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REVIEW: PRESONUS ERIS HD10BT - CLOSED BACK - BLUETOOTH

Aktualisiert: 26. Juli 2021

Bleibt im wahrsten Sinne des Wortes auf dem Teppich


Frequenzbereich: 20 - 20000 Hz | Schalldruckpegel: 96 dB | Impedanz: 16 Ohm | dynamisch

Der PRESONUS ERIS HD10BT stellt sich selbst einen sehr hohen Anspruch, den er nicht zwingend bestätigen kann.
 

Klang 7.2

Bass Mitten Höhen Bühne Imaging

7 7 7.5 7.5 7


Handling 8.5

Verarbeitung Komfort Ohrpads Kopfband Gewicht

9 8 8 8 341 Gramm


Gesamt 7.6

Preis 99 €

 

Quickcheck

Pro Contra - guter Komfort - Tonalität

- Verarbeitung - BT-Klang

- Bedienung - ANC

- Batterie - Auflösung

 

Intro

Der ERIS HD10BT besticht mehr mit seinem Design und seiner Robustheit als mit dem Klang. Auch wenn ich beides zu schätzen weis, so ist mir Letzteres deutlich wichtiger. Leider bietet der ERIS in dieser Disziplin zu wenig, zumindest wenn man ihn an den selbst auferlegten Anspruch eines "Studio-Kopfhörers" messen muss und möchte.

Handling

  • Bluetooth: 5.0

  • Audio-Codecs: SBC, AAC

  • Betriebsbereich: bis zu 10 m

  • Größe der Treibereinheit: 40 mm

  • Lautsprecherimpedanz: 16 Ohm ± 15%

  • Frequenzgang: 20Hz-20KHz

  • Spielzeit: ≤ 16 Stunden

Der ERIS HDBT macht einen sehr wertigen und vor allem robusten Eindruck. Er ist für einen Bluetooth-Kopfhörer zwar recht schwer, aber das unterstreicht eher den strapazierfähigen Charakter, den man sich durchaus im Studio oder unterwegs auch wünscht. Hier liefert der ERIS, was er verspricht: einen "Studiokopfhörer für unterwegs".


Zudem lässt er sich im Bluetooth-Modus durch die haptischen Tasten (+/- und On/Off) mit Doppelbelegung intuitiv und zielsicher bedienen.

Das eingebaute Mikrofon eignet sich zudem durchaus für Gespräche.


Er lässt sich bequem tragen und die Pads (nicht wechselbar) liegen angenehm über oder vielmehr neben dem Ohr auf.

In der Verarbeitung lässt der PRESONUS ERIS HD10BT somit nicht viele Wünsche offen und kann hier profilieren.


Die Bluetoothanbindung funktioniert problemlos und die Reichweite liegt im durchschnittlichen Bereich. Klanglich ist das allerdings eine andere Geschichte.

Klang

Am liebsten hätte ich den ERIS kabelgebunden rezensiert, aber das widerspricht etwas dem Grundprinzip einer Bluetooth-Kopfhörer-Rezension und so gehe ich noch mal unten kurz auf das Thema ein. So viel sei gesagt: der ERIS HD10BT klingt über das Kabel besser als drahtlos und widerspricht somit auch etwas der allgemeinen Regel, welche eher das Gegenteil repräsentiert im BT-Bereich.


Bass

Trocken mit Betonung des Mitten- und Oberbasses beschreibt den tiefen Bereich ganz gut. Das ist aber in dem Fall keine gelungene Abstimmung, denn es fehlt an Punch, Festigkeit und Details. Der Bass belagert die Mitten und färbt diese Stark ein, da es diesen zusätzlich an Präsenz im oberen Bereich fehlt.

Der Bass lässt sich zudem stark vom ANC beeinflussen, aber er wird mit aktivierter Funktion deutlich undefinierter und aufgeblähter.

Mitten

Tonal hab ich so einige Probleme mit den Mitten.

Bisweilen klingen sie aber etwas stumpf und nicht wirklich authentisch. Im tieferen und mittleren Bereich haben Sie mehr Präsenz als im oberen Bereich, was sich gut mit dem Begriff "Boxy" oder in Deutsch: "wie im Karton".

Es fehlt ihnen aber dennoch an Substanz, da der Bass (ohne ANC) ihnen nicht den benötigten Körper geben kann. Etwas wirr das Ganze, aber es gibt auch Lichtblicke und unter dem Strich gewöhnt man sich an diese "erdige" Präsentation und fängt wieder an sich auf die Musik zu konzentrieren. Mir sind sie auf Dauer zu anstrengen (grell/schrill/dumpf) und nicht musikalisch genug.

Höhen

Joar, im Gegensatz zu den Mitten, oder dem Bass, kann man den Höhen nicht im gleichen Maße Unstimmigkeiten unterstellen. Dennoch fehlt es an Auflösung und auch an Brillanz, aber sie wirken am authentischsten und spielen solide, ohne allzu viele Informationen zu unterschlagen. Viel retten können sie aber leider nicht und so dominieren doch die Mitten mit ihrer leicht schrägen Dominanz und Wärme vom Oberbass.


Bühne

Die Bühne hat im Panorama eine anständige Ausdehnung, aber gerade Höhe und Tiefe sind nicht unbedingt das Steckenpferd des ERIS. Dennoch ist die für einen geschlossenen Kopfhörer gut, aber keine größeren Lobeshymnen wert.

Imaging

Hier kann ich dem ERIS keine besonderen Merkmale attestieren. Das 3D-Bild ist okay, wobei Stimmen etwas zu prominent sind und das Bild dennoch eher zweidimensional wirkt.

Guter Durchschnitt eben. Sie Separation leidet durch die Stimmenprominenz etwas und so fehlt durch die fehlende Auflösung auch etwas der Durchblick. ANC Finger weg vom ANC, zumindest bei Musik. Dieses fügt dem ERIS zwar deutlich mehr Bass hinzu, aber sorgt für einen dumpfen Klang und verschlimmbessert mehr als das es hilft. Man gewöhnt sich dran, aber dennoch fehlt die Klarheit ohne ANC und vor allem Auflösung sowie Tonalität.

Positiv ist zu erwähnen, dass ANC sowohl im Bluetooth als auch mit einem Kabel verwendet werden kann. Ebenso muss der ERIS nicht eingeschaltet sein um ANC zu aktivieren, wenn man mal ganz ohne Musik die Stille genießen will. Stille ist hier allerdings ein recht großes Wort, denn sonderlich viel wird vom ANC nicht unterdrückt und so ist die Funktion zwar "nice to have", aber nicht wirklich sinnvoll. Kabel Im Kabelbetrieb klingt der ERIS unerwartet besser als über BT. Meist ist dies andersrum der Fall, da viel Tuning auch über den digitalen Wandler bei BT realisiert wird und feiner abgestimmt werden kann, wohingegen beim Kabel das Signal 1 zu 1 durchgeschleift wird. Hier ist jedoch genau dies für meinen Geschmack die bessere Lösung und so erlangt man mit einem Kabel mehr Klarheit und auch etwas mehr Dynamik. Auch tonal wirkt der ERIS HD10BT frischer und lebendiger. Zwar bleibt die Grundtonalität annähernd gleich, aber technisch ist mehr aus ihm heraus zu holen.

Outro

Der PRESONUS ERIS HD10BT stellt sich selbst einen sehr hohen Anspruch, den er nicht zwingend bestätigen kann. "Studio-Sound für unterwegs" heißt es im Werbetext und auch wenn man dem ERIS eine einigermaßen balancierte Grundhaltung nicht absprechen kann, so fehlt es ihm doch an einer authentischen Tonalität, die eher stumpf wirkt, sowie an Dynamik fehlt und für Irritationen sorgen kann. Dass sollte für einen "Studio"-Kopfhörer nicht die Grundlage sein.

Man gewöhnt sich an den Klang und der ERIS ist in Summe durchaus brauchbar, aber ein Wechsel auf einen Bluetooth-Kopfhörer wie den Valco VMK20, offenbaren wieder schnell die tonalen Schwächen. Bei richtigen Studio-Kopfhörern möchte ich dann gar nicht erst anfangen.


Manche mögen den ERIS vielleicht sogar für seine "warme" Signatur mit erdigen Klang feiern, aber ich wünsche mir auch im Studio mehr Musikalität und vor allem Auflösung und Präzision.

Zudem ist der ERIS besser kabelgebunden zu verwenden, da die Klangqualität davon profitiert. Hier hätte der ERIS auch eine etwas höhere Wertung verdient.

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