BUDGET
REVIEW
Treiber
1
pro Seite
1
Dynamisch
0
Balanced
Widerstand
16 Ohm
PZ/ES/PL
0
Klang
8
Bass
8
Mitten
8.5
Höhen
Empfindlichkeit
109 dB
8.2
Handling
8
Haptik
B
Value
0
Alltag
Frequenzgang
10 - 40000 Hz
Intro
TANCHJIM hat mit dem OXYGEN einen Volltreffer gelandet und möchte nun mit dem BLUES ihr Portfolio mit einem IEM unter 100 € erweitern, wo bislang nur der CORA alleiniges Zugpferd war. Der CORA ist dabei der spaßige V-Signaturler, dessen Klang schnell von einer breiten Masse Akzeptanz findet. Der BLUES hingegen, geht mehr in die Richtung Nischenprodukt und möchte mit seiner hellen, und neutraleren Abstimmung mehr die audiophilen Ansprüche zufrieden stellen, solang man eine hellere Ausrichtung auch präferiert.
Für mich ist der BLUES ein technisch potenter IEM, der mich auch klanglich abholt.
Handling
Der TANCHJIM BLUES ist einer der kompaktesten In-Ears, welche über das Ohr getragen werden, die ich kenne. Das Gehäuse ist auch durch seine runde Form ein Garant für ein exzellentes Tragegefühl unabhängig von der Ohrform und -größe.
Beim Material wird auf eine Mischung aus Metall und Plastik gesetzt, was dem BLUES durch die poliere Oberfläche ein wertiges Aussehen verleiht, auch wenn man im Vergleich zum HANA, oder OXYGEN klar einen Qualitätsunterschied merkt. Dennoch lässt sich der BLUES als leicht, komfortabel und recht robust beschreiben. Der BLUES ist in blau und grau erhältlich.
Das Kabel ist leider nicht abnehmbar, was natürlich immer die Gefahr birgt, bei Kabelbruch gleich den ganzen Kopfhörer zu verlieren. Wenn man es positiv sehen will, möchte der Hersteller nicht, dass wir mit 3rd-Pary-Kabeln den Klang verfälschen (auch wenn die Kabelthematik und deren Klangeinfluss durchaus kontrovers diskutiert werden kann), aber für mich ist es mehr oder weniger eine Budget-Frage und vielleicht auch technisch, durch das geringe Platzangebot am Gehäuse, nicht so einfach umzusetzen.
Das ist sicherlich ein Abzug in der B-Note, aber für mich muss es nicht immer ein austauschbares Kabel sein. So braucht man nicht darüber streiten welche Verbindung nun die bessere ist (2-Pin, MMCX etc.) und damit verbunden lässt sich auch eine Fehlerquelle vermeiden, wie zum Beispiel ein schlechter Kontakt, oder unzureichender Halt.
Mich stören hier eher die beigelegten Gummiüberzüge, in welche man das Kabel legen kann und damit einen sichereren Halt über dem Ohr erreichen soll. Diese Gummiversteifung nimmt das Kabel aber nicht sonderlich gut auf. Hier hätte eine engere und steifere Öffnung wählen sollen.
Dennoch lässt sich das Kabel ab dem Y-Split mit einem Slipper justieren, was für einen besseren Halt sorgt.
In Lieferumfang befinden sich noch eine Reihe an Silikontips mit unterschiedlicher Öffnungsgröße und ein Stoff-Täschchen. Das Verpackungsdesign ist zudem ganz nett mit seinem Retro-Look.
TANCHJIM macht sich nicht unbedingt einen Namen mit einer herausragenden Isolierung. Außengeräusche dringen stets in Innere, auch bei laufender Musik, es sei denn man möchte sich schon mit 30 an einem Hörgerät erfreuen. Das lässt einem aber wiederum auch die Möglichkeit, begrenzt an der Außenwelt teilnehmen, was für Sicherheit sorgen kann!
Klang
Der BLUES kommt mit einer unerwartet neutralen Signatur daher und bildet so das Pendant um CORA. Das wird vielleicht nicht jeden in seinen Bann ziehen, ist aber eine erfreuliche Budget-Alternative für anspruchsvollere Musikliebhaber, die auf eine balancierte und hellere Abstimmung mit sehr guten technischen Eigenschaften setzten.
Der Bass fokussiert sich klar auf den Mitten-Bass und taucht im Sub-Bass recht schnell ab. Dennoch kann er noch genügend Impact beisteuern, sodass auch elektronische Musik, oder Hip-Hop kein blutarmes Hörerlebnis wird. Er agiert schnell, ist recht punchig und linear zu den Mitten hin, abgesehen vom Sub-Bass-Drop. Wer auf geschmeidigen, schnellen und präzisen Bass steht, wird sich am BLUES erfreuen. Mir ist es manchmal doch ein bisschen zu wenig, aber an der Bass-Qualität wird’s beim BLUES nicht scheitern.
Da wo der OXYGEN in der Frequenzantwort optisch abtaucht, positioniert sich der BLUES mit klaren Peaks (2-3 kHz und um die 6 kHZ). Das ist auch zu hören, allerdings bleiben die vermuteten negativen Begleiterscheinungen weitestgehend aus. Der OXYGEN wirkt zwar ausgeglichener und weicher in den Mitten, aber auch dem BLUES ist das TANCHJIM-Gen anzumerken. Die Mitten sind etwas fordernder und bissiger, aber übertreten damit keine Grenze, wodurch sie für mich auch auf längere Hördauer keine Probleme bereiten. Ebenso klingen sie etwas heller als beim OXYGEN, ohne aber ins unnatürliche abzurutschen. Ich finde die Mitten sehr räumlich und auch wenn der Bass nicht sonderlich autoritär ist, haben sie für mich noch genügend Körper und Wärme, sodass es nicht steril wird. Wer jedoch kraftvolle, dicke und warme Mitten sucht wird beim BLUES nicht fündig. Hier wird man eher mit Klarheit und Transparenz beschenkt. Mir ist es manchmal allerdings ein bisschen zu dünn, wodurch Emotionen verloren gehen können.
Die Höhen sind recht ähnlich zum OXYGEN, trotz des 6 kHz Peaks. Auch hier merkt man die Firmenangehörigkeit. Sie sind reich an Details, offen und haben auch eine leichte Brillanz im Hochton, ohne allerdings absolute Freunde der höchsten Frequenzen in Hitzewallungen zu versetzen. Sie sind etwas betonter in den Sibilanten und in den seltensten Fällen ein bisschen heißer als beim OXYGEN, aber für mich noch absolut tolerierbar. Sie klingen dafür etwas technischer und nicht mehr ganz so organisch, aber das ist konstruktive Kritik auf hohem Niveau. Ich kann verstehen, wenn der BLUES manchen etwas zu hell und weniger musikalisch erscheint, aber für manche Genres kann dies auch genau der gesuchte Kick sein, generell wenn man es ein bisschen analytischer mag, ohne aber direkt eine Doktorarbeit darüber schreiben zu wollen.
Auch beim BLUES überzeugt mich, wie zuvor auch schon beim OXYGEN, die Bühne. Da generell eine hellere Signatur die Bühne meist räumlich, separiert und weit erscheinen lässt, treffen diese Eigenschaften auch durch den technisch potenten Treiber auf den BLUES zu. In der Tiefe ist der OXYGEN besser aufgestellt, aber im Panoramabild und auf der Y-Achse, nehmen sich die beiden nicht allzu viel..
Outro
Mit 75 € fällt der BLUES nicht in die absolute Budgetklasse und der Kauf will gut überlegt sein, da der BLUES mit seinem Tuning sicherlich nicht die breite Masse anspricht. Wer eine günstige Alternative zum OXYGEN sucht, was die technischen Eigenschaften betrifft und sich mit der hellen, aber nicht unangehnem werdenen Signatur anfreunden kann, sollte mal einen Blick riskieren. Dazu kommt exzellenter Tragekomfort und eine robustes Design. Nur das feste Kabel bleibt ein kleiner Wermutstropfen.
Danke an OARDIO für die Rezensions-Unit.
https://www.oardio.com/earphones/tanchjim/tanchjim-blues-iem-earphones-151.html
Intro
TANCHJIM has hit the bull's eye with the OXYGEN and would now like to expand their portfolio with the BLUES with an IEM under 100 €, where so far only the CORA was the sole driving force. The CORA is the fun V-signature model, whose sound is quickly accepted by a broad mass. The BLUES, on the other hand, is more of a niche product, and with its brighter, more neutral tuning is more likely to satisfy audiophile demands, as long as a brighter orientation is preferred.
For me the BLUES is a technically potent IEM, which also picks me up in terms of sound.
Handling
The TANCHJIM BLUES is one of the most compact in-ears worn over the ear I know. The round shape of the housing also guarantees excellent wearing comfort regardless of ear shape and size of the ears.
The material is a mixture of metal and plastic, which gives the BLUES a valuable appearance due to the polished surface, even if you clearly notice a difference in quality compared to the HANA or OXYGEN. Nevertheless the BLUES can be described as light, comfortable and quite robust. The BLUES is available in blue and grey.
The cable is unfortunately not removable, which of course always carries the risk of losing the whole headphone if the cable breaks. If you want to look at it positively, the manufacturer doesn't want us to distort the sound with 3rd party cables (even if the cable issue and its sound influence can be quite controversial), but for me it's more or less a budget question and maybe technically, due to the limited space on the housing, it's not that easy to implement.
This is certainly a deduction in the B grade, but for me it doesn't always have to be a replaceable cable. So you don't have to argue about which connection is the better one (2-Pin, MMCX etc.) and connected to that you can also avoid a source of error, like a bad contact or insufficient hold.
I'm more bothered by the enclosed rubber covers, in which you can put the cable and thus achieve a secure hold over the ear. This rubber stiffener does not take the cable very well. Here a narrower and stiffer opening should have been chosen.
Nevertheless, from the Y-split on, the cable can be adjusted with a slipper, which provides a better grip.
Included in the scope of delivery are a number of silicone tips with different opening sizes and a cloth bag. The packaging design is also quite nice with its retro look.
TANCHJIM doesn't necessarily make a name for itself with outstanding isolation. Outside sounds always penetrate into the inside, even when music is playing, unless you want to enjoy a hearing aid at 30. But this in turn allows you to participate in the outside world to a limited extent, which can provide security!
Sound
The BLUES comes with an unexpectedly neutral signature and thus forms the counterpart to CORA. This may not fascinate everyone, but it is a pleasing budget alternative for more demanding music lovers who are looking for a balanced and brighter tuning with very good technical characteristics.
The bass clearly focuses on the mid-bass and dives down quite quickly in the sub-bass. Nevertheless, it can still contribute enough impact so that even electronic music or hip-hop is not an anemic listening experience. It acts fast, is quite punchy and linear towards the midrange, apart from the sub-bass drop. If you like smooth, fast and precise bass, you will enjoy the BLUES. Sometimes it's a bit too light for me, but the BLUES won't fail because of the bass quality.
Where the OXYGEN dips in the frequency response, the BLUES positions itself with clear peaks (2-3 kHz and around 6 kHz). This can also be heard, but the presumed negative side effects are largely absent. The OXYGEN appears more balanced and softer in the midrange, but the BLUES also has the TANCHJIM gene. The mids are a bit more demanding and biting, but they don't cross any boundaries, so that they don't cause any problems for me even on longer listening periods. They also sound a bit brighter than in OXYGEN, but without slipping into the unnatural. I find the mids very spatial and even though the bass is not very authoritative, they still have enough body and warmth for me, so it doesn't get sterile. But if you're looking for powerful, thick and warm mids you won't find them in the BLUES. Here one is rather presented with clarity and transparency. But sometimes it is a bit too thin for me, which can cause emotions to get lost.
The highs are quite similar to OXYGEN, despite the 6 kHz peak. Also here you notice the company affiliation. They are rich in details, open and also have a slight brilliance in the high frequencies, but without putting absolute friends of the highest frequencies into hot flashes. They are a bit more accentuated in the sibilants and in the rarest cases a bit hotter than in the OXYGEN, but for me still absolutely tolerable. They sound a bit more technical and not so organic, but that is constructive criticism on a high level. I can understand if the BLUES seems a bit too bright and less musical to some people, but for some genres this can be exactly the kick you are looking for, generally if you like it a bit more analytical, but without wanting to write a thesis about it directly.
Also with BLUES, as with OXYGEN before, the stage convinces me. Since a brighter signature generally makes the stage mostly appear spatial, separated and wide, these characteristics also apply to the BLUES due to the technically potent driver. In the depth the OXYGEN is better positioned, but in the panorama picture and on the Y-axis, they don't take too much.
Outro
With 75 € the BLUES does not fall into the absolute budget class and the purchase wants to be well considered, since the BLUES with its tuning certainly does not appeal to the broad masses. If you are looking for an inexpensive alternative to the OXYGEN in terms of technical features and can make friends with the bright but not unpleasant signature, you should take a look. In addition there is excellent wearing comfort and a robust design. Only the fixed cable remains a small downer.
Thanks to OARDIO for the review unit.
https://www.oardio.com/earphones/tanchjim/tanchjim-blues-iem-earphones-151.html
Legende
Haptik:
Hier spielt die Verarbeitung mit rein und die Nutzbarkeit des Lieferumfangs. Zusätzlich das Erscheinungsbild, Tragekomfort und die Robustheit.
Value:
Hier bewerte ich für mich subjektiv das Preis-/Leistungsverhältnis - fließt nicht in die Bewertung ein!
Z: No Brainer
A: gut investiertes Geld
B: kann man schon machen
C: gibt besseres für weniger Geld
D: überteuert
E: Liebhaberpreis
Alltag:
Hier lasse ich vor allem die Durchhörbarkeit einfließen und ob ich ihn Out-Of-The-Box gut hören kann. Das ist natürlich sehr subjektiv und daher nur ein minimaler Abzug, oder Bonus.(-0.1, 0, +0.1)
Bewertung in Buchstaben
S: 9.5 - 10
A: 9.0 - 9.4
B: 8.0 - 8.9
C: 7.0 - 7.9
D: 6.0 - 6.9
E: 5.0 - 5.9
F: 0.0 - 4.9
Second Opinion:
Second opinion