HIGH-CLASS
REVIEW
Treiber
3
pro Seite
1
Dynamisch
2
Balanced
Widerstand
15 Ohm
PZ / ES / PL
0
Klang
8.5
Bass
9
Mitten
8
Höhen
Empfindlichkeit
105 dB
8.5
Handling
9
Haptik
A
Value
0
Alltag
Frequenzgang
13 – 40000 Hz
Intro
Ich oute mich jetzt mal: Ich bin ein Fan von BGVP. Ich finde die Firma hat es (ähnlich wie AUDIOSENSE) raus, qualitativ hochwertige Produkte mit guter Qualitätskontrolle und vor allem Klangeigenschaften zu produzieren und dabei stets die Bedürfnisse ihrer Käufer im Hinterkopf zu haben, was den Preis, Lieferumfang und Handling betrifft. Dabei halten sie sich mit ihren Produkten im Mid-Class/High-Clas Bereich auf, wagen aber auch den Schritt in den High-End-Bereich. Ihr aktuelles Art Magic Line-Up umfasst beginnend mit dem DH3 (135 € - 1*DD & 2*BA) und endend mit dem ES12 (1300 € - 4*EST & 8*BA) eine große Spannweite, sowohl preislich als auch technisch. Diese Rezension befasst sich mit dem DH3, welcher ein Hybrid aus einem dynamischen und zwei BA-Treiber darstellt. Dazu gibt es 2 Dip-Switche mit denen sich der Klang nach den eigenen Vorlieben anpassen lässt.
Handling
Im Gegensatz zum DM7, oder DM6 wirkt der DH3 kompakter und filigraner. Das Gehäuse ist nicht mehr so bauchig, sondern flacher und ebenso komfortabler.
Was den Lieferumfang betrifft, macht BGVP so schnell keiner etwas vor und das bereits seit Jahren. Wir bekommen ein Premiumkabel (8-Kerne), Foam-Tips, Transportcase, Reinigungstool und 3 Arten an Silicontips in verschiedenen Größen (Vocal, Bass, Standard). Da bleiben eigendlich keine Wünsche offen!
Das Gehäuse hat den bewährten Custombauweise-Look, trägt sich hervorragend und vor allem sicher. Dazu gibt es schier unzählige Farben und Faceplate-Designs zur Auswahl
Wie bei all ihren Produkten setzt BGVP auf einen MMCX-Anschluss, welcher neben dem 2-Pin-Anschluss aktueller Standard ist.
In das Gehäuse integriert wurden 2 Dip-Switche, welche eine klangliche Modifikation der Grundsignatur ermöglichen.
Mit den Foam-Tips, ist die Isolation des DH3 wirklich sehr gut, ebenso bei den Silikontips. Hier sei noch erwähnt, dass die blauen Vocal-Tips im Grunde Spin-Fits sind, zumindest ein Nachbau.
Klang
Mittlerweile habe ich verstanden, dass es bei den Dip-Switchen (egal welcher Hersteller) nicht zwingend darum geht eine komplett andere Signatur zu erzeugen, sondern vielmehr um das Finetuning anhand der persönlichen Vorlieben. Das ist beim DH3 durchaus möglich, obwohl ich es hier mehr auf zwei grundlegende Veränderungen beschränken würde, welche den Bass und die Höhen betreffen. Die Mitten lassen sich nur sehr zaghaft verändern, was sich zwar hören lässt, aber eher subtil ist. Die Rezension baut auf die Einstellung on/on (Bass-, sowie leichte Mittenbetonung) auf, aber ich nehme auch am Schluss noch einmal Bezug zu den anderen Kombinationen.
Der Bass des DH3 ist neben den Mitten sein Aushängeschild. Nicht unbedingt weil er besonders autoritär wäre, oder gar Bassheads begeistern könnte. Nein, er ist einfach wunderbar homogen, mit einem angenehmen, trockenen Punch, sehr guter Dynamik und Textur. Mehr etwas für Detailverliebte, die sich nicht das Trommelfell massieren lassen möchten, aber dennoch die Dynamik und Druck von unten zu schätzen wissen. Damit will ich nicht sagen dass der DH3 im Bass schwach auf der Brust wäre. Er liefert einfach wonach je nach Genre gefragt wird, ohne es zu übertreiben. Dafür liebe ich auch Hybridkonfigurationen, solange der dynamische Treiber gut integriert ist, was beim DH3 zweifelsfrei gelungen ist. Im Sub-Bass, sowie ein klein wenig im Mittenbass dürfte es noch etwas mehr sein um den Klang fetter/voller zu gestalten, aber so gliedert der Bass sich sehr gut in die sehr balancierte, eher neutrale Signatur ein. Die Bass-Performance lässt sich, je nach Switcheinstellung, gut mit der des THIEAUDIO LEGACY 3 vergleichen.
Die Mitten sind so ein bisschen das Herzstück des DH3. Mir sind sie fast ein bisschen zu kühl und flach, aber sie sind wunderbar detailliert und vor allem transparent. Sie werden absolut nicht vom Bass beeinflusst und sind von den untere, bis zu den oberen Mitten sehr linear. Mit den Dip-Switchen kann ihnen ein bisschen mehr Musikalität eingehaucht werden (off/on, on/on), aber sie verlieren nie ihren sauberen und hochauflösenden Grundcharakter. Der BA-Treiber leistet hier einen sehr guten Job, auch wenn ich mir etwas mehr Wärme und Körper wünschen würde. Allerdings ist das Meckern auf hohem Niveau und ich bin mir sicher, dass nicht viele an den Mitten etwas auszusetzen haben werden. Stimmen sind sehr realistisch und leicht im Vordergrund, sowie auch stets im Fokus, bis auch die Einstellung on/off.
Die Höhen sind nun der kleine Knackpunkt am DH3. Nicht weil es hier einen kompletten klanglichen Einbruch geben würde, im Gegenteil. Die Höhen haben eine sehr gute Erweiterung und geben der Signatur viel Klarheit mit auf den Weg. Leider ist hier die Sibilantenbetonung ein Thema, welche mit den Dip-Switchen leicht variieren kann, aber stets präsent ist. Das ärgerliche dabei ist, dass ich nicht wirklich Songs, oder Genres benennen kann, wo dies vermehrt auftritt. Es gibt Songs, wo ich keine starken Sibilanten erwarte, diese jedoch auftreten, aber ebenso andersherum sibilante Songs mit dem DH3 ganz gut funktionieren. Daher muss man sich mehr oder weniger darauf einstellen, dass die Sibilanten mal mehr, mal weniger immer eine Begleiterscheinung des DH3 sein werden. Hier spielt natürlich auch noch einmal die Sensibilität dafür eine Rolle. Ansonsten ist der Hochton des DH3 sehr überzeugend!
Separation und Bühne haben ebenfalls eine sehr gute Ausprägung, auch wenn sie im Vergleich mit dem DM7 das Nachsehen haben, welcher technisch einfach kompetenter, aber auch doppelt so teuer ist.
Kurz noch zu den einzelnen Konfigurationen:
1/0 – neutral mit Hochtonanhebung – der Bass verliert an Einfluss und der Klang wird etwas dünner und steriler. Vom Frequenzgang her, die linearste/flachste Einstellung und eher etwas für Puristen. Den Mitten fehlt es leicht an Körper, der Hochton ist dafür präsenter und Sibilanten treten mehr in den Vordergrund. Stimmen werden mehr in den Mix integriert. Das geht mehr in Richtung “Referenzsound“
0/0 – Signatur wird etwas lebendiger, da die oberen Mitten/unteren Höhen mehr Pegel bekommen. Stimmen rücken mehr in den Fokus und die Mitten bekommen mehr Klarheit und Strahlkraft. Sibilantenbetonung und Hochtonpräsenz wie bei 1/0
0/1 – Der Bass darf nun mehr mitmischen und die Signatur wird etwas wärmer, was den DH3 musikalischer und natürlicher klingen lässt. Auch hier wird der Fokus auf Stimmenpräsens gelegt, allerdings bekommen die Mitten mehr Volumen, was ihnen sehr gut tut und den DH3 im Grunde ausmachen. Der Hochton verliert im oberen Bereich an Pegel, was den Sibilanten gut tut, aber nicht ausschließt.
1/1 – Dies ist die Rezensionskonfiguration und für meinen Geschmack die entspannteste und ausgeglichenste Einstellung. Der Klang ist zwar, wie bei allen Einstellungen, durch die Grundsignatur bedingt eher Richtung neutral angelehnt, aber der DH3 ist hier am musikalischsten und lebendigsten. Wie auch bei 0/1 wird der Bass angehoben, ohne an Qualität zu verlieren. Die unteren und oberen Höhen werden abgemildert, was diese Einstellung auch zur homogensten und auf Dauer hörbarsten macht.
Outro
Der DH3 ist ein sehr guter IEM in seiner Preisklasse und ein sehr guter Einstieg, wenn man auf der Suche nach einer balancierten, mitten- & stimmenfokussierten, neutraleren, helleren Signatur sucht, mit ansprechendem Low-End, der seine Stärken in der Detailwiedergabe hat und einen soliden und trockenen Punch mitbringt, sehr gut separierten, transparenten und knackigen Mitten, sowie einem ausgeprägten, hochauflösenden Hochton, der manchmal etwas Anstrengend sein kann und die Sibilanten ganz gern hat, der findet mit dem DH3 sicher sein Glück. Dazu kommen die Tuningoptionen, welche durchaus Sinn ergeben und auch einen spürbaren Einfluss haben, wenn man dies zum Beispiel mit dem THIEAUDIO Legacy 3 vergleicht. Für mich ist der DH3 vor dem DM6 einzuordnen, allerdings hat der DM7 noch mehr zu bieten und ist der reifere IEM.
Wenn man den Vergleich zum preislich ähnlich angesiedelten THIEAUDIO Legacy 3 zieht, so ist der DH3 in den Mitten präsenter und klarer, was sich ebenso im Hochton wiederspiegelt. Der L3 hat ein bisschen mehr Bassimpakt und die entspannter Signatur, welche allerdings mehr ins V umschlägt. Daher sprechen die beiden IEMs auch unterschiedliche Vorlieben an.
Danke an OARDIO für die Rezensions-Unit.
https://www.oardio.com/earphones/bgvp/bgvp-dh3-iem.html
Intro
I'm coming out: I'm a fan of BGVP. I think the company has found out (similar to AUDIOSENSE) how to produce high quality products with good quality control and above all sound characteristics, always keeping the needs of their buyers in mind regarding price, scope of delivery and handling. In doing so, they stay with their products in the mid-class/high-class range, but also dare to take the step into the high-end range. Their current Art Magic line-up includes a wide range of products, starting with the DH3 (135 € - 1*DD & 2*BA) and ending with the ES12 (1300 € - 4*EST & 8*BA), both in terms of price and technology. This review deals with the DH3, which is a hybrid of a dynamic and two BA drivers. In addition, there are 2 dip-switches with which the sound can be adjusted to your own preferences.
Handling
In contrast to the DM7, or DM6, the DH3 appears more compact and filigree. The case is no longer so bulbous, but flatter and more comfortable.
As far as the scope of delivery is concerned, BGVP is not so easy to beat and that already for years. We get a premium cable (8 cores), foam tips, transport case, cleaning tool and 3 kinds of silicone tips in different sizes (vocal, bass, standard). No wishes remain open!
The case has the proven custom-built look, is extremely durable and above all safe. In addition, there are almost countless colors and faceplate designs to choose from
As with all its products, BGVP uses a MMCX connection, which is the current standard in addition to the 2-pin connection.
Two dip-switches have been integrated into the housing, which allow a sonic modification of the basic signature.
With the foam tips, the isolation of the DH3 is really very good, also with the silicone tips. It should also be mentioned that the blue vocal tips are basically spin-fits, at least a replica.
Sound
In the meantime I have understood that the aim of dip switches (no matter which manufacturer) is not necessarily to create a completely different signature, but rather to fine-tune it according to personal preferences. This is quite possible with the DH3, although I would limit it here more to two basic changes concerning the bass and treble. The mids can only be changed very tentatively, which is audible but rather subtle. The review is based on the on/on setting (bass and slight midrange emphasis), but I'll also refer to the other combinations at the end.
The bass of the DH3 is, besides the mids, its main feature. Not necessarily because it's particularly authoritarian or even because it could inspire bassheads. No, it's simply wonderfully homogeneous, with a pleasant, dry punch, very good dynamics and texture. More something for detail lovers who don't want to have their eardrums massaged, but still appreciate the dynamics and pressure from below. With that I don't mean to say that the DH3 in the bass is weak on the chest. It simply delivers what is asked for depending on the genre, without overdoing it. On the other hand, I also love hybrid configurations as long as the dynamic driver is well integrated, which is something that the DH3 has undoubtedly achieved. In the sub-bass, as well as a little bit in the mid-bass it might be a bit more to make the sound fatter/fuller, but this way the bass integrates very well into the very balanced, rather neutral signature. Depending on the switch settings, the bass performance can be compared well with that of the THIEAUDIO LEGACY 3.
The mids are a bit the heart of the DH3. They're almost a bit too cool and flat for me, but they're wonderfully detailed and above all transparent. They are absolutely not influenced by the bass and are very linear from the lower to the upper mids. With the dip-switches you can give them a bias more musicality (off/on, on/on), but they never lose their clean and high resolution basic character. The BA driver does a very good job here, even if I would like a bit more warmth and body. However, the grumbling is at a high level and I'm sure that not many will find anything wrong with the mids. Vocals are very realistic and slightly in the foreground, as well as always in focus, until the on/off setting.
The highs are now the little sticking point on the DH3. Not because there would be a complete sonic collapse, on the contrary. The trebles have a very good extension and give the signature a lot of clarity. Unfortunately the sibilant emphasis is a topic here, which can vary slightly with the dip switches, but is always present. The annoying thing is that I can't really name songs or genres where this occurs more often. There are songs where I don't expect strong sibilants, but these do occur, but also vice versa sibilant songs work quite well with the DH3. So you have to be more or less prepared for the fact that the sibilants will be more or less always a side effect of the DH3. Of course, the sensitivity for this also plays a role here. Apart from that, the high tone of the DH3 is very convincing!
Separation and stage also have a very good expression, even if they are at a disadvantage compared to the DM7, which is technically simply more competent, but also twice as expensive.
A brief description of the individual configurations:
1/0 - neutral with treble boost - the bass loses influence and the sound becomes a bit thinner and sterilized. In terms of frequency response, the most linear/flatest setting and rather something for purists. The mids are slightly lacking in body, but the high frequencies are more present and sibilants come more to the fore. Vocals are more integrated into the mix. This goes more in the direction of "reference sound".
0/0 - Signature becomes a bit more vivid as the upper mid/lower trebles get more gain. Voices get more focus and the mids get more clarity and radiance. Sibilant accentuation and high frequency presence as with 1/0
0/1 - The bass is now allowed to mix in more and the signature gets a little warmer, making the DH3 sound more musical and natural. The focus here is also on vocal presence, but the mids get more volume, which is very good for them and basically makes the DH3 what it is. The treble loses some volume in the upper range, which is good for the sibilants, but doesn't exclude them.
1/1 - This is the review configuration and for my taste the most relaxed and balanced setting. As with all settings, the sound is, due to the basic signature, rather direction neutral, but the DH3 is most musical and lively here. As with 0/1, the bass is raised without losing quality. The lower and upper trebles are softened, which also makes this setting the most homogeneous and audible in the long run.
Outro
The DH3 is a very good IEM in its price range and a very good entry if you're looking for a balanced, mid & voice focused, more neutral, brighter signature, with an appealing low end that has its strengths in detail reproduction and brings a solid and dry punch, very well separated, transparent and crisp mids, as well as a distinct, high resolution high frequency that can be a bit exhausting at times and likes the sibilants quite a bit, you'll surely find your luck with the DH3. In addition, there are the tuning options, which makes sense and also has a noticeable effect, if you compare this with the THIEAUDIO Legacy 3, for example. For me the DH3 is to be classified before the DM6, but the DM7 has even more to offer and is the more mature IEM.
If you compare it to the THIEAUDIO Legacy 3, which is similar in price, the DH3 is more present and clearer in the midrange, which is also reflected in the high frequencies. The L3 has a bit more bass impact and a more relaxed signature, which however turns more into V. Therefore the two IEMs address different preferences.
Thanks to OARDIO for the review unit.
https://www.oardio.com/earphones/bgvp/bgvp-dh3-iem.html
Legende
Haptik:
Hier spielt die Verarbeitung mit rein und die Nutzbarkeit des Lieferumfangs. Zusätzlich das Erscheinungsbild, Tragekomfort und die Robustheit.
Value:
Hier bewerte ich für mich subjektiv das Preis-/Leistungsverhältnis - fließt nicht in die Bewertung ein!
Z: No Brainer
A: gut investiertes Geld
B: kann man schon machen
C: gibt besseres für weniger Geld
D: überteuert
E: Liebhaberpreis
Alltag:
Hier lasse ich vor allem die Durchhörbarkeit einfließen und ob ich ihn Out-Of-The-Box gut hören kann. Das ist natürlich sehr subjektiv und daher nur ein minimaler Abzug, oder Bonus.
(-0.1, 0, +0.1)
Bewertung in Buchstaben
S: 9.5 - 10
A: 9.0 - 9.4
B: 8.0 - 8.9
C: 7.0 - 7.9
D: 6.0 - 6.9
E: 5.0 - 5.9
F: 0.0 - 4.9
Zweite Meinung: