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HIGH-CLASS
REVIEW

VG4

BGVP

Wertung

Preis

8.7

205 €

Review published:

06/2020

Geld

Treiber

4

pro Seite

0

Dynamisch

4

Balanced

Widerstand

12 Ohm

PZ / ES / PL

0

Klang

8.5

Bass

9

Mitten

8.5

Höhen

Empfindlichkeit

110 dB

8.7

Handling

9

Haptik

B

Value

0

Alltag

Frequenzgang

12 - 40000 Hz

Intro

Nach dem DH3 hat es nun auch der zweite IEM der ArtMagic Reihe von BGVP in meine Hände geschafft. Er ist sozusagen der Mittelklassewagen innerhalb dieser Serie, bringt allerdings die technischen Eigenschaften mit, weiter höher mitzuspielen. Der VG4 ist ein IEM mit Aha-Effekt und weiß schon bei den ersten Tönen zu überzeugen. Seine sofort herausstechenden Merkmale sind eine äußerst expansive Bühne, wunderbare, klare und akkurate Mitten, sowie Höhen und ein punchiger BA-Bass der allerdings eine gute Dynamik mitbringt. Kurzum der VG4 ist aufregend und meiner Meinung nach, ein weiterer Erfolgs-IEM von BGVP, welche mit der ArtMagic Serie mehr die neutrale Richtung einschlagen, im Gegensatz zur klanglich etwas mainstreamigeren DM-Serie

Handling

BGVP setzt bei ihren Modellen immer auf ein recht ähnliches Gehäuse in universeller “Custom“- Bauweise. Im Gegensatz zum kompakteren DH3 ist der VG4, wohl auch aufgrund der größeren Dip-Switch-Leiste, dicker und größer, als der kleine Bruder. Er schlägt sogar in der Größe den DM7, was ihn aber nicht unangenehmer beim Tragen macht. Er passt sich der Ohrform gut an, dichtet hervorragend ab und lässt durch seine geschlossene Bauweise auch keine Geräusche nach außen.
Bei der Gehäuse-Auswahl steht zudem eine Reihe an verschiedenen Farben (transparent, oder blickdicht) zur Verfügung.

Den umfangreichen Lieferumfang bei BGVP hab ich bereits einige Male erwähnt und natürlich trifft dies auch beim VG4 zu. Vocal-, Bass- und Standart-Silikontips, sowie ein Paar Foamtips gehören bei BGVP zur Standardausrüstung, ebenso wie ein robustes Case. Zu meiner Freude kehrt beim VG4 wieder das wunderbare, weiche und qualitativ hochwertige Kabel des DM7 zurück.

Des Weiteren kommen zur Klangmodifikation diesmal sogar drei Dip-Switche zum Einsatz, was gleichzeitig auch als Frequenzweiche dient.

Klang

Im Gegensatz zum kleinen Bruder, dem DH3, besitzt der VG4 einen Dip-Switch mehr, wodurch wir auf insgesamt 8 Tuningmöglichkeiten kommen. Mit ihnen lässt sich der Frequenzgang im Bass, den Mitten und den Höhen beeinflussen, mit mal mehr, mal weniger Auswirkungen. Ich werde mich bei der Rezension auf zwei Einstellungen beschränken (001 - Bass-/Mittenanhebung & 000 - neutral) wobei sich die primäre Klangbeschreibung auf die Einstellung 001 beziehen wird, da mir diese durch die zusätzliche Wärme und Volumen und damit verbunden emotionalere, sowie natürlichere Mitten am meisten zusagt.

Der VG4 setzt im Gegensatz zum DH3 auch beim Bass auf einen BA-Treiber und auch wenn ich mest einen Hybrid mit einem dynamischen Bass bevorzuge, ist der Bass-BA-Treiber, wie auch schon beim DM7 wirklich potent und vor allem auch kompetent. Beim DM7 ist der Bass etwas weicher und voluminöser abgestimmt. Beim VG4 ist er direkter, punchiger und schneller. Der Sub-Bass wird gut abgedeckt, allerdings steht der Mittenbass im Vordergrund. Dennoch ist die Quantität recht ähnlich zum DH3, welcher dynamischer und natürlicher klingt, aber dafür weniger Biss hat. Je nach Genre gefällt mir der Bass des VG4 sogar etwas besser, aber schlussendlich sind beide qualitativ gleichauf, auch wenn sie einen leicht unterschiedlichen Schwerpunkt setzten.

Die Mitten sind wie auch beim DH3 sehr detailliert, transparent und bestechen mit ihrer Klarheit und Stimmenwiedergabe. Im Gegensatz zum DM7 sind sie nicht ganz so warm und voluminös, dafür aber auch aufgeweckter und vorangehend, ohne dabei unangenehm aufzufallen. Wie auch beim Bass haben die Mitten einen positiven Biss und sind äußerst akkurat. Das macht sich auch in der Instrumentenseparation sehr positiv Bemerkbar. Mir persönlich gefallen vom Timbre her beim VG4 Männerstimmen etwas besser, da mir Frauenstimmen manchmal etwas zu viel Energie versprühen. Da ist mir die etwas zurückhaltende Präsentation des DM7 etwas lieber, aber dafür ist der VG4 mehr auf dem Punkt und griffiger.

Die Höhen sind im Grunde die wirkliche Verbesserung zum DH3. Sie klingen reifer und haben nicht mehr den unangenehmen Peak, der beim DH3 ab und an aufploppt. Auch die Sibilanten sind besser unter Kontrolle, aber sie sind nicht ganz ausgemerzt. Dafür sind die Höhen des VG4 ausgesprochen detailliert und sind auch im absoluten Hochton noch recht pegelfest. Was aber für mich das Absolute Highlight des VG4 darstellt ist klar die expansive Bühne, wo die Höhen durch ihre offene und transparente Art einen großen Anteil haben. Diese ist wirklich beachtlich, vor allem in der Breite, aber auch in der Tiefe gut aufgestellt. Im Gegensatz zum DM7 öffnet sich die Bühne weiter nach oben, sodass der DM7 im Vergleich intimer wirkt. Die Höhen haben immer noch Verbesserungspotenzial, da sie meines Erachtens noch etwas besonnener agieren könnten, aber sie passen sehr gut in das gesamte Klangkonzept des VG4, welches darauf ausgelegt ist, einen mit Klarheit, Separation, Details und Akkuratheit ins Boot zu holen.

Kommen wir zu der neutralen Einstellung (000), in welcher der VG4 auch ausgeliefert wird. Diese gehört in der Tat zu meiner zweitliebsten Konfiguration.
In dieser Einstellung klingt der VG4 flacher und neutraler. Der Frequenzgang ist sehr linear und es wird kein Bereich wirklich deutlich hervorgehoben. Wie auch schon beim DH3 ist diese Einstellung eher für Puristen gedacht und geht in die Referenzrichtung. Ich hab es lieber etwas wärmer und voluminöser, allerdings ist zum Beispiel diese Einstellung für Klassik sehr zu empfehlen. Die Mitten und Höhen rücken im Gegensatz zu 001 mehr in den Fokus, was für mich schneller zu einer Ermüdung führt, aber wie gesagt, diese Einstellung kann für manche Genres ein Segen sein.

Ich lasse bewusst die Höhenboosteinstellung weg (1.Switch), da diese dadurch zwar noch einmal in ihrer Präsenz zulegen und dadurch subjektiv noch ein bisschen ausgefeilter klingen, aber auch die Sibilanten werden verstärk und die Signatur unnötig aufhellt, was zur Ermüdung führen kann. Ebenso finde ich den VG4 ohne diesen zusätzlichen Boost natürlicher klingend. Die Veränderungen mit dem 2. Switch (Mitten) sind recht subtil und nur im Zusammenspiel mit dem 3. Switch (Bass) nennenswert.

Outro

Der VG4 setzt da an, wo der DM3 an seine Grenzen kommt und stellt für mich ein Upgrade da, wenn auch kein schwerwiegendes. Im Grunde pirscht er sich an meinen bisherigen BGVP-Liebling, den DM7 ran und zieht gleich. Beide gehen im Tuning einen anderen Weg, aber genau das macht beide so einzigartig, auf ihre Art und Weise. Der DM7 ist der unaufgeregte, stoische Allrounder, der mit seinem ermüdungsfreien, warmen, und detaillierten Klang, ohne Störgeräusche mit zu meinen Favoriten gehört. Der VG4 hingegen ist der bissige, klare und transparente Audiophile, der sich den offenen Mitten und Höhen verschrieben hat und flotter, aufgeräumter und knackiger daher kommt.
Im Gegensatz zum DH3 hat er die mehr oder weniger zufällig auftauchenden Sibilanten besser im Griff, aber ist davon auch nicht ganz befreit.

Durch seine detailgetreue, separierte, helle und neutralere Präsentation, macht er sich (wie auch schon der DH3) besonders gut für komplexe und vocallastige Musik, aber auch als Allrounder macht er eine gute Figur, liefert aber eventuell im absoluten Tiefton nicht immer den gewünschten Druck, sondern glänzt mehr mit Punch im Mittenbass.

Der Lieferumfang ist ohne Beanstandung und auch die vielseitigen, wenn auch manchmal nur subtilen Tuningmöglichkeiten, machen den VG4 für rund 200 € zu einem herausragenden Produkt in seiner Preisklasse.

Intro

After the DH3, the second IEM of the ArtMagic series from BGVP has now also made it into my hands. It is the middle class car within this series, so to speak, but it has the technical features to compete even higher. The VG4 is an IEM with wow-effect and knows how to convince with the first notes. Its immediately outstanding features are an extremely expansive stage, wonderful, clear and accurate mids, as well as trebles and a punchy BA bass which, however, has good dynamics. In short, the VG4 is exciting and in my opinion, another highly competitive IEM from BGVP, moving in a more neutral direction with the ArtMagic series, as opposed to the more mainstream DM-series.

Handling

BGVP always relies on a quite similar housing in universal "custom" construction for its models. In contrast to the more compact DH3, the VG4 is thicker and larger than its little brother, probably also due to the larger dip-switch panel. It even beats the DM7 in size, but that doesn't make it any more uncomfortable to wear. It adapts well to the shape of the ear, seals excellently and, due to its closed design, does not let any noise out.
A range of different colours (transparent or opaque) is also available for the housing selection.

I've already mentioned the extensive scope of delivery for BGVP a few times and of course this also applies to the VG4. Vocal, bass and standard silicone tips, as well as a pair of foam tips are standard equipment with BGVP, as is a robust case. To my delight, the wonderful, soft and high quality cable of the DM7 returns with the VG4.

Furthermore, this time three dip switches are used for sound modification, which also serves as a crossover.

Sound

In contrast to its little brother, the DH3, the VG4 has one more dip-switch, which gives us a total of 8 tuning options. With them you can influence the frequency response in the bass, the mids and the highs, with sometimes more, sometimes less effects. I'll limit myself to two settings (001 - bass/midrange & 000 - neutral), whereby the primary sound description will refer to setting 001, as I like this setting most due to the additional warmth and body and the resulting more emotional and natural mids.

In contrast to the DH3 the VG4 uses a BA driver for bass and although I prefer a hybrid with a dynamic bass, the bass BA driver is, as with the DM7, really powerful and competent. With the DM7 the bass is a bit softer and more voluminous. With the VG4 it is more direct, punchier and faster. The sub-bass is well covered, however, the mid-bass is in the foreground. Nevertheless, the quantity is quite similar to the DH3, which sounds more dynamic and natural, but has less bite. Depending on the genre I even like the bass of the VG4 a bit better, but in the end both are of equal quality, even if they set a slightly different emphasis.

As with the DH3, the mids are very detailed, transparent and captivate with their clarity and voice reproduction. In contrast to the DM7, they are not quite as warm and voluminous, but are more lively and forward without being uncomfortably prominent. As with the bass, the mids have a positive bite and are extremely accurate. This is also very noticeable in the instrument separation. I personally like the timbre of the VG4 men's voices a bit better, because women's voices sometimes radiate a bit too much energy. I prefer the somewhat reserved presentation of the DM7, but the VG4 is more to the point and has a better grip.

The trebles are basically the real improvement over the DH3. They sound more mature and no longer have that unpleasant peak that pops up every now and then with the DH3. Also the sibilants are better controlled, but they are not completely eliminated. On the other hand, the trebles of the VG4 are extremely detailed and are still quite stable even in the absolute high frequencies. But the absolute highlight of the VG4 for me is the expansive stage, where the highs play a big part due to their open and transparent nature. This stage is really remarkable, especially in width, but also in depth. In contrast to the DM7, the stage opens further upwards, making the DM7 look more intimate in comparison. The trebles still have room for improvement, as I think they could be a bit more level-headed, but they fit in very well with the overall sound concept of the VG4, which is designed to bring you on board with clarity, separation, detail and accuracy.

Let's move on to the neutral setting (000) with which the VG4 is also delivered. This is indeed one of my second favourite configuration.
In this setting the VG4 sounds flatter and more neutral. The frequency response is very linear and no area is really emphasized. As with the DH3, this setting is more for purists and goes in the reference direction. I prefer a little warmer and more voluminous, but this setting is highly recommended for classical music, for example. The mids and highs come more into focus in contrast to 001, which for me leads to fatigue more quickly, but as I said, this setting can be a blessing for some genres.

I deliberately omit the treble boost setting (1st switch), as it increases the presence of the treble and subjectively makes it sound a bit more sophisticated, but also amplifies the sibilants and unnecessarily brightens the signature, which can lead to fatigue. I also find the VG4 sounding more natural without this additional boost. The changes with the 2nd switch (midrange) are quite subtle and only in combination with the 3rd switch (bass) worth mentioning.

Outro

The VG4 starts where the DM3 reaches its limits and is an upgrade for me, although not a major one. Basically it stalks on my previous BGVP favourite, the DM7 and pulls even. Both go a different way in tuning, but that's what makes both so unique, in their own way. The DM7 is the unexcited, stoic all-rounder, which is one of my favourites with its fatigue-free, warm and detailed sound, without annoying overtones. The VG4, on the other hand, is the snappy, clear and transparent audiophile, which is dedicated to the open mid and high frequencies and comes across more lively, tidy and crisp.
In contrast to the DH3, it has better control of the more or less random sibilants, but is not completely free of them.

Due to its detailed, separated, bright and neutral presentation it is (like the DH3) especially good for complex and vocal music, but also as an allrounder it cuts a good figure, but may not always deliver the desired pressure in the absolute low frequencies, but shines more with punch in the mid-bass.

The scope of delivery is without complaint and also the versatile, even if sometimes only subtle tuning possibilities, make the VG4 for about 200 € an outstanding product in its price range.

Legende

Haptik:
Hier spielt die Verarbeitung mit rein und die Nutzbarkeit des Lieferumfangs. Zusätzlich das Erscheinungsbild, Tragekomfort und die Robustheit.


Value:
Hier bewerte ich für mich subjektiv das Preis-/Leistungsverhältnis - fließt nicht in die Bewertung ein!

Z: No Brainer

A: gut investiertes Geld

B: kann man schon machen

C: gibt besseres für weniger Geld

D: überteuert

E: Liebhaberpreis

Alltag:
Hier lasse ich vor allem die Durchhörbarkeit einfließen und ob ich ihn Out-Of-The-Box gut hören kann. Das ist natürlich sehr subjektiv und daher nur ein minimaler Abzug, oder Bonus.

(-0.1, 0, +0.1)

BL-03.jpg

Bewertung in Buchstaben

S: 9.5 - 10

A: 9.0 - 9.4​

B: 8.0 - 8.9​

C: 7.0 - 7.9

D: 6.0 - 6.9​
E: 5.0 - 5.9​

F: 0.0 - 4.9​

DN2

SGZ-DN1

ZERO

DH3

DMS

DM6

VG4

DM7

DMG

EST12

EST12

EST8

EST8

V12

V12

Zweite Meinung:

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