HIGH-CLASS
REVIEW
Driver
5
per Side
1
Dynamic
4
Balanced
Impedance
22 Ohm
PZ / ES / PL
0
Sound
9
Bass
8.5
Mids
8.5
Trebles
Sensitivity
117 dB
8.7
Handling
9.5
Haptic
A
Value
0
Daily Life
Frequency
9 - 37000 Hz
Intro
Der MOONDROP BLESSING 2 stellt mehr oder weniger eine Messlatte dar, wenn man neutralen Klang unter 300€ sucht, sowie einen Kompromiss zwischen analytischem und natürlichem Klang.
technisch ist dem B2 wirklich wenig vorzuwerfen, da er sich hier keine richtigen Schwächen erlaubt und weitaus teurere Modelle ausstechen kann.
Klanglich muss man sich aber definitiv bewusst sein auf was man sich einlässt, sonst könnte dies zu Enttäuschungen führen.
Der BLESSING 2 hat durchaus Studiomonitorqualtitäten, aber für die Straße ist er vielleicht nicht immer die erste Wahl.
Handling
Der Lieferumfang ist erstaunlich spartanisch in der Preisklasse.
Es gibt eine Auswahl an Silikontips, ein 4-Kerne-Kupferkabel und ein Flugzeugadapter.
Das Kabel ist wertig, aber auch etwas fragil. Das Transportcase ist aber ein nettes Accessoire und recht geräumig. Dazu ist es durch seine Lederimitation und Struktur haptisch auch ansprechend. Das war es aber auch schon.
Das Gehäuse ist im Design sowohl optisch, als auch in der Materialwahl sehr gelungen. Es wirkt zwar etwas klobig, aber ist ausgesprochen ergonomisch und sitzt bombenfest. Allerdings kann ich mir gut vorstellen, dass Besitzer kleinerer Ohren durchaus Probleme bekommen könnten, beziehungsweise die IEMs dann etwas zu sehr aus dem Ohr herausstehen. Er ist zudem etwas schwerer als IEMs, die nicht gegossen, oder aus schwerem Metall gefertigt sind, aber das ändert nichts am sehr guten Tragekomfort.
Die Faceplate aus Metall sorgt für ein edles Finish und die Verarbeitung lässt keinerlei Kritik zu.
Der BLESSING 2 scheint wie aus einem Guss. Die Treiber sind komplett vom Harz umschlossen und man kann sehr gut den “Weg des Klanges“ zum Schallröhrende verfolgen, darin sind ebenso gut den verwendeten Filter zu erkennen (BA-Treiber).
Der B2 ist im Gegensatz zum S8 durch den dynamischen Treiber etwas größer, besitzt aber durch den benötigten Druckausgleich des DD eine Öffnung, was Unterdruck im Ohr vermeidet. Daher ist die Isolation nicht ganz so gut wie beim S8, aber dennoch werden Außengeräusche passiv sehr gut minimiert.
Sound
Für seine knapp 280 € wird der MOONDROP BLESSING 2 vor allem für seine Neutralität gepriesen und stellt in dem Preissegment so etwas wie eine Referenz dar. Das ist sicherlich nicht für jedermann, aber dennoch ist dieses Tuning im unübersichtlichen IEM-Dschungel spärlich gesät und vor allem die technischen Eigenschaften des B2 sind bewundernswert.
Der Bass ist mit seiner bedingungslos linearen Abstimmung ein seltenes Phänomen in IEM-Kreisen, wenn es um einen DD-Bass geht. Er hat sicherlich nicht den gewohnten Impact, was man vielleicht von einem dynamischen Treiber gewohnt ist, andererseits bietet er mehr Druck im Tiefbereich und mehr Präsenz, wenn man eher BA-Bässe gewohnt ist. Im Vergleich zum S8 sagt mir der B2 im Bass mehr zu, da er voller und runder klingt, bei gleichem Qualitätsanspruch.
Wer aber seinen Bass auch in Quantität liebt, dem wird der B2 sicherlich nicht zufrieden stellen. Hier geht es mehr um Präzision, Detailwiedergabe und Balance, vor allem was den Übergang in die Mitten betrifft.
Die Mitten des B2 sind nicht nur sehr neutral abgestimmt, sondern sind dazu verdammt akkurat. Sie haben einen ganz leichten Hang zum “Schreien“, aber in einem recht erträglichen Bereich. Ebenso empfinde ich die manchmal etwas dünn und würde mir mehr Körper wünschen. Nichts desto trotz sind die Mitten vor allem eins, tonal korrekt. Zusammen mit der erstklassigen Separation auf verschiedene Ebenen können sie begeistern und durchaus als Referenz dienen. Ein Wermutstropfen ist hier die etwas abhanden gekommene Musikalität.
Stimmen haben genau die richtige Präsenz, ohne einem ins Gesicht zu springen, oder sich im Mix zu verlieren. Beide Geschlechter überzeugen, was selten anzutreffen ist, da sich meist ein Geschlecht abhebt. Es gibt nichts wofür sich die Mitten, bis auf leichte Übertreibungen im oberen Bereich, schämen müssten. Wer darauf aus ist, die Mitten so neutral (mit leichter Erhellung) wie möglich zu erkunden, wird hier glücklich. Die Klarheit und Akkuratheit ist schon bemerkenswert.
Die Detailausbeute im Hochton ist enorm, aber mich stören etwas das leichte metallische BA-Timbre und die mal mehr, mal weniger dezente Sibilantenbetonung. Ich weiß es ist verdammt schwer ein Referenztuning anzustreben und dabei noch ein sicheres Tuning im Hochton zu erreichen. Damit einem keine Feinheiten entgehen muss im Hochton genügend Pegel vorhanden sein um diese auch Darstellen zu können. Da wir zwischen 6 – 8 kHz recht sensibel sind, vor allem was die Zischlaute anbelangt, oder auch einige Instrumente hier eine etwas unangenehme Präsens haben können, wird dieser Frequenzbereich meist versucht zu dämpfen, was wir bei vielen Frequenzmessung in Form eines Tals in dem Bereich sehen. Mir ist bewusst, dass meine Messungen genau diesen Bereich nicht originalgetreu darstellen und hier keine genaue Darstellung erfolgt. Dennoch kann ich anhand der Gewichtung meist schon durch die Messung herleiten, ob ich den IEM als sibilant, oder unangenehm im Hochton empfingen könnte, oder eben nicht. Manchmal werde ich aber auch eines Besseren belehrt, aber nicht im Falle des B2. Dennoch kann ich damit umgehen und nehme das in Kauf, aufgrund der superben Auflösung und dem Detailreichtum. Abgesehen davon ist der Hochton absolut tolerierbar, wenn man hier nicht überempfindlich ist und ebenso schaffen Foamtips hier Abhilfe. Allerdings fehlt es mir im ganz oberen Bereich noch etwas an Präsenz/Transparenz um auch wirklich von einem TOTL (Top of the League) IEM zu sprechen. Das hat der MOONDROP S8 etwas besser drauf!
Die Bühne und das Imaging sind wirklich fantastisch. Man fühlt sich zu keiner Zeit eingeengt, oder muss sich besonders auf etwas konzentrieren. Alles wird sehr stimmig und differenziert präsentiert und es macht Spaß in die Musik einzutauchen, ohne dass man überfordert ist. Die technischen Eigenschaften können locker mit weitaus teureren IEMs mithalten und die 5 Treiber harmonieren perfekt.
Outro
Den BLESSING 2 beschreibt ein Wort ganz gut und das ist Neutralität. In der Tat erinnert er mich klanglich an referenzorientieren IEMs wie der ULTIMATE EARS RR. Die Frage ist aber wann dieser Klang für den geneigten Audiophilen auch einen Mehrwert darstellt. Ich möchte mich mal aus dem Fenster lehnen und behaupten, dass es dem Durchschnittsaudiophilen nicht zwingend auf Neutralität und Studioreferenz ankommt, sondern mehr auf eine ausgewogene, musikalische Abstimmung mit leichter Wärme, natürlichem Timbre, Details on mass und einem sicheren Tuning um Musik so lange wie möglich, ohne Ermüdungserscheinungen genießen zu können. So ein IEM ist gar nicht so einfach zu finden, aber auch hier erwähne ich gerne den 64 AUDIO TIA TRIO, wenn es um meine Präferenz geht.
Der BLESSING 2 macht eigentlich absolut nichts falsch, vor allem wenn es um eine korrekte und präzise Klangwiedergabe geht, sogar mit analytischem Anspruch. Dabei behält er sich auch eine gewisse Musikalität bei, aber versteht es nicht sonderlich gut Emotionen aufzubauen.
Bisweilen klingt er sogar etwas langweilig und man muss sich auf jeden Fall etwas mit dem B2 vertraut machen um ihn auch vollends genießen zu können, auch wenn sets ein leichter forscher Beigeschmack erhalten bleibt.
Vielen Dank an OARDIO für den Demo-In-Ear!
https://www.oardio.com/moondrop-blessing-2-iem.html
Intro
The MOONDROP BLESSING 2 is more or less a benchmark if you are looking for neutral sound under 300€, as well as a compromise between analytical and natural sound.
Technically, the B2 is really not to be blamed for anything, as it doesn't allow itself any real weaknesses and can outdo far more expensive models.
Soundwise you definitely have to be aware of what you are getting into, otherwise this could lead to disappointment.
The BLESSING 2 does have studio monitor qualities, but for the street it might not always be the first choice.
Handling
The scope of delivery is surprisingly spartan in the price range.
There is a selection of silicone tips, a 4-core copper cable and an aircraft adapter.
The cable is valuable, but also a bit fragile. But the transport case is a nice accessory and quite roomy. In addition it is haptically attractive because of its leather imitation and structure. But that was it.
The design of the case is very appealing, both visually and in the choice of materials. It may look a bit clumsy, but it is extremely ergonomic and fits perfectly. However, I can well imagine that owners of smaller ears could get problems, or that the IEMs protrude a bit too much out of the ear. It is also a bit heavier than IEMs that are not molded or made of heavy metal, but this does not change the very good wearing comfort.
The metal faceplate provides a noble finish and the workmanship is not open to criticism.
The BLESSING 2 seems to be made of one piece. The drivers are completely enclosed by the resin and you can follow the "path of the sound" to the end of the sound tube very well, in it you can also see the used filter (BA-driver).
In contrast to the S8, the B2 is somewhat larger due to the dynamic driver, but has an air vent due to the necessary pressure compensation of the DD, which avoids negative pressure in the ear. Therefore the isolation is not quite as good as with the S8, but still external noise is passively minimized very well.
Sound
For its almost 280 € the MOONDROP BLESSING 2 is praised above all for its neutrality and represents something like a reference in the price segment. This is certainly not for everyone, but nevertheless this tuning is sparse in the confusing IEM jungle and especially the technical characteristics of the B2 are admirable.
With its unconditionally linear tuning the bass is a rare phenomenon in IEM circles when it comes to a DD bass. It certainly doesn't have the usual impact you might be used to from a dynamic driver, on the other hand it offers more pressure in the low range and more presence if you are more used to BA basses. Compared to the S8 the B2 suits me more in the bass, because it sounds fuller and rounder, with the same quality standards.
But if you love your bass in quantity, the B2 will certainly not satisfy you. This is more about precision, detail reproduction and balance, especially when it comes to the transition to the mids.
The mids of the B2 are not only very neutrally tuned, they are also damned accurate.They have a very slight tendency to "shout", but in a quite bearable range. I also feel them sometimes a bit thin and would like more body. Nevertheless the mids are one thing above all, tonally correct. Together with the first-class separation on different layers, they can inspire and definitely serve as a reference. A drop of bitterness here is the somewhat lost musicality.
Voices have just the right presence without jumping in your face or getting lost in the mix. Both genders are convincing, which is rarely the case, since one gender usually stands out. There is nothing to be ashamed of in the mids, except slight exaggerations in the upper range. If you are keen on exploring the mids as neutrally (with a little brightness) as possible, you will be happy here. The clarity and accuracy is already remarkable.
The amount of detail in the high frequencies is enormous, but I'm a bit disturbed by the light metallic BA timbre and the sometimes more, sometimes less subtle sibilant emphasis. I know it's damn hard to strive for a reference tuning and still achieve a safe tuning in the high frequencies. To make sure that you don't miss any subtleties there must be enough level in the high frequency range to be able to represent them. Since we are quite sensitive between 6 - 8 kHz, especially with regard to sibilants, or some instruments can have a somewhat unpleasant presence here, this frequency range is usually tried to be attenuated, which we see in many frequency measurements in the form of a valley in this range. I am aware of the fact that my measurements do not faithfully represent exactly this range and that no exact representation is given here. Nevertheless, I can usually already deduce from the weighting of the measurement whether I will receive the IEM as sibilant or unpleasant in the high frequency range or not. Sometimes I am disabused, but not in the case of the B2. Nevertheless I can handle it and accept it, because of the superb resolution and the richness of detail. Apart from that the high frequency is absolutely tolerable, if you are not over-sensitive and Foamtips can also help here. However, I still lack a bit of presence/transparency in the very upper range to really speak of a TOTL (Top of the League) IEM. The MOONDROP S8 has that a bit better!
The stage and the imaging are really fantastic. At no time do you feel constricted or need to focus on anything in particular. Everything is presented very coherent and differentiated and it's fun to dive into the music without being overwhelmed. The technical features can easily keep up with much more expensive IEMs and the 5 drivers harmonize perfectly.
Outro
One word describes BLESSING 2 quite well and that is neutrality. In fact it reminds me of reference oriented IEMs like the ULTIMATE EARS RR. But the question is when this sound will be an added value for the inclined audiophile. I would like to go out on a limb and say that the average audiophile is not necessarily interested in neutrality and studio reference, but rather in a well-balanced, musical tuning with slight warmth, natural timbre, details on mass and a safe tuning to enjoy music as long as possible without signs of fatigue. Such an IEM is not so easy to find, but even here I like to mention the 64 AUDIO TIA TRIO when it comes to my preference.
The BLESSING 2 actually does absolutely nothing wrong, especially when it comes to correct and precise sound reproduction, even with analytical demands. It also retains a certain musicality, but doesn't know how to build up emotions very well.
Sometimes it even sounds a bit boring and you have to get used to the B2 to enjoy it to the fullest, even though sets retain a slightly brisk aftertaste.
Many thanks to OARDIO for the demo-in-ear!
https://www.oardio.com/moondrop-blessing-2-iem.html
Legend
Haptic:
Here the processing plays a role and the usability of the scope of supply. Additionally the appearance, wearing comfort and robustness.
Value:
Here I evaluate for me subjectively the price/performance ratio - does not flow into the evaluation!
Z: No Brainer
A: money well spent
B: all right, you can do
C: gives better for less money
D: overpriced
E: collector's price
Daily life:
Here, I focus on the long-term audibility and whether I can hear it well out of the box. This is of course very subjective and therefore only a minimal deduction or bonus.
(-0.1, 0, +0.1)
Rating in Letters
S: 9.5 - 10
A: 9.0 - 9.4
B: 8.0 - 8.9
C: 7.0 - 7.9
D: 6.0 - 6.9
E: 5.0 - 5.9
F: 0.0 - 4.9
Second Opinion: