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HIGH-CLASS
REVIEW

TAPE PRO

SHUOER

Wertung

Preis

7.2

110 €

Review published:

01/2021

Geld

Treiber

2

pro Seite

1

Dynamisch

0

Balanced

Widerstand

16 Ohm

PZ / ES / PL

1

Klang

8

Bass

6.5

Mitten

6.5

Höhen

Empfindlichkeit

105 dB

7

Handling

8.5

Haptik

D

Value

0

Alltag

Frequenzgang

n/a

Intro

Der SHUOER TAPE hatte sich (auch mit missverständlichem Marketing – es handelt sich um einen dynamischen Treiber mit einer niederspannungselektrostatischen Einheit davor, wie auch beim BGVP ZERO) einen Namen in der Chi-Fi-Welt gemacht, mit einer guten und spaßigen V-Signatur, ohne den ganz hohen audiophilen Anspruch.
Der TAPE PRO möchte nun mit der gleichen Technologie die Defizite des TAPE vergessen machen, bei gleichbleibendem Preisschild.
Nun ja, meiner Meinung nach hätten die Techniker von SHUOER lieber noch einmal eine Nacht über ihr Ergebnis geschlafen, bevor sie den TAPE PRO zum Verkauf frei gegeben haben, aber vielleicht findet ja doch einer mit dem TAPE PRO sein Glück, auch wenn ich das Ende des Regenbogens mit diesem IEM nie erreichen werde.

Handling

Der TAPE PRO gleicht seinem Vorgänger im Design, nur dass er nun auch in Silber erhältlich ist. Dazu sind die Kassettenrädchen austauschbar (Filter). Die Schallöffnung ist abschraubbar und bei zu starker Verschmutzung oder anderweitiger Abnutzung ersetzbar (1 Paar beiliegend), allerdings auch dicker als beim originalen TAPE.

SHUOER weiß schon, warum dem TAPE PRO keine Foamtips beiliegen, denn eine noch größere Reduktion des Hochtons und Betonung der oberen mitten würde der TAPE PRO nicht vertragen, aber dazu weiter unten mehr. Stattdessen bekommen wir zwei Sätze an Silikontips in drei Größen, wobei diese klanglich keinen großen Unterschied ausmachen. Was den Komfort betrifft, habe ich die etwas weicheren, weißen Tips lieber.
Wenn allerdings die Schallöffnung (7mm) noch dicker ausgefallen wäre, bräuchte ich bald keine Tips mehr, um eine Abdichtung im Ohr zu erreichen. Warum dieser große Durchmesser? Abgesehen davon, dass ein unangenehmer Druck im Ohr entstehen kann, ist es eine kleine Geduldsprobe, die Tips aufzuziehen. Ebenso werden nicht alle (3rd-Party) passen.

Das Kabel ist haptisch für meinen Geschmack allerdings ein sehr gelungenes. Für manche mag es vielleicht etwas zu klobig/robust erscheinen, aber ich mag diese Bauweise und auch das Feeling. Dazu ist es ein 2.5mm balanciertes Kabel mit einem passenden Adapter auf 3.5mm Klinke (Stereo) beiliegend.

Die Faceplate hat einen Schlitz, der nicht nur als Deko, sondern auch als Lüftung dient. Dadurch wird allerdings dem Bassfilter sein Nutzen genommen, da sich der Schall/die Luft einen anderen Weg suchen kann. Dazu wird die Isolation beeinträchtigt

Klang

Starten wir mit dem Lichtblick des TAPE PRO. Auch wenn der Bass im Vergleich zum TAPE eher einen Schritt zurück macht, indem die Erweiterung im Subbereich geringer ausfällt, ist er doch das Beste am TAPE PRO. Gelernt hat man aus dem Vorgänger jedoch in keiner Weise, denn der Bass penetriert nach wie vor die Mitten und es fehlt leicht an Festigkeit. Er hat zwar eine spaßige Quantität und überzeugt auch mit einer guten Struktur, aber ist eben auch manchmal etwas aufgebläht und nicht immer auf dem Punkt. Im Gegensatz zum TAPE kann man die Kassettenrädchen diesmal austauschen, da diese als zusätzlicher Filter dienen und den Bass beeinflussen sollen. Im Grunde finde ich dies konsequent und ein nettes Feature, wenn es sich nicht komplett als Gimmick herausstellen würde. Ich höre ehrlich gesagt keinen wirklichen Unterschied, wenn ich die Filter austausche. Zwar soll der Bass dadurch auch nur um 2 dB erhöht werden, was nicht die größte Differenz darstellt. Es sollte aber zumindest messbar sein, was sich bei mir als Fehlanzeige herausstellt.

Oftmals steigt und fällt für mich die Tonalität der Mitten in meiner Gunst mit dem 2 kHz Bereich eines IEMs/Kopfhörers. Ich kann es nicht leiden, wenn Stimmen auch nur den kleinsten Anschein von Schrillheit haben oder E-Gitarren zu Brüllkäfern werden. Genau in diesem Frequenzbereich lässt sich so einiges beeinflussen, da unser Gehör hier auch am empfindlichsten reagiert (2 – 4 kHz). Der alte TAPE hat in den Mitten sicherlich keine großen Jubelstürme ausgelöst, da er auch die stärkere V-Signatur aufweist. Allerdings stellt er aber eben nicht den 2 kHz-Bereich so intensiv heraus wie der TAPE PRO, sondern steigt kontinuierlich bis 3 kHz an, wo er die meiste Energie bereitstellt. Das macht ihn zwar heller als den TAPE PRO und setzt die Mitten mehr in den Hintergrund, aber ist erträglicher, zumindest für mich.
Die Mitten des TAPE PRO klingen in Summe tonal mehr falsch als richtig und irgendwie ausgehöhlt.

Mir ist bewusst, dass nicht jede Signatur meine Präferenzen treffen kann und das ist auch gut so. Allerdings ist es nicht einfach, in einem solchen Fall einigermaßen objektiv zu bleiben. Ich fühle mich mit einer dunkleren Klangfarbe weniger wohl, ebenso wenn es zu hell wird. Die Höhen haben nach 4 kHz einen extremen Roll-Off, was dem TAPE PRO nach den gewöhnungsbedürftigen Mitten nun komplett den Anspruch eines tonal korrekten und kohärenten IEMs raubt. Sie melden sich zwischen 8 und 10 kHz mit einem Peak zwar noch einmal zurück, aber der ist klanglich eher zu vernachlässigen. Gott sei Dank sorgt dieser nicht noch zusätzlich für eine erhöhe Sibilantenbetonung, wodurch ich dann mehr oder weniger komplett den Glauben an SHUOER verloren hätte. Wenn man so will, sind die Höhen das einzige Element, wo SHUOER auf die Hörerschaft gehört hat, allerdings weit über das Ziel hinausgeschossen ist.

Die Höhen haben meist einen starken Einfluss auf unsere subjektive Wahrnehmung der Bühne und dessen Platzangebot, das Imaging betreffend. Beides kann dem Preisschild nicht gerecht werden. Die Bühne erscheint mehr oder weniger komprimiert und das Imaging ist zwar innerhalb der Möglichkeiten ganz okay, aber kann den Karren auch nicht aus dem Dreck ziehen. Die in den Vordergrund gestellten, etwas schräg klingenden Stimmen sorgen zudem für noch mehr Irritation.

Outro

Der TAPE PRO ist für mich ein exemplarisches Beispiel, wie man ein recht gutes Produkt mit den falschen Ansätzen verschlimmbessern kann. Wenn ich mich nicht irre, haben viele Rezensionen des TAPE herausgestellt, dass der Bass etwas tighter sein dürfte, die oberen Mitten/unteren Höhen zu viel Energie besitzen, was sie schnell schrill werden lassen kann, die Mitten zum Teil dünn erscheinen und die Höhen leicht geglättet werden könnten. Nun, meines Erachtens sind dies berechtigte Verbesserungsvorschläge und gar nicht mal so schwer umzusetzen.
Was SHUOER allerdings dazu veranlasst hat, im Tiefton den Fokus mehr auf den Mittenbass zu legen, den unteren Höhen zwar Energie zu rauben, aber diese dafür auf den empfindlichen 2 kHz Bereich zu verteilen und den Hochton mehr oder weniger abzuschneiden, ist mir ein Rätsel. Mir fällt kein Punkt ein, den der TAPE PRO gegenüber seinem Vorgänger besser macht. Der TAPE PRO klingt in Summe tot, dunkel und uninspiriert, ohne jegliche Dynamik.

Sei's drum, meine Meinung ist auch nur EINE von vielen im Internet und erst recht nicht allgemeingültig, aber für mich ist der SHUOER TAPE PRO ein Schuss in den Ofen und in keinster Weise ein Upgrade zum originalen TAPE. Teilweise bin ich dann aber doch etwas erschüttert, was man so über den TAPE PRO lesen und sehen kann. Hier fallen große Worte wie Detailmonster oder Imaging der Extraklasse und so weiter. Hier komme ich ins Grübeln, ob es vielleicht nicht doch 2 verschiedene Versionen/Produktionsreihen gibt oder was die Beweggründe sind. Nun ja, jedem das Seine…
Der TAPE PRO ist in meiner Welt ein durchschnittlicher und damit auch überteuerter IEM mit einer etwas schrägen Tonalität. Ähnliches Klangmaterial bekommt man zum Beispiel auch schon mit dem TIN HIFI T1 PLUS, für gute 25 €. Das macht den T1 PLUS zwar nicht besser, aber wer eine solche Signatur sucht, hat hier ein wesentlich besseres Preis-Leistungs-Verhältnis.

Intro

The SHUOER TAPE had made a name for itself in the Chi-Fi world (even with misleading marketing - it's a dynamic driver with a low voltage electrostatic unit in front of it, just like the BGVP ZERO), with a good and fun V-signature, without the quite high audiophile claim.
The TAPE PRO now wants to make you forget the shortcomings of the TAPE with the same technology, at the same price tag.
Well, in my opinion, the engineers at SHUOER should have slept another night over their result before releasing the TAPE PRO for sale, but maybe someone will find happiness with the TAPE PRO, even if I will never reach the end of the rainbow with this IEM.

Handling

The TAPE PRO is similar to its predecessor in design, except that it is now also available in silver. In addition, the cassette wheels are interchangeable (filter). The sound hole is unscrewable and replaceable if too dirty or otherwise worn (1 pair enclosed), but also thicker than the original TAPE.

SHUOER already knows why the TAPE PRO is not enclosed Foamtips, because an even greater reduction of the high tone and emphasis of the upper mids would not be tolerable with the TAPE PRO, but more on that below. Instead, we get two sets of silicone tips in three sizes, though they don't make much difference sonically. In terms of comfort, I prefer the slightly softer white tips.
However, if the sound hole (7mm) had turned out even thicker, I would no longer need tips to achieve a seal in the ear. Why this large diameter? Apart from the fact that an unpleasant pressure can arise in the ear, it is a small test of patience to put on the tips. Likewise, not all of them (3rd party) will fit.

The cable is haptically a very successful one for my taste, though. For some it may seem a bit too clunky/robust, but I like this design and also the feel. In addition, it is a 2.5mm balanced cable with a matching adapter to 3.5mm jack (stereo) enclosed.

The faceplate has a slot that serves not only as decoration, but also as ventilation. However, this takes away the usefulness of the bass filter, since the sound / air can look for another way. In addition, the isolation is impaired.

Sound

Let's start with the bright spot of the TAPE PRO. Even though the bass tends to take a step back compared to the TAPE because the extension in the subrange is less, it is still the best thing about the TAPE PRO. Lessons have not been learned from its predecessor in any way, however, as the bass still penetrates the mids and is slightly lacking in firmness. It has a fun quantity and also convinces with a good structure, but is also sometimes a bit bloated and not always on the point. In contrast to the TAPE, you can replace the cassette wheels this time, as these serve as an additional filter and should influence the bass. Basically, I find this consistent and a nice feature if it didn't completely turn out to be a gimmick. I honestly don't hear any real difference when I replace the filters. True, this should also only increase the bass by 2 dB, which is not the biggest difference. But it should at least be measurable, which turns out to be a miss for me.

Often, for me, the tonality of the mids rises and falls in my favor with the 2 kHz range of an IEM/headphones. I can't stand it when voices have even the slightest semblance of shrillness or electric guitars become roaring bugs. Exactly in this frequency range so much can be influenced, since our hearing also reacts most sensitively here (2 - 4 kHz). The old TAPE certainly did not cause any great jubilation in the mids, since it also has the stronger V-signature. However, it just doesn't highlight the 2 kHz range as intensely as the TAPE PRO, but rises steadily to 3 kHz, where it provides the most energy. This makes it brighter than the TAPE PRO and puts the mids more in the background, but is more tolerable, at least for me.
The TAPE PRO's mids, in sum, sound more wrong tonally than right and kind of hollowed out.

I am aware that not every signature can meet my preferences and that is fine. However, it is not easy to remain reasonably objective in such a case. I am less comfortable with a darker timbre, as well as when it gets too bright. The highs have an extreme roll-off after 4 kHz, which now completely robs the TAPE PRO of its claim to be a tonally correct and coherent IEM after the mids that took some getting used to. They come back between 8 and 10 kHz with a peak, but this is rather negligible in terms of sound. Thank goodness this does not additionally provide for an increased sibilant emphasis, as a result I would then have more or less completely lost faith in SHUOER. If you will, the trebles are the only element where SHUOER has listened to the listeners, but has overshot the mark by far.

The treble usually has a strong influence on our subjective perception of the stage and its space, imaging-wise. Neither can live up to the price tag. The stage seems more or less compressed and the imaging is okay within the possibilities, but can't pull the cart out of the mud either. The voices, which are placed in the foreground and sound a bit slanted, also cause even more irritation.

Outro

The TAPE PRO is, for me, an exemplary example of how a fairly good product can be made worse with the wrong approaches. If I'm not mistaken, many reviews of the TAPE have pointed out that the bass should be a bit tighter, the upper mids/lower highs have too much energy, which can quickly make them shrill, the mids seem thin in some cases, and the highs could be smoothed out slightly. Now, in my opinion, these are valid suggestions for improvement and not all that difficult to implement.
However, what prompted SHUOER to focus more on the mid-bass in the low frequency range, to rob energy from the lower treble, but to distribute it to the sensitive 2 kHz range instead, and to more or less cut off the treble, is a mystery to me. I can't think of a single thing that the TAPE PRO does better than its predecessor. The TAPE PRO sounds dead, dark and uninspired in total, without any dynamics.

Be that as it may, my opinion is only ONE of many on the Internet and certainly not universally valid, but for me the SHUOER TAPE PRO is a shot in the oven and in no way an upgrade to the original TAPE. Sometimes I am a bit shocked by what you can read and see about the TAPE PRO. There are big words like "monster of detail" or "top-class imaging" and so on. Here I am wondering whether there are perhaps 2 different versions / production series or what the motives are. Well, to each his own...
The TAPE PRO is in my world an average and thus also overpriced IEM with a somewhat weird tonality. You can get similar sound material with the TIN HIFI T1 PLUS, for example, for a decent €25. This does not make the T1 PLUS better, but who is looking for such a signature, has a much better price-performance ratio here.

Legende

Haptik:
Hier spielt die Verarbeitung mit rein und die Nutzbarkeit des Lieferumfangs. Zusätzlich das Erscheinungsbild, Tragekomfort und die Robustheit.


Value:
Hier bewerte ich für mich subjektiv das Preis-/Leistungsverhältnis - fließt nicht in die Bewertung ein!

Z: No Brainer

A: gut investiertes Geld

B: kann man schon machen

C: gibt besseres für weniger Geld

D: überteuert

E: Liebhaberpreis

Alltag:
Hier lasse ich vor allem die Durchhörbarkeit einfließen und ob ich ihn Out-Of-The-Box gut hören kann. Das ist natürlich sehr subjektiv und daher nur ein minimaler Abzug, oder Bonus.

(-0.1, 0, +0.1)

BL-03.jpg

Bewertung in Buchstaben

S: 9.5 - 10

A: 9.0 - 9.4​

B: 8.0 - 8.9​

C: 7.0 - 7.9

D: 6.0 - 6.9​
E: 5.0 - 5.9​

F: 0.0 - 4.9​

H27

S10

TAPE

TAPE PRO

Zweite Meinung:

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