BUDGET
REVIEW
MH755
SONY
Wertung
Preis
7.7
3 €
Review published:
03/2020
Treiber
1
pro Seite
1
Dynamisch
0
Balanced
Widerstand
n/a
PZ/ES/PL
0
Klang
8.5
Bass
8
Mitten
8
Höhen
Empfindlichkeit
115 dB
8.2
Handling
5
Haptik
Z
Value
0
Alltag
Frequenzgang
20 - 20000 Hz
Intro
Viel wurde über den MH755 schon geschrieben, analysiert, gehyped und vor Fakes gewarnt. Da macht etwas Senf von mir dazu auch keinen Unterschied mehr, aber ich habe Lust drauf.
Ein unfassbar günstiger In-Ear, der nicht nur als Attrappe dient, sondern es spielend leicht klanglich mit weitaus teureren Modellen aufnimmt.
Ich gehöre zu den Glücklichen, die ein scheinbar originales Modell erworben haben und möchte nun meine Erfahrungen mit euch teilen.
Handling
Schwierig hier etwas zu finden, was man positiv hervorheben könnte. Andernfalls muss man sich natürlich auch fragen, was man für 3 € erwarten möchte.
Fest steht, dass der MH755 nicht für den Einzelverkauf gedacht war, sondern nur als Beilage zu Musikplayern von SONY gedacht ist. Daher ist natürlich auch keine Verpackung, oder ein ansprechender Inhalt zu erwarten.
Um es kurz zu machen: Es gibt 3 Paar Silikontips in einer durchsichtigen Plastiktüte, zusammen mit den In-Ears. That‘s it!
Ich muss mich immer wieder hinterfragen, ob SONY nicht bewusst war, was sie da klanglich eigentlich für einen Schatz gefunden/entwickelt haben. Denn so sorglos wie sie mit dem Produktdesign umgegangen sind, lässt darauf hindeuten, dass es sich hierbei einfach nur um eine provisorische Beilage zu ihren Produkten handeln sollte, welche meist eh von Kunden durch private In-Ears ersetzt wird.
Das Kabel ist ebenso nutzlos, wie umständlich. Ab dem Y-Split, ist das rechte Kabel länger als das linke, da wohl hinter dem Kopf geführt werden soll, um auf der Linken Körperseite herunter zu fallen. Generell misst das Kabel nicht mehr als 50 cm und ist daher nur zu gebrauchen, wenn man den Musikplayer in der Brusttasche führt, oder an die Umhängetasche geklemmt hat. Das mag für Bluetoothplayer gerade noch Sinn machen, aber für jegliche andere Verwendung ist es schlichtweg nicht zu gebrauchen.
Eine Remote sucht man natürlich vergebens. Das Plastikgehäuse macht zudem keinen soliden Eindruck und lässt sich ohne Probleme mit Fingerkraft öffnen.
Wenn man das Kabel mal außer Acht lässt, trägt sich der MH755 außerordentlich bequem, das wohl einzig Positive hier, zusammen mit der anständigen Isolation.
Im Internet findet man viele Anleitungen, wie man das Kabel ersetzen, oder den MH755 sogar auf eine MMCX-Verbindung umrüsten kann.
Klang
Guten Tag Herr HARMAN, schön Sie zu hören!
Das klangliche Konzept ist so simpel wie genial. Ein dynamischer Treiber, der nahezu die HARMAN-Kurve trifft. Kein weiterer Schnickschnack, wie eine verchromte Akustikkammer, goldene Schallröhrchen, oder Alientechnik als Filter. Gefühlt könnte man den Treiber auch in ein hohlen Stein packen und diesen sich ins Ohr stecken. Es würde keinen Unterschied machen.
Der Bass ist im Sub-Bereich mehr angehoben als im Mittenbass. Er hat zwar eine hohe Gewichtung in der Signatur, wirkt aber weder übermannend, noch übertrieben aufgeplustert. Ich mag diese Art von Bass, wo nicht der komplette Fokus im punchigen Mittenbass liegt, sondern man den Bass im besten Fall auch tief spüren kann.
Ja der Bass hat eine starke Präsenz, aber eine die einen eher ein Lächeln auf das Gesicht zaubert, anstatt abzuschrecken. Dabei lässt er auch nicht die akkurate Basswiedergabe missen, sondern punktet ebenso mit Details und Natürlichkeit, als auch der richtigen Dosis Punch und Druck.
Die Mitten sind recht konventionell in ihrer Präsentation. Angehobene obere Mitten und eher zurückgenommenen untere Mitten. Dadurch verschiebt sich der Fokus etwas mehr auf Frauenstimmen, oder Gitarren, allerdings nur in einem sehr überschaubaren Maße. Will heißen die Mitten sind genauso gut in der Lage Männerstimmen, oder Streicher voluminös wiederzugeben.
Durch den Push in den oberen Mitten und die lebensdigen Höhen, wird Wärme aus der Bassregion und Helligkeit gut kombiniert, was in einen sehr natürlichen Klang resultiert, mit gut platzierten Stimmen, die mal mehr, mal weniger sich in den Vordergrund drängen.
Die Höhen haben nicht die größte Erweiterung, schaffen es aber im Rahmen ihrer Möglichkeiten ein sehr homogenes Bild zu erzeugen. Sie bringen etwas Brillanz im Top-End mit und sorgen für einen offenen Raum, wo sich die einzelnen Klänge frei entfalten können. In seltenen Fällen können sie zusammen mit dem Mittenpush etwas anstrengend werden. Jedoch wird es nie Grenzwertig, oder unangenehm. Ebenso sind sie sehr entspannt, was Sibilanten anbelangt. Hier finde ich tatsächlich In-Ears wie den MOONDROP STARFIELD, oder TZF No.3 etwas anstrengender, gerade auch im oberen Mittenbereich. Allerdings ist der zum Beispiel STARFIELD im Vergleich etwas feiner in seiner Abstimmung und Auflösung. Dazu kann der MH755 Ausnahmefällen etwas blechern und schlussendlich auch ermüdend werden.
Schon beeindruckend, was der MH755 mit simplen Zutaten zusammen mixen kann. Das trifft nicht nur klanglich zu, sondern ebenso was seine 3D-Darstellung betrifft.
Was man dem MH755 auch sehr hoch anrechnen muss, ist seine Pegelfestigkeit. Bei so günstigen In-Ears hat man meistens das Phänomen, dass diese sobald der Bass sich einschalt, klanglich komplett auseinander fallen. Davon ist hier überhaupt nichts zu spüren. Sobald der Bass beim MH755 seine Muskeln auspackt, beeinträchtigt das in keinster Weise die Spielfreude der Mitten, oder Höhen, sondern sie bilden eine homogene Symbiose.
Outro
Mit dem MH755 habe ich sicherlich keinen Geheimtipp mehr gefunden, denn die klanglich herausragenden Eigenschaften des MH755 sind allseits bekannt.
Wichtig ist, wie man damit umgeht, denn in seiner ursprünglichen Form ist der MH755 kaum im Alltag zu gebrauchen.
Zumindest eine Kabelverlängerung ist angebracht, welche es ebenso für gute 3-4 € zu kaufen gibt.
Rein klanglich hat der MH755 ein enormes Potenzial, was er auch auszuschöpfen weiß. Hier habe ich keine Probleme ihn zusammen mit einem TIN HIFI T4, oder MOONDROP STARFIELD zu nennen.
Vom Produktdesign ist er jedoch ein Totalausfall, was schade ist. Würde sich SONY überlegen den Treiber in ein halbwegs alltagstaugliches Design zu verpacken, wäre ihnen sicherlich niemand böse, wenn man den MH755 in einem mittleren zweistelligen Bereich anbieten würde.
Intro
Much has already been written, analyzed, hyped and warned of fakes about the MH755. A little mustard from me doesn't make any difference anymore, but I'm in the mood for it.
An incredibly cheap in-ear, which not only serves as a dummy, but can easily compete with much more expensive models.
I belong to the lucky ones who have acquired a seemingly original model and now I would like to share my experiences with you.
Handling
It is difficult to find something here that could be positively emphasized. Otherwise, one must of course also ask oneself what one would like to expect for 3 €.
One thing is certain, the MH755 was not intended for retail sale, but only as a supplement to music players from SONY. Therefore, no packaging or appealing content is to be expected.
To make it short: There are 3 pairs of silicone tips in a clear plastic bag, along with the in-ears. That's it!
I have to question myself again and again, if SONY wasn't aware of the treasure they found/developed there. Because as carelessly as they dealt with the product design, it suggests that this should simply be a temporary supplement to their products, which is mostly replaced by private in-ears anyway by customers.
The cable is as useless as it is cumbersome. Starting with the Y-split, the right cable is longer than the left one, because you probably want to run it behind your head to fall down on the left side of your body. In general, the cable does not measure more than 50 cm and is therefore only usable if you carry the music player in your breast pocket or clip it to your shoulder bag. This may just about make sense for Bluetooth players, but for any other use it is simply not usable.
Of course, you will search in vain for a remote. The plastic case also doesn't make a solid impression and can be opened with finger force without any problems.
If you leave the cable out of consideration, the MH755 is very comfortable to wear, probably the only positive thing here, along with the decent isolation.
You can find many instructions on the Internet on how to replace the cable, or even convert the MH755 to a MMCX connection.
Sound
Hello Mr. HARMAN, good to hear from you!
The tonal concept is as simple as it is brilliant. A dynamic driver that almost hits the HARMAN curve. No more frills, like a chrome-plated acoustic chamber, golden sound tubes, or alien technology as a filter. You could also put the driver into a hollow stone and put it into your ear. It would make no difference.
The bass is more boosted in the subrange than in the midrange. Although it has a high weighting in the signature, it doesn't seem overpowering or overly puffed up. I like this kind of bass where not the complete focus is in the punchy midrange bass, but in the best case you can feel the bass deep.
Yes, the bass has a strong presence, but one that brings a smile to your face rather than deterring. It doesn't miss the accurate bass reproduction, but scores with details and naturalness as well as the right dose of punch and pressure.
The mids are quite conventional in their presentation. Raised upper mids and rather lowered lower mids. This shifts the focus a bit more towards female voices, or guitars, but only to a very manageable degree. In other words, the mids are just as well able to reproduce male voices or strings voluminously.
The push in the upper mids and the vivid highs combine warmth from the bass region and brightness, resulting in a very natural sound, with well placed voices that sometimes more, sometimes less push to the fore.
The trebles don't have the greatest extension, but manage to create a very homogeneous image within their capabilities. They bring some brilliance to the top end and create an open space where the individual sounds can develop freely. In rare cases they can become a bit exhausting together with the midrange push. However, it never becomes borderline, or unpleasant. They are also very relaxed when it comes to sibilants. Here I actually find in-ears like the MOONDROP STARFIELD, or TZF No.3 a bit more exhausting, especially in the upper midrange. But the STARFIELD for example is a bit finer in its tuning and resolution. In addition, the MH755 can be a bit tinny in exceptional cases and eventually get fatiguing in the end.
It's impressive what the MH755 can mix with simple ingredients. This is true not only in terms of sound, but also in terms of its 3D imaging.
What you also have to give the MH755 credit for is its stability of output level. With such cheap in-ears you usually have the phenomenon that as soon as the bass turns on, the sound completely falls apart. This is not noticeable here at all. As soon as the bass of the MH755 unpacks its muscles, this doesn't affect the joy of playing the mids or trebles in any way, but they form a homogeneous symbiosis.
Outro
With the MH755, I certainly didn't find an insider's tip anymore, because the outstanding sound characteristics of the MH755 are well known.
What is important is how to handle it, because in its original form the MH755 is hardly usable in everyday life.
At least a cable extension is appropriate, which can also be purchased for a good 3-4 €.
In terms of pure sound, the MH755 has an enormous potential, which it knows how to exploit. Here I have no problems to call it together with a TIN HIFI T4, or MOONDROP STARFIELD.
However, it is a total failure in terms of product design, which is a pity. If SONY would consider to pack the driver in a design that is suitable for everyday use, nobody would be angry if the MH755 was offered in a middle double-digit range.
Legende
Haptik:
Hier spielt die Verarbeitung mit rein und die Nutzbarkeit des Lieferumfangs. Zusätzlich das Erscheinungsbild, Tragekomfort und die Robustheit.
Value:
Hier bewerte ich für mich subjektiv das Preis-/Leistungsverhältnis - fließt nicht in die Bewertung ein!
Z: No Brainer
A: gut investiertes Geld
B: kann man schon machen
C: gibt besseres für weniger Geld
D: überteuert
E: Liebhaberpreis
Alltag:
Hier lasse ich vor allem die Durchhörbarkeit einfließen und ob ich ihn Out-Of-The-Box gut hören kann. Das ist natürlich sehr subjektiv und daher nur ein minimaler Abzug, oder Bonus.(-0.1, 0, +0.1)
Bewertung in Buchstaben
S: 9.5 - 10
A: 9.0 - 9.4
B: 8.0 - 8.9
C: 7.0 - 7.9
D: 6.0 - 6.9
E: 5.0 - 5.9
F: 0.0 - 4.9
Second Opinion:
Second opinion