingend (“You Can’t Lose What You Never Had“ – Muddy Waters). Er entpuppt sich somit manchmal zu einer kleinen Wundertüte, die magische Momente schaffen kann, aber dies nicht mit Konstanz.
Ich liebe den CU KIS in ruhigen Momenten auf der Couch, oder im Bett bei geringerer Lautstärke, wo er auch seine audiophilen Qualitäten voll ausspielen kann, aber ich bin im Alltag mit ihm etwas überfordert und er ist sicherlich nicht der harmonischste. In Summe ist mir der CU KIS zu teuer geraten, auch wenn er einige Lichtblicke mitbringt, die ihn durchaus in dem Preissegment wettbewerbsfähig machen.
Intro
I am happy to have the opportunity to present you the new IEM products from LITTLE DOT, which were kindly made available to me for review as a loan unit.
The company is specialized in headphone amplifiers, loudspeaker AMPs and DACs. They are less known for their IEMs, in which they also invested years of development. Not only one model, but four of them, where each model should appeal to a certain target group and this in different price ranges
CU RAD - audiophile entry-level | 70 €
CU WYN - Basshead | 170
CU CEN - voice oriented | 450 €
CU KIS - Flagship - balanced | 620 €
Although I like to save the best for last at dinner, in this case I start with the review of the KIS, which is the most convincing in the line-up for me regardless of the price.
Handling
The scope of delivery of the KIS and also the other models is enormous. I can't quite tell if it's the standard accessory or if I have added an additional supplement, but you can't escape the choice of silicone tips and a set of foamtips is also included.
The cable is equipped with a 3.5mm balanced jack which is rather rare and has to be adapted to 3.5mm stereo with the included adapter if you want to use the CU KIS on a device without balanced output. There are more adapters to get from the 3.5mm balanced jack to 2.5 and 4.4mm balanced. Something for everyone I would say!
The housing is completely made of aluminium and the design is as ergonomic and space-saving as possible. The fact that there is room for 4 drivers and that they work together is remarkable. All CU models (except the wired RAD) use a 2-pin connector which is turned outwards and is completely covered by the cable connection. This provides additional stability and prevents pin breakage.
I find the CU KIS extremely comfortable to wear and although the cable (4 cores) has no additional stiffening, it stays where it belongs, even with faster movements.
It feels very good haptically and makes a valuable impression. If I use the left and right headphones side-inverted, I can easily carry the CU KIS straight down without having to put the cable over my ears.
Sound
The CU KIS is an extraordinary IEM, but sometimes it doesn't make it easy for me. It is audiophile through and through, but not an all-rounder. Songs like "My Baby Just Cares for Me (Live) - Friends 'N Fellow, or "My Girl" - Patricia Barber are a feast for the ears, but it can't always be 100% convincing with energetic songs (rock) or brighter voices.
Part of the fact that the KIS can be a feast for the ears is definitely the bass, which is played by a dynamic driver. The bass is, or rather can be divine and the "why" is not easy to describe, but it has this natural and potent kick, the uncompromising extension in the sub-bass and above all a beguiling detail reproduction, with very good agility and precision. On the one hand... On the other hand he sometimes leaves me a bit surprised, because he suddenly acts more reserved than I would expect. This sometimes causes confusion, but these fluctuations are tolerable. I'm only sometimes disappointed when I experience the bass full-bodied, well dosed but with great dynamics and he doesn't deliver that constantly. If there is a lot of bass, the facial features can slip away from him for a short time, but he always keeps his composure.
The mids show similar characteristics as the bass, also regarding the driver type. They are extremely detailed and find a very good mixture of natural sound and direct, hard response. This makes for liveliness and can be very entertaining.
In the complete quartet of the CU series from LITTLE DOT, the mids of the KIS branch out most relaxed, but are still quite hot in the upper range. This gives you some idea what to expect from the other members of the series. The mids have energy, but unfortunately this can also be intensified when the music is full of energy, which makes it uncomfortable. Then voices have too much presence and tend to overdrive. This is especially noticeable with brighter voices, but doesn't have to happen all the time. Here it's exactly the other way round like with the bass. I have a negative expectation and get positively surprised. With Michael Jackson for example I have a little more difficulty than with Kesha, Sia, or Magan Trainor.
I celebrate the mids for their mostly physical, harder and musical approach, but can't always follow them completely at full volume.
I would describe the highs (2*BA) most consistently, but in terms of sound they can't quite keep up with the mids and excellent bass. Nevertheless, you can expect a good degree of quality from them. They are not always quite level stable and need high quality input, as they are less forgiving, but when this is given, they can score with clarity and transparency. They lack a bit of the top end, but so they rarely tend to get fatigued, even if sibilants do have some presence. A positive example is the CAMPFIRE SOLARIS, which shows the CU KIS how to be confident in the high frequencies. So the high frequencies of the CU HIS are detailed and natural if the input is right, but not overwhelming.
In its spatial dimensions the CU KIS offers quite a lot of space, even if it is not quite equal to the always remarkable stage of ULTIMATE EARS IEMs. Nevertheless, it can deliver strong performances with its clear instrument separation and imaging qualities.
Outro
What actually distinguishes a balanced all-rounder? Well, actually it's mostly IEMs that don't necessarily specialize in one detail when tuning, but try to cover the complete range as well as possible and are willing to compromise. One of the best all-rounders I can think of is the 64 AUDIO TIA TRIO, which always manages to maintain its outstanding level and you only have to accept small cutbacks or a subtle upgrade when changing genres.
If I now have an IEM that concentrates on the bass, vocals or individual instruments, for example, which can be achieved by specific increases and decreases in frequency response, then this IEM can sometimes be outstanding for, say, piano music, but with a guitar it can sound a bit weird and in the worst case unnatural.
Another point is certainly how an IEM performs in everyday situations where you sometimes need to listen at higher volumes. Here, for example, the CU HIS is too brisk and uncomfortable in the long run.
So the CU KIS is an in-between thing and therefore a bit contradictory. It is not an all-rounder, but it is definitely not a niche IEM. Its strengths lie in the low frequencies, and with its sometimes more, sometimes less controllable energy, it manages to breathe life into strings, for example, not only a rich body, but also dynamics.
The reproduction of voices can vary, which can express itself in aggressiveness. I also find a piano for example to sound a bit too offensive ("You Can't Lose What You Never Had" - Muddy Waters). So it sometimes turns out to be a little wonder bag that can create magic moments, but not with constancy.
I love the CU KIS in quiet moments on the couch, or in bed at a lower volume, where it can also show off its audiophile qualities to the full, but I find him a bit overwhelming in everyday life and he is certainly not the most harmonious. All in all, the CU KIS has become too expensive for me, even though it offers some rays of hope that can make it quite competitive in the price segment.
Legende
Haptik:
Hier spielt die Verarbeitung mit rein und die Nutzbarkeit des Lieferumfangs. Zusätzlich das Erscheinungsbild, Tragekomfort und die Robustheit.
Value:
Hier bewerte ich für mich subjektiv das Preis-/Leistungsverhältnis - fließt nicht in die Bewertung ein!
Z: No Brainer
A: gut investiertes Geld
B: kann man schon machen
C: gibt besseres für weniger Geld
D: überteuert
E: Liebhaberpreis
Alltag:
Hier lasse ich vor allem die Durchhörbarkeit einfließen und ob ich ihn Out-Of-The-Box gut hören kann. Das ist natürlich sehr subjektiv und daher nur ein minimaler Abzug, oder Bonus (-0.1, 0, +0.1)
Bewertung in Buchstaben
S: 9.5 - 10
A: 9.0 - 9.4
B: 8.0 - 8.9
C: 7.0 - 7.9
D: 6.0 - 6.9
E: 5.0 - 5.9
F: 0.0 - 4.9
LITTLE DOT
LITTLE DOT
LITTLE DOT
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