Kriterium: Over-Ear + Semi-Open
Preisrange: 20 € - 50 € Erklärung: Ich halte beim Shootout meinen Erfahrungsbericht so simple wie möglich. Es werden größtenteils Kopfhörer in ähnlicher Preislage, und mit vergleichbaren technischen Eigenschaften gegenüber gestellt. Der Preis spielt in der Bewertung keine Rolle. Diese gestaltet sich zudem dynamisch, je nach aktueller Hörerfahrung. Die Gewichtung von Klang und Handling ist 2:1.
HD681 EVO HD668 B HD672
Klang 7.5 7.7 7.5
Bass 8 8 8
Mitten 7.5 7.5 7.5
Höhen 7.5 8 7.5 Imaging 7.5 7.5 7.5
Bühne 7 7.5 7
Handling 7 6 5.5
Verarbeitung 7 7 6
Komfort 7 5 5
Gesamt 7.3 7.1 6.8
Preis 29 € 29 € 24 €
Vergleich:
Einzelrezensionen darunter
Es fällt mir gar nicht so leicht einen klaren Favoriten zu benennen. Jeder hat seine individuellen Schwächen und kann mich daher nicht vollends überzeugen. Das liegt natürlich auch daran, dass sie unterschiedliche Einsatzgebiete und Signaturen haben, zumindest wenn es nach SUPERLUX geht.
Handling Ich muss feststellen, dass es SUPERLUX nicht sonderlich drauf hat, wenn es um Ergonomie geht. Das ist sehr Schade und wirklich ein Punkt, denn klanglich sind sie zu dem aufgerufenen Preisen teilweise wirklich auf einem beeindruckenden Niveau. Aber das bringt mir nichts, wenn ich den Kopfhörer keine 10 Minuten auf dem Kopf haben kann, bzw. Schmerzen in Kauf nehmen muss. Hier geht die Siegermedallie definitiv an den HD681 EVO, auch wenn dessen Tragekomfort ebenso noch Luft nach oben hat, aber ich habe bei ihm wenigstens keine Ohr-, oder Kopfschmerzen, dennoch auf Dauer einen unangenehmen Druck auf dem Ohr, der aber noch tolerierbar ist. Überzeugen können hier aber die zusätzlichen Velour-Pads , die Linderung schaffen und das Schwitzen minimieren. Klang
Eines lässt sich feststellen und das sehe ich als sehr positiv. Alle vorgestellten Over-Ears haben ihre eigenständige Signatur. Der HD681 EVO bedient die Bassfetischisten, aber ist dabei ein sehr guter Allrounder und benachteiligt die Mitten und Höhen nicht allzu sehr. Als Einsatzgebiet sehe ich bei ihm allerdings wirklich ausschließlich das Musikhören. Zu professionelleren Anwendungen fehlt ihm schlichtweg die Genauigkeit und Pegel im Mitten- und Höhenbereich. Dennoch hat er klanglich durchaus einen audiophilen Anspruch, der aber nicht sonderlich ausgeprägt ist.
Der HD668 B ist im Gegensatz zum EVO zart beseidet und setzt mehr auf Balance. Dabei ist er im Mittenbereich ein bisschen zu dünn, aber dafür deutlich definierter als der HD681 EVO. Für mich ist er klanglich am ansprechendsten, auch wenn ich die direkte und lebendige Art des HD672 auch sehr schätze. Allerdings ist er mir auf lange Sicht etwas zu fordernd und ich komme mit dem Hochton des HD668 B besser zurecht.
Wenn es aber ums Mischen, oder Abhören geht, hat der HD672 wohl die Nase vorn, da ihm durch seine direkte und spritzige Art auch weniger entgeht. Der HD668 B und der HD681 EVO sind da subtiler unterwegs.
Fazit Im Grunde ist der HD681 EVO für mich der musikalische, bassbetonte Allrounder, der HD668 B der sensible und audiophile Genießer und der HD672 der lebendige und erforschende Junggeselle, der auch für Produzenten und Musiker mit schmaleren Portmonnaie und einer gewissen Toleranz als Werkzeug dienen kann. Allerdings muss hier etwas am Komfort gebastelt werden, sei es durch neue Ohrpads, oder Kopfpolsterungen vor allem was den HD668 B, oder HD672 betrifft.
HD681 EVO
50 mm Treiber, Empfindlichkeit: 98 dB, Widerstand: 32 Ohm, Frequenzgang: 10 - 30000 Hz
Der HD681 EVO ist die Weiterentwicklung des Preis-/Leistungstip HD681. Er ist recht bassbetont abgestimmt, vernachlässigt aber nicht die Mitten und Höhen. Ein gutes Gesamtpaket, das Spaß macht, allerdings klanglich auch keine Maßstäbe setzt. Ein musikalischer Allrounder, dem es etwas an Klarheit und Präzision fehlt.
Handling
Der HD681 ist komplett aus Plastik. bei der Materialwahl wurde definitiv gespart, allerdings macht er einen sehr robusten Eindruck und wirkt sogar recht massiv, solang man ihn nicht in den Händen hält. Klarer Vorteil ist das abnehmbare Kabel, allerdings wurde der Anschluss nach draußen verlagert, wodurch hier ein höherer Verschleiß enstehen kann. Es werden 2 Kabel auf 3.5mm Klinke mitgeliefert (1m & 3m), sowie ein Adapter auf 6.3mm und eine Transporttasche.. Ebenso haben wir die Auswahl zwischen dem Standard-Pads, die zwar bequem sind, aber man schnell ins Schwitzen kommt, sowie Velour-Pads die für zusätzlichen Komfort sorgen.
Der Komfort ist überschaubar. Das Kopfband ist etwas schwerfällig und zu fest eingestellt. Der Auflagedruck der Ohrhörer ist zudem recht hoch. Es gibt sicherlich bequemere Alternativen, allerdings gewöhnt man sich an den Dauerdruck wenn es ein muss. Klang Der Bass steht beim HD681 EVO im Vordergrund. Er ist recht physisch und kann einem ordentlich Feuer unterm Hintern machen. Dabei bleibt er aber erstaunlich sauber und überschatten die anderen Frequenzbereiche nicht zu sehr. Etwas aufgebläht ist er dennoch und könnte gerne etwas kontrollierter und fester sein.Dennoch macht er Spaß und spendet eine angenehme Wärme.
Im Mittenbereiich geht es etwas zurückhaltender zur Sache. Die Mitten klaren nach oben hin auf und kommen satt rüber. Stimmen kommen gut zur Geltung, könnten aber gerne etwas mehr Präsenz haben. Der HD681 EVO bewegt sich in einer recht starken V-Signatur und das hört man auch.
Im Hochton gibt es keine groben Schnitzer. Er hat genügend Pegel, damit der HD681 EVO nicht in die Dunkelheit abdriftet und stellt genügend Informationen zur Verfügung, ist aber kein Detailmonster. Sibilanten, oder unangenehme Peaks sind nicht auszumachen, allerdings kann es in seltenen Fällen auch etwas unsauber werden. Durch den Bassimpact habe ich zwar eine recht tiefe Bühne, welche ebenso ein sauberes Panoramabild aufweist, aber die Instrumententrennung könnte präziser sein und generell leiden Klarheit und Transparenz.etwas unter der Bassdominanz.
HD668 B
50 mm Treiber, Empfindlichkeit: 98 dB, Widerstand: 56 Ohm, Frequenzgang: 10 - 30000 Hz
Beim HD668 B handelt es sich um einen Studiohörer zum Schnäppchenpreis. Er findet eine gute Balance über die gesamte Bandbreite, könnte aber im Hochton etwas entspannter sein. Dennoch sorgt der leichte Push in den Höhen für ein klareres und offeneres Klangbild, allerdings kann der HD668 B damit auch mal etwas fordernd werden. Handling
Der HD668 B ist ähnlich robust gebaut wie der HD681 EVO und setzt ebenso komplett auf Plastik, bis auf die Kopfbügel, welche aus Metall sind. Durch die Verstrebungen an den Ohrmuscheln und durch das mit einzelnen Bügeln (links/rechts) ersetzte Lederkopfband, sieht der HD668 B recht filigran aus und ist mit knapp über 220 Gramm auch sehr leicht.
Umso unverständlicher ist diese Kopfstütze. Dadurch, dass der Druck nun sehr punktuell auf den Kopf ausgeübt wird, anstatt über ein durchgehendes Band verteilt, sorgt dies schnell für Kopfschmerzen, zumindest wenn man nicht eine volle Haarpracht sein eigenen nennen darf, oder ununterbrochen eine Wollmütze trägt. Für mich ist nach maximal einer Stunde Schluss mit lustig, auch wenn die Ohrpolsterung an und für sich ganz okay, aber auch etwas hart ist.
Im Lieferumfang enthalten sind noch zwei Kabel (1m & 3m) auf 3.5mm Klinke, sowie ein Adapter auf 6.5mm, sowie eine Transporttasche. Klang
Der HD 668 B setzt auf einen balancierten Klang, was sich vor allem im Bass und den Mitten bemerkbar macht. Der Bass steht nicht im Fokus, aber hat genügend Punch und Festigkeit, um auch basshungrigen Tracks gerecht zu werden. Er hat eine unterstützende Funktion und wird dieser vollumfänglich gerecht. Dazu ist er stets kontrolliert und sauber und bietet ein solides, detailliertes und musikalisches Fundament. Die Mitten nehmen sich weniger wichtig als sie könnten. Obwohl der Bas ihnen Raum gibt, sind sie mir etwas zu dezent. Die Separation funktioniert zwar tadellos, aber gerade wenn es ums Mixing, oder Mastering geht, haben sie eventuell nicht genügend Präsenz um alles aufzudecken. Ich empfinde die Mitten aber als sehr angenehm und authentisch, nur wünsche ich mir etwas mehr gesunde Aggressivität.
Die hohen Frequenzen sind zum Teil etwas zu sehr betont, was sie anfälliger für Sibilanten, sowie den ein oder anderen unangenehmen Peak macht, allerdings sind die auch sehr luftig und detailliert. Die sind zwar nicht rasiermesserscharf, aber sie decken doch einiges an Details auf und präsentieren diese ohne übertriebene Härte. Selten etwas fordernd, was aber im "professionelleren" Einsatz auch mal erforderlich und für mich absolut tolerierbar ist! Die Bühne erscheint weit mit einem kleinen Loch in der Mitte, durch die etwas schüchternen Mitten. Dennoch bietet sie dadurch viel platz für eine akkurate Klanganordnung und vor allem in der 3D-Darstellung hat der HD668 B seine Stärken.
HD672
50 mm Treiber, Empfindlichkeit: 95 dB, Widerstand: 32 Ohm, Frequenzgang: 20 - 20000 Hz
Der HD672 ist ebenso ein verdammt günstiger Over-Ear aus dem Hause SUPERLUX. Er setzt auf einen ausgeprägten Mittenbereich mit balancierten Bass und betonten Höhen. Wer es gerne energisch und lebendig mag, kann sicherlich mit dem HD672 etwas anfangen.
Handling Der HD672 ist leicht und nicht sonderlich aufwendig verarbeitet. Keep it simple ist hier wohl die Herangehensweise. Das Kopfband ist recht felxibel und übt wenig Druck auf den Kopf aus, was ich angenehm finde. allerdings habe ich beim HD672 ein ganz anderes Problem. Ich störe mich weniger an der Gummipolsterung auf den Ohrmuscheln, welche igendlich ganz angenehm ist, wenn auch etwas Schweißanfällig. Allerdings stehen diese nicht weit genug heraus um mein Ohr vom Ohrhörer fern zu halten. So stößt es an das Plastik und das wird auf Dauer sehr unangenehm. Also auch nichts für eine lange Musiksession, zumindest was mich betrifft.
Das Kabel ist fest montiert, einseitig geführt und miss 2,5m was recht lang ist. Ein Adapter auf 6.3mm sowie ein Beutel gibt es beim Kauf dazu. Klang
Der Bass ist recht neutral, mit einem leichten, willkommenen Push. Er hat einen guten Tiefgang und ist punktiert und flott. Dabei hat er einen trockenen Punch und eine unterhaltende Detailwiedergabe. Nicht zu dominant, aber auch nicht schüchtern mit leichter Physis, aber irgendwie fehlt mir etwas die Dynamik.
Der HD672 konzentriert sich mehr auf die Mitten und Höhen. Der Mittenbereich kann dabei manchmal etwas fordern werden, vor allem was Stimmen anbelangt. Hier bewegen wir uns leicht an der Grenze zur Schrillheit, aber durchaus noch im Rahmen. Dafür werden wir mit Spritzigkeit, Klarheit und Energie belohnt. Etwas enspannter dürfte es aber gerne sein, vor allem auf längerer Hördauer.
Das gilt auch für die Höhen. Der HD672 ist etwas hell abgestimmt und kann auch mal spitz werden. Dafür hat der HD672 eine gute Pegelfestigkeit in den hohen Frequenzen und deckt auch feinere Details auf. Der Hochton klingt sehr lebendig und bringt gute Laune, wenn man nicht allzu sensibel ist. allerdings muss man auch Sibilanten in auf nehmen. Durch die Mittenbetonung haben wir Stimmen die mehr in den Vordergrund treten, was sich natürlich auch auf die 3D-Wahrnehmung und Bühnenausdehnung auswirkt. Alles wirkt etwas näher, greifbarer und direkter. Gefällt mir gut, denn in der Breite ist der HD672 ebenso sehr gefällig. Dazu kommen eine saubere Instrumententrennung und stark im Stereobild. In der Tiefe ist allerdings noch Luft nach oben.
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